Wenn die Nacht dich kuesst...
bereitwillig sie sich ihm unterordnen und wie sehr sie es genießen würde.
Seine Zunge zuckte über das empfindliche Fleisch, er verschlang sie, als wäre sie die einzige Nahrung, die er je brauchte. Gegen einen derart machtvollen Hunger war sie wehrlos. Alles was sie tun konnte, war, sich an seinen seidigen Haaren festzuhalten und sich ihm auszuliefern mit Leib und Seele. Erst dann wurden die Bewegungen seiner Zunge schneller, erst dann drangen seine kräftigen Finger tief in sie.
Eine Welle der Ekstase, süß und heiß wie der köstlichste Nektar, erfasste ihren erschauernden Körper. Sie bäumte sich unter ihm auf, bog sich ihm entgegen, rief seinen Namen. Er legte sich auf sie, erstickte ihren gebrochenen Schrei mit seinem Mund, küsste sie wild.
Er verlagerte sein Gewicht, und plötzlich war es nicht mehr sein Daumen, der sich gegen sie drückte, nicht mehr seine Finger, die darauf warteten, in sie einzudringen.
Caroline«, flüsterte er an ihren Lippen. »Meine süße Caroline ... ich will dir nicht wehtun. Ich wollte dir nie wehtun.«
»Dann tu es nicht«, wisperte sie zurück, nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und zwang ihn, ihren flehenden Blick zu erwidern. »Liebe mich einfach.«
Sie brauchte ihn nicht zweimal zu bitten. Er rieb sich zwischen den empfindlichen Falten, bis er benetzt war mit ihrem Tau, dann schob er sich an die Stelle, die sich danach sehnte, ihn zu empfangen. All seine Selbstbeherrschung aufbietend, drang er Zoll um Zoll vor. Erst als ihr Wimmern in Stöhnen überging, stieß er sich in sie, zerriss die letzte Barriere ihres Körpers und spürte ihre samtige Weiche um sich.
Adrian spürte, wie er am ganzen Körper erschauerte, als Caroline ihn wie im Rausch umfing. Er hatte sie für Mondlicht gehalten, aber in Wahrheit war sie der helle Sonnenschein, der alle dunklen und einsamen Winkel seiner Seele mit Licht und Wärme füllte. Sein Gesicht an ihrem Hals bergend, verharrte er so lange still, wie er es ertrug, versuchte, ihrem bislang unberührten Körper die Zeit zu geben, sich an sein rücksichtsloses Eindringen zu gewöhnen.
Als der Schmerz zu einem dumpfen Pochen verblasste, weiteten sich Carolines Augen unter dem erschreckenden Gefühl, von ihm besessen zu werden. Er lag auf ihr, er war in ihr. Seine Selbstbeherrschung war vollkommen. Und doch besaß sie die Macht, ihn mit nicht mehr als einem Heben ihrer Hüften oder einem Kratzen ihrer Fingernägel über seinen Rücken an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Er nahm ihre Einladung mit einem heiseren Stöhnen an und begann, sich tief in ihr zu bewegen. Er nahm ihr die Unschuld, aber gab ihr im Gegenzug etwas unendlich viel Wertvolleres. Er glitt aus ihr und wieder in sie, unausweichlich wie die Gezeiten, die dem Willen des Mondes gehorchten. Dies hier war eine andere Art von Lust als das schiere Entzücken, das er ihr noch vor wenigen Minuten bereitet hatte — stärker, urtümlicher. Sie gab, und er nahm. Er machte sie zur Frau, und sie machte ihn zu ihrem Mann. Sie klammerte sich an ihn, murmelte seinen Namen in einer atemlosen Litanei, während seine Bewegungen sich beschleunigten, er sich immer rascher und tiefer in sie stieß, alle Gedanken und Vernunft vertrieb, bis nur noch Empfindungen übrig blieben.
Gerade als sie glaubte, sie könne nicht noch eine Sekunde länger solch süße Folter ertragen, hob er ihre Hüften ein wenig an, sodass er sich bei jedem Eindringen an der Stelle zwischen ihren Schenkeln rieb.
Caroline schrie auf, als ihr Körper in Verzückung explodierte. Adrian spürte den unwiderstehlichen Sog und folgte ihr, und ein kehliges Stöhnen kam über seine Lippen, als er sich in ihr verströmte, sich ganz in ihre Hände gab.
Caroline kniete am Fußende des Bettes und betrachtete im Mondschein ihr Spiegelbild. Obwohl die Frau mit dem wirren Haar und den vom Küssen geschwollenen Lippen eine Fremde hätte sein können, hatte sie den Ausdruck in ihren Augen schon einmal gesehen — bei der Frau auf dem Lover's Walk in Vauxhall. Sie wusste nun um das Geheimnis, das Liebespaare dazu trieb, sich auf den schattigen Wegen zu einem Rendezvous zu treffen. Sie hatte von der Lust gekostet, nach der sie hungerten, und war vollends befriedigt worden. Trotzdem sehnte sie sich nach mehr.
Als könnte er ihre Gedanken lesen, erhob sich Adrian und kam hinter sie.
Seine starken Arme schlossen sich um sie, und sie umklammerte das Laken, in das sie sich gewickelt hatte, fester, jäh von einem verspäteten Aufwallen
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