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Wenn Die Nacht Beginnt

Wenn Die Nacht Beginnt

Titel: Wenn Die Nacht Beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie zu der Silberkappe kam. Gehen wir.« Er stieß sie mit der Spitze an.
    Sie sah sich nach den Passagieren um, die darauf warteten, an Bord zu gehen, doch die anderen Passagiere, Begleiter und das Flugpersonal, eilten durch die Halle. »Hier werden Sie keine Tricks versuchen.«
    »Sagen Sie das Jack Ruby.«
    »Was ist mit den Sicherheitsvorkehrungen?«
    »Flughäfen sind so eingerichtet, dass sie Leute draußen halten, nicht drinnen.«
    Er piekte sie wieder, diesmal stärker. Die Spitze stieß durch den Stoff ihrer Bluse. Gleichzeitig standen sie auf. Die Asiaten schauten sie an. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie nur deshalb neugierig waren, weil sie und Abilene die einzigen Leute ohne Gepäck waren.
    Der Weg zum Ausgang schien doppelt so lang zu sein wie der zum Gate. Zwei Mal, als sie Wachen in Uniform und mit Revolvern im Gürtel passierten, holte sie Luft, um zu schreien, aber sie atmete einfach wieder aus, als das Messer sie piekte. Scharfe Gegenstände flößten ihr mehr Furcht ein als Pistolen. Woher konnte er wissen, dass sie eine Stunde ihrer Kindheit wegen einer Stichwunde von einer Heugabel in einer Notaufnahme verbracht hatte? Aber schließlich wusste er auch alles andere.
    Eine Senioren-Reisegruppe verstopfte den Korridor in der Nähe der Sicherheitskontrolle, indem sie Koffer vom Fließband wuchteten und den Alarm des Metalldetektors auslösten mit ihren Herzschrittmachern und den Stahlnägeln in ihren Hüften. Eine dünne Frau mit dichtem Haar, die eine dunkle Brille trug, stellte sich mit ausgebreiteten Armen auf die eine Seite, während eine kleine Frau in Uniform sie von Kopf bis Fuß mit einem Stab in der Hand untersuchte. Als Abilene Laurie anschubste, damit sie um sie herumginge, schubste Laurie heftig zurück. Er stolperte gegen die beiden. Da der Weg hinter dem Metalldetektor versperrt war, rannte Laurie durch die Sperre und wich dabei einem weißhaarigen Mann aus, der gerade durchgehen wollte.
    Sie wurde schneller und ignorierte Abilenes Fluchen und den Alarm des Detektors, den ihr Verfolger hinter ihr auslöste. Jemand rief: »Halt! Sicherheitsdienst!«, aber sie wusste nicht, ob der Ruf ihr oder Abilene galt. Dann hörte sie das hohle Geräusch eines Revolvers, der abgefeuert wurde.
    »Ich bin wieder da.«
    Sie war im Bad und versuchte mit Puder und Lippenstift die Schwellung zu verbergen, als sich die Tür vom Flur her öffnete. Ihr Herz hüpfte, als sie herauskam und Peter sah. Er trug die gleichen Kleider, die er angehabt hatte, als sie von ihrer Fahrt die Küste entlang zurückgekommen waren. Er hatte die gleichen Worte wie am Morgen ihres ersten Tages als Ehepaar gesagt. Er hatte sogar wie damals ein Exemplar der L.A. Times in der Hand. Sie wollte sich ihm entgegenwerfen und all die Furcht und Enttäuschung der vergangenen achtundvierzig Stunden auslöschen. Sie rührte sich nicht.
    »Hast du getan, was er wollte?«, fragte sie.
    In der Vergangenheit war in seinem Gesicht schwer zu lesen gewesen. Müde, älter und so zerknittert wie seine Kleider, hatte es diese Eigenschaft nicht verloren, aber sie erkannte, wie dahinter etwas zusammenfiel. Er wusste, dass sie Bescheid wusste.
    »Nein«, sagte er. »Die Sicherheitsvorkehrungen waren zu gründlich.«
    Sie nickte. Es war die Antwort, um die sie gebetet hatte, aber sie brachte ihr keine Freude.
    Er machte eine Geste mit der Zeitung. Sie wusste, was auf der ersten Seite stand, obwohl sie sie noch nicht gesehen hatte. Es war sicher ein Foto von dem absurden, schlaksigen Cowboy darauf, wie er ausgestreckt auf dem Fußboden in der Nähe der Flughafenkontrolle lag. Die Reporter würden einen Weg finden, Maggiores Namen ins Spiel zu bringen. Von ihr würden keine Bilder drin sein. Die Polizei war taktvoll gewesen und hatte sie durch einen Dienstboteneingang aus dem Rathaus hinausgeschmuggelt als Belohnung für ihre Kooperation beim Verhör. Abilene hatte die Wahrheit gesagt: Mr. Major ›besaß‹ nicht alle von ihnen.
    »Du hättest nicht hierher zurückkommen sollen«, sagte sie. »Die Polizei sucht nach dir.«
    »Hast du es ihnen gesagt?«
    Sie wollte fast sagen, sie hätten es ohnehin herausgefunden, hätten die Verbindung zwischen Laurie Macklin und Carlo Maggiores bezahltem Killer in Detroit hergestellt.
    »Ja«, antwortete sie.
    Er schaute weg, dann schaute er sie wieder an. »Sie können mich nicht fest halten. Ich werde nicht gesucht, und ihr Zeuge ist am Leben.«
    »Ich bin froh.«
    Er suchte in ihrem Gesicht. Sie wusste, es war

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