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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
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niemals erzählen, was sie durchgemacht hatte. Es wäre zu kompliziert und würde lediglich bewirken, dass ihre Freundin ausflippte vor Angst.
    »Natürlich ist nichts passiert, und ich habe vor, dass es so bleibt. Mich hat Selbstverteidigung schon immer interessiert. Meine Brüder haben mir früher ein paar Sachen beigebracht, aber ich möchte mehr lernen. Das ist alles.« Sie nahm ihre Gabel auf und schaufelte sich ein paar von Rachels Fritten auf den Teller. »Ich habe den Verdacht, dass der niedliche Kellner dir mehr Fritten gegeben hat als mir.«
    Den Kellner zu erwähnen war eine gute Taktik, denn Rachel schäkerte unverhohlen mit ihm, wann immer er an ihrem Tisch erschien. Und da Rachel gerade eine miese Trennung hinter sich hatte, war ein niedlicher Typ, der mit ihr flirtete, genau der richtige Stimmungsaufheller. Samara hoffte, dass sich für Rachel mehr als ein kurzer Flirt ergab. Auch wenn sie offenbar nicht glücklich werden sollte, gönnte sie es ihrer besten Freundin unbedingt.
    Während Rachel sich nach dem Kellner umsah, wandte Samara sich nochmals zu ihrem mysteriösen Fremden um. Ja, die gute Seele war noch da und inzwischen beim sechsten Kaffee – oder war es der siebte? Hoffentlich war es entkoffeinierter, denn der arme Kerl sah aus, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen.
    Die meisten Frauen wären gewiss entsetzt, würden sie bemerken, dass man sie verfolgte. Samara hatte von Noah verlangt, sie in Ruhe zu lassen, und auf seine eigene, verdrehte Weise tat er genau das. Er hatte gewusst, dass sie nicht aufhören würde, für Macklin zu arbeiten, und statt sie abermals überzeugen zu wollen, sorgte er schlicht für ihre Sicherheit. So wütend es sie auch machte, wenn dies die einzige Art für ihn war, ihr zu zeigen, dass sie ihm etwas bedeutete, nahm sie es inzwischen doch widerspruchslos hin.
    Mitch starrte seinen nichtsnutzigen Anwalt mürrisch an. Das Wiesel hatte jedes Versprechen gebrochen, das er ihm gemacht hatte. Zuerst hatte er ihm versprochen, dass ihm ein Geständnis-Deal nach draußen verhelfen würde. Dann hieß es auf einmal, ohne die Aussage seines Bruders und der Schlampe, die Mitch umzubringen plante, würde er wohl lebenslang in höchste Sicherungsverwahrung kommen. Einen Dreck würde er!
    Jetzt hockte der Scheißanwalt ihm gegenüber und er zählte ihm, dass er überhaupt nichts über die Frau heraus finden konnte, die geholfen hatte, ihn hinter Gitter zu bringen. Anscheinend war ihre Identität unter Verschluss gehalten worden. Aber der Idiot musste doch wissen, wie man solche Schranken umging!
    »Ruf Luther Prickrel an und sag ihm, was du wissen musst.«
    »Das kann ich nicht machen, Mitch. Ich verliere schon meine Zulassung, wenn irgendwer erfährt, dass wir darüber geredet haben.«
    Mitch beugte sich weiter zu ihm, sodass die Kamera seinen drohenden Gesichtsausdruck nicht einfangen konnte. »Das war eine ziemlich scharfe Braut, mit der du letzten Freitag in Carmine’s Motel warst.«
    Die blutunterlaufenen Augen quollen ein Stück hervor. »Wie hast du …?«
    Zufrieden lehnte Mitch sich zurück. »Ich habe überall Augen, Baker. Vergiss das nie. Und ich würde wetten, dass die kleine Süße, die du für exakt zwei Stunden und zehn Minuten mit aufs Zimmer genommen hast, nicht Mrs. Baker war. Liege ich richtig?«
    Baker beugte sich zu ihm und flüsterte aufgeregt: »Meine Frau bringt mich um.«
    »Sie muss es ja nie erfahren. Ich kann dafür sorgen, dass du nach Herzenslust so viele Bimbo-Schlampen vögeln kannst, wie du nur willst, oder aber ich sorge dafür, dass Mrs. Baker auf sehr unschöne Art erfährt, wo ihr liebender Ehemann mit anderen Weibern rummacht. Wie hättest du es gern?«
    Bakers hagere Schultern fielen herab. Er gab so schnell nach, dass Mitch ihm am liebsten eine verpassen wollte, weil er so ein Waschlappen war. Später vielleicht. Aber zuerst hatte Baker seinen Job zu erledigen.
    »Ruf Luther an. Finde heraus, wer die Dunkelhaarige ist und wie mein Bruder mit diesem Noah McCall und seinen Leuten zusammengekommen ist. Er soll rauskriegen, ob Michael für die arbeitet oder was.«
    »Ich sehe, was ich tun kann.«
    »Zeit ist um«, sagte der Wachmann hinter ihm.
    Mitch stand auf und lächelte seinen Anwalt an. »Ich weiß, dass Sie Ihr Bestes geben, Mr. Baker. Es wäre ja auch jammerschade, wenn Sie das nicht tun würden.« Mitch schlenderte aus der Tür, ohne sich noch einmal umzusehen, ob seine verschleierte Drohung angekommen war. Baker mochte ein

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