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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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kümmern.«
    »Wie denn?« rief Leonie ihm zu. »Ich kann dich auf der Treppe nicht stützen. Du bist zu schwer.« War er wirklich zu betrunken, um sich zurechtzufinden?
    »Ich kann laufen, Herzchen. Aber du kommst runter und führst mich.«
    Leonie seufzte, als Richard sich vor ihr verbeugte und fortging. Zwar mit unsicheren Schritten, aber in die richtige Richtung. Als Richard ihn losgelassen hatte, lehnte sich Rolfe an die Wand, um sich zu stützen.
    »Das war kein kluger Einfall, Mylord«, sagte Leonie gereizt, als sie die Treppe hinunterlief. Sie nahm seinen Arm und legte ihn um ihre Schultern. »Wir werden beide die Treppe herunterfallen.«
    Er kicherte vor sich hin. »Du hast zweifellos den irrigen Eindruck, ich hätte zuviel getrunken. Laß dir von mir versichern, daß das nicht der Fall ist. Es war nur so, daß Heinrich zum Reden aufgelegt war und darauf bestanden hat, daß ich mit ihm trinke.«
    »Und das konntest du dem König natürlich nicht abschlagen«, sagte sie sarkastisch und seufzte. »Aber er hätte sicher ein freies Bett in seiner Nähe gehabt. Du hättest dort bleiben sollen, Mylord, statt hierher zurückzureiten. Du hättest dir das Genick brechen können – es wäre nicht das erste Mal, daß das einem Mann zustößt, der zuviel getrunken hat.«
    Sie fing an, ihn die Treppe hinaufzuziehen, aber er riß sie zurück. »Schimpf nicht, Herzchen. Ich fühle mich nicht betrunken, und daher bin ich es auch nicht. Und ich konnte nicht dortbleiben, weil du hier bist.«
    Sie lachte. »Ich wünschte, du könntest auf deinem Pferd die Treppe hinaufreiten.«
    »Du glaubst, ich komme nicht allein hinauf?« brummte er, und bei diesen Worten griff er nach ihrer Hand, rannte die Treppe hinauf und zerrte sie hinter sich her, bis sie oben angekommen waren. Dann grinste er sie an.
    »Das war eine Dummheit, Mylord«, sagte Leonie atemlos.
    »Schmolle nicht, Herzchen.«
    »Ach!«
    Sie riß ihm unwillig ihre Hand fort, aber Rolfe schlang seinen Arm wieder um ihre Schulter, machte ein paar unsichere Schritte und stützte sich schwer auf sie. Er kicherte in sich hinein, als sie murmelnd einen heftigen Fluch von sich gab.
    »Ach, Leonie, ich glaube wirklich, daß ich dich liebe.«
    Ihr Herz machte einen Satz, aber sie unterdrückte sofort den Impuls, ihm eine ähnliche Erklärung zu geben. Er war betrunken. Sie konnte es sich nicht leisten, trunkenen Unsinn zu glauben.
    »Wirklich, Mylord?«
    »So muß es wohl sein«, sagte er ganz einfach. »Warum sonst sollte ich mir deine mürrische Art gefallen lassen?«
    »Ich bin nicht mürrisch.«
    »Und deinen Ungehorsam«, fuhr er fort, als hätte sie nichts gesagt. »Und deine Halsstarrigkeit.«
    »Mir war gar nicht klar, daß ich so viele schlechte Eigenschaften habe«, sagte sie steif.
    »Die hast du, aber ich liebe dich trotzdem.« Er riß sie in seine Arme und drückte sie an sich, bis ihr die Luft wegblieb. »Kannst du mich auch lieben, Herzchen?«
    »Natürlich – Mylord.«
    »Ach, Leonie, ich wünschte, du sagtest die Wahrheit, aber ich weiß, daß du lügst.«
    Er flüsterte es in ihr Ohr, und ihre Nerven prickelten. Es war immer wieder ein aufwühlendes Erlebnis, daß sie sich derart von diesem Mann angezogen fühlte. Sie wünschte, sie wäre auch betrunken, könnte ihre Selbstbeherrschung aufgeben, ihren Gefühlen freien Lauf lassen und die Zeit mit ihm auskosten. Sie wünschte …
    Sie wand sich aus seiner heftigen Umarmung, um ihre Arme um seinen Hals schlingen zu können. »Es ist nicht unmöglich, dich zu lieben. Im Grunde genommen ist es sogar ganz einfach.«
    Rolfe schnappte nach Luft. Sie preßte ihren zarten Körper an ihn, und er sagte heiser: »Du machst dich über mich lustig, Herzchen, aber das ist zumindest ein Anfang.«
    Sein Mund senkte sich auf ihre Lippen und küßte sie mit erfahrener Leidenschaft. Im ersten Moment war sie von der Heftigkeit seines Kusses benommen und schockiert, doch dann schmolz sie dahin und überließ sich den köstlichen Empfindungen. Sie schmiegte sich an ihn, spürte jeden seiner festen Muskeln und erwiderte seinen Kuß leidenschaftlich. Ihr Verlangen nach ihm jagte ihr Angst ein.
    Plötzlich ließ Rolfe zu ihrem großen Erstaunen den Kuß abrupt enden, warf den Kopf zurück und stieß ein wüstes Gebrüll aus, das wie ein Kriegsschrei klang. Schauer durchrieselten sie. Als er auf sie heruntersah, glühte ungezähmte Leidenschaft in seinen dunklen Augen. Ganz langsam und bewußt ließ er seine Hände auf ihre Hüften

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