Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)
Schmerz war ebenso schnell verflogen, wie er gekommen war, und Samara fühlte sich ausgefüllt wie noch nie. Sie schlang die Beine um seine Hüften, die Arme um seine Schultern und gab ihm alles, was er wollte … und noch mehr.
Noah nahm sie ungeduldig. Er wusste, dass er zu schnell war, ihr mehr Zeit geben sollte, konnte sich aber nicht mehr bremsen. Kontrolle hatte seit Langem sein Leben bestimmt, aber heute Nacht war er dem absoluten Kontrollverlust näher denn je. Er sah Samara in die Augen, die vor Leidenschaft und Hitze glühten. Und er stieß fester zu. Sie würde gleich kommen, wie er an ihrem Blick sah und an der Spannung ihres Schoßes merkte, der ihn enger und enger umschloss.
Als sie einen kleinen Schrei ausstieß und er spürte, wie sie um ihn herum pulsierte, zwang er sich, alles an Selbstbeherrschung aufzubieten, was er noch besaß, denn er wollte nicht zu früh kommen, nicht zu früh loslassen. Gott, sie fühlte sich so gut an … so richtig. Kaum klangen ihre atemlosen Seufzer ab, erlaubte Noah sich endlich, zum Höhepunkt zu kommen. Er drang ein, zog sich zurück, drang wieder ein … Grelle, bunte, fluoreszierende Lichter schienen hinter seinen Lidern auf, begleitet von elektrisierenden Stößen, die seine Wirbelsäule hinaufzuckten. Sein ganzer Körper wurde von einer Explosion erfasst.
Er vergrub sein Gesicht an Samaras Schulter und atmete stoßartig an ihrer wundervoll duftenden Haut, während er sich bemühte, eine neue Welle des Verlangens zu unterdrücken. Problemlos könnte er Samara die ganze Nacht hindurch nehmen. Nach Monaten ohne Sex war seine Lust gewöhnlich unstillbar. Aber das durfte er Samara nicht antun. Zum einen war sie zu klein. Sie würde morgen früh schon nach dem einen Mal wund sein. Zum anderen war da noch ein weit triftigerer Grund. Er hatte gerade einen Fehler von monumentalen Ausmaßen begangen. Auf keinen Fall würde er den wiederholen.
Er biss die Zähne zusammen und zog sich aus ihr zurück. Sein Schwanz war hart und verlangte pulsierend, wieder in sie eindringen zu dürfen, nochmals so eng und heiß umfangen zu werden. Es war Jahre her, seit Noah zuletzt eine derartige Dummheit begangen hatte. Und er wünschte, er könnte Samara die Schuld dafür geben, doch er war derjenige gewesen, der sie genommen hatte. Nun musste er mit den Folgen seiner Dummheit leben.
»Noah.«
Die Art, wie sie seinen Namen aussprach, sagte alles. Tiefe Befriedigung, völlige Zufriedenheit und gleichzeitig unersättliche Lust. Es waren exakt seine Gefühle und mithin ein klares Anzeichen, dass er das hier sofort beenden musste.
Er stieg aus dem Bett, worauf sie erschrocken und verwirrt den Kopf hob.
»Was ist?«
»Wir müssen an die Arbeit.«
Sie welkte dahin wie eine zarte junge Blüte in der sengenden Sonne. Noah weigerte sich, Schuldgefühle zu empfinden. Er war ein Mistkerl und ein Idiot, wie Samara von Anfang an gewusst hatte. Er selbst hatte sie gewarnt, also dürfte sie weder so überrascht noch so erschrocken sein. Sie beide waren in dem Wissen ins Schlafzimmer gegangen, dass sie Sex hätten – und sonst gar nichts.
Er streifte sich seine Unterhose über, wandte sich ab und zog sich rasch an, wohl wissend, dass sie immer noch auf dem Bett saß und ihn mit verletztem Blick beobach tete. Beim Hinausgehen sagte er: »Ich sehe nach, ob Nachrichten gekommen sind.« Dann schloss er die Tür hinter sich.
Samara starrte entsetzt auf die geschlossene Tür. Zunächst tanzten Wut und Verletztheit einen Walzer in ihr, dann stampften sie mit vereinten Kräften los. »Du mieser, verkorkster, dreckiger Scheißkerl!«
Samara sprang aus dem Bett und ignorierte die leichten Schmerzen. Flüche und ziemlich bildgewaltige Be schreibungen dessen murmelnd, was sie mit seiner Männ lichkeit anstellen würde, stieg sie in eine Jeans und zog sich ein T -Shirt über den Kopf. Dann marschierte sie zur Tür. Ihre Hand zitterte vor Wut, nun ja, vor allem vor Verletztheit, als sie nach dem Knauf griff und innehielt. Samara kniff die Augen zu und seufzte. Verdammt, was wollte sie ihm eigentlich sagen? Sie war in dem vollen Wissen mit ihm ins Schlafzimmer gegangen, dass er sie lediglich vögeln wollte. Das war alles. Er hatte seine Einladung weder mit Parfüm noch mit Blumen oder sonst irgendetwas entfernt Romantischem verziert. Eine Nummer, mehr nicht.
Was brächte es also, ins Wohnzimmer zu stampfen und eine Erklärung oder Entschuldigung zu verlangen? Rein gar nichts, außer dass sie sich bis auf
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