Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)
planen.«
»Weißt du, wo Samara ist?«
»Ja.«
»Gott sei Dank!«
Während Jordan sein Handy hervorholte und anfing, die LCR -Agenten zusammenzurufen, half Noah Gabe dabei, Justin zu einer Liege in einem Nebenraum zu tragen.
Eden, die den Verletzten kaum eines Blickes würdigte, wandte sich an Noah. »Was geht hier vor?«
»Ich weiß, wo Samara ist … Und ich fahre noch heute Nacht hin.«
Sie schüttelte den Kopf. »Mir ist klar, dass du dich für Samara verantwortlich fühlst, aber du bist nicht in der Verfassung, sie da rauszuholen. Jordan und ich können …«
»Nein, ich bin der Einzige, der das durchziehen kann.«
Eden sah ihn misstrauisch an, denn natürlich las sie zwischen den Zeilen. »Ich ahne, dass irgendwas vorgeht, und ich denke, es ist an der Zeit, dass du uns erzählst, weshalb du dich so in diesen Fall verbissen hast, wo ihn doch ein anderer Agent ebenso gut bearbeiten könnte.«
Sie hatte recht. Er musste endlich alles erklären. »Hol Jordan und komm mit ihm zu Samaras Wohnung. Ich muss ein paar Sachen packen, und solange ich damit beschäftigt bin, erzähle ich es euch.«
»Bist du sicher, dass sie die Richtige ist?«
Wie immer bemüht zu gefallen, nickte Richard eifrig. »O ja, Boss. Sie hat Robert gesagt, dass sie mit Brian verabredet ist.«
Mitchell Stoddard kratzte sich das stoppelige Kinn und blickte auf das bewusstlose Mädchen herab. Sie sah schon irgendwie dem Bild ähnlich, das sie ihm geschickt hatte, aber auf dem war ihr Haar kürzer gewesen und sie insgesamt nicht ganz so dünn. Er trat ihr mit dem Stiefel an die Schulter, auch wenn sie noch eine ganze Weile weggeknipst sein würde. Sie wirkte außerdem jünger als auf dem Bild … und fast ein bisschen dürr.
Manche der Perversen, an die sie die Mädchen verkauften, standen auf die richtig jungen und schmalen, also dürfte es kein Problem sein, sie loszuwerden. Falls er sich dazu entschied. Sollte sie aber Informationen über Noah McCall haben, war die Frage, was sein Boss lieber hätte: Informationen oder noch ein dämliches, klapperdürres Mädchen? Auf die Wahl würde er gern eine große Summe wetten.
Thomas Bennett hasste Noah McCall mit seinem ganzen Gutmenschen- und Gerechtigkeitsgetue. Und das aus gutem Grund. Er hatte ihnen letztes Jahr im großen Stil die Tour vermasselt; Thomas musste sogar untertauchen. Darüber war sein Boss gar nicht erfreut. Und ein missgestimmter Boss war nie gut. Mitchell würde es niemals zugeben, doch wenn es einen Menschen gab, der ihm echt Angst machte, dann war es Thomas Bennett. Seit er mit angesehen hatte, wie Bennett einem Mann mit einem Riesenmesser die Eier abschnitt, hatte er Respekt vor ihm – und seinem Messer. Mitchs Eier schrumpften schon allein bei der Erinnerung an die Schreie des armen Kerls auf Erbsengröße zusammen.
Seinerzeit beschloss er, sich unbedingt gut mit dem Boss zu stellen. Ihm zu sagen, wo er Noah McCall fand, dürfte ihn eindeutig in Bennetts Gunst steigen lassen.
Er wandte sich zu Richard um und knurrte: »Pack sie in die Vorratshütte.«
»Aber in der gibt’s kein Bett.«
»Na und?«
Richard war dumm wie Brot, besaß aber immerhin ausreichend Verstand, keine weiteren Fragen zu stellen. Stattdessen hievte er Carly, oder wie immer die Schlampe heißen mochte, über seine massige Schulter und stapfte zur Tür hinaus.
Mitch sank auf seinen Ledersessel, lehnte sich zurück und blickte sich in der Hütte um. Er hatte alles ein bisschen aufgemotzt, weil er wusste, dass er eine Weile hierbleiben würde. Das Angelcamp wurde schon länger nicht mehr genutzt und verfiel allmählich, was es zum perfek ten Lagerort für Waren jedweder Art machte. Und nebenher weckte dieser Ort gute Erinnerungen. Nur er und sein Daddy. Wochenenden voller Jagen, Fischen und Ficken. Was sein Daddy die drei Säulen des Lebens nannte. Verflucht gute Zeiten waren das gewesen!
Jene langen Wochenenden begannen früh am Freitagmorgen. Meistens hatten seine Mama und sein Bruder noch geschlafen. Auch in der Schulzeit nahm sein Daddy ihn mit. Seinen Bruder nie, weshalb Mitchell es umso mehr genoss.
Sie holten sich ihre Vorräte und Ausrüstungen, und dann fuhr sein Daddy zu einem Bordell im Osten der Stadt, wo er zwei üppig ausgestattete Frauen aussuchte, die sich was extra verdienen wollten. Natürlich ahnten die nie, dass es ziemlich rau zugehen würde, aber genau das war ja Teil des Spaßes, dass sie überrascht wurden.
Alle in Daddys Truck gepfercht, waren sie pünktlich zum
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