Wenn die Liebe erwacht
heruntergleiten und hielt sie fest.
Glut stieg in ihre Lenden, und plötzlich ließen ihre Muskeln nach. Ihre Beine konnten sie nicht mehr tragen. Es mußte etwas in ihren Augen stehen, denn Rolfe lächelte triumphierend und hob sie auf seine Arme.
Leonie schnappte nach Luft. »Wir könnten das Zimmer sicherer erreichen, wenn du mich wieder absetzt.«
Dazu war er zu betrunken. »Nein«, sagte er gepreßt.
Sie deutete auf die offene Tür wenige Schritte von ihnen entfernt. »Dort«, sagte sie.
Unsicher wankte er in das kleine Zimmer. Als er Mildred sah, schickte er sie hinaus. Leonie lächelte über den Gesichtsausdruck des armen Mädchens, als sie aus dem Zimmer rannte, denn sie war sicher, daß das Mädchen nur zu froh darüber war, gehen zu dürfen.
»Wo ist die andere?« fragte er, als er auf das Bett zuging.
»Wilda schläft heute nacht nicht hier.«
Er lachte. »Ein kluges Mädchen.«
»Und was hast du mit Damian angestellt?«
»Ich habe ihn bei Lord Sutton gelassen, seinem Vater. Ich wollte mit dir allein sein.«
Sie ließen sich schwer auf das Bett fallen und lachten. Er brauchte sie nicht zu bitten, ihm beim Auskleiden zu helfen. Sie tat es von sich aus in aller Eile, und sie lachten und neckten einander. Dann glitt ihr Morgenmantel von ihrem Körper, und Rolfes Augen sprühten vor Verlangen Funken. Als er seine Hände auf ihre Brüste legte, wurde ihr schlagartig bewußt, wie rasend sie ihn begehrte. Sie legten sich auf das Bett und preßten sich eng aneinander.
Seine Kraft war augenfällig, und sie konnte die Muskelstränge fühlen, die sich über seinen Hals und seine Brust zogen. Er war wie eine Gewalt, die mühsam in Schach gehalten wurde, und sie nahm seine Zartheit als ein Geschenk an. Sie berührte seine Muskeln, fühlte, wie sie sich unter ihren Fingerspitzen bewegten, spürte das seidige dunkle Haar, das seinen ganzen Körper überzog, ein weiteres Zeichen seiner überwältigenden Männlichkeit.
Er war alles, was sie sich nur je hätte wünschen können – und sie begehrte ihn über alles, und ihre Augen sagten es ihm. Er konnte deutlich sehen, wie fasziniert sie von ihm war. Daraufhin fing er an, mit ihren Lippen zu spielen, zart an ihnen zu nagen und sich ihnen wieder zu entziehen, und dabei wußte er, daß sie zermalmt werden wollte. Als er sich schließlich auf sie stürzte und seine Zunge in ihrem Mund wütete, entrang sich ihr ein Laut höchster Lust.
Seine Zärtlichkeiten waren eine Marter, als er von ihren Brüsten zu ihrem Innersten kam und seine Finger sie öffneten. Sie preßte sich so dicht wie möglich an ihn und wollte mehr, und plötzlich ballte sich eine Glut in ihren Lenden zusammen, die ihr den letzten Rest an Beherrschung raubte. Sie riß ihre Lippen von seinem Mund los, um seinen Namen zu rufen, als die köstlichen Zuckungen sie durchfluteten. Dann legte er sich auf sie, ehe sie dazu kam, ihre Fassung wiederzugewinnen, und seine Arme glitten unter sie, um sie dichter an sich zu ziehen. Das Pochen in ihren Lenden ging weiter, als er in ihre Tiefen eindrang, und dann brach es wieder in Flammen aus, als die Wärme seiner Erlösung sie erfüllte.
Leonie konnte spüren, wie ihn einen langen, köstlichen Moment lang die Lust durchströmte, dann drehte sich Rolfe auf die Seite, zog sie mit sich und hielt sie weiterhin eng umschlungen. Sie lag an seiner Brust und hatte das Gefühl, zu schweben.
Nach einer Weile merkte sie, daß er fest eingeschlafen war. Sie sah ihm mit einem zärtlichen Lächeln ins Gesicht und versuchte dann, sich behutsam von ihm lösen. Doch Rolfes Arme schlossen sich enger um sie und wollten sie selbst im Schlaf nicht loslassen. Daher suchte sie sich eine andere Lage, legte ihren Kopf auf seinen Arm, preßte ihren Leib an seine Seite und ließ ein Bein über seinem Körper liegen. Sie schlief beseligt ein.
32. KAPITEL
»Wissen Sie, welche Wetten letzte Nacht nach Sir Rolfes Rückkehr abgeschlossen worden sind? Die Hälfte der Gäste hier im Haus schwört, daß er Sie umgebracht hat. Die andere Hälfte teilt sich in zwei Lager. Die einen glauben, er hätte Sie mit einem Liebhaber gefunden und ihn getötet, und die anderen glauben, er hätte Sie verprügelt. Was ist nun wirklich passiert, Mylady?«
Leonie war sprachlos, und eine heiße Röte stieg in ihre Wangen. Alles wurde dadurch noch schlimmer, daß Wilda es mit aller Seelenruhe ausgesprochen hatte, während sie Leonie das Haar kämmte. So früh am Morgen war Leonie auf nichts Derartiges
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