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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
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Frühstück auf dem Campingplatz – und das Wochenende begann. Verdammt, ihm fehlte sein Daddy!
    Dem alten Herrn hätte das hier wahrlich gefallen: gutes Geld und alle Weiber, die er sich wünschte. Er war vor seiner Zeit gestorben. In einer blöden Schlägerei unter Betrunkenen in seiner Lieblingskneipe. Mitch musste sich zu der Zeit in Texas vor den Behörden verstecken, sonst wäre er zurückgekommen und hätte die Hurensöhne gekillt, die das getan hatten.
    Sei’s drum, es war aus und vorbei. Mitch konnte nur noch das Leben führen, das sein Daddy sich für ihn gewünscht hätte. Bei ihrem letzten Gespräch hatte der Boss angedeutet, dass Mitch für größere, bessere Sachen bereit sein könnte. Ihm gefiel die Vorstellung, sich irgendwo niederzulassen, sich einen Namen zu machen. Kein Gesetzeshüter oder Gutmensch könnte ihm dann was anhaben. Er wäre unbesiegbar.
    Das würde seinen Daddy stolz machen.
    Übelkeit schwappte in Wellen durch ihren Körper, während sie nur langsam zu sich kam. Sie hatte kaum eine Chance gehabt, ihren Entführer zu erkennen, ehe sie ihr wieder einen stinkenden Lappen aufs Gesicht pressten und sie in tiefste Finsternis katapultierten.
    Ihr Kopf fühlte sich schwer wie eine Wassermelone an, als sie ihn hob, um sich benommen umzuschauen. Sie war in einer Art Hütte. Ein klappriger alter Picknicktisch und drei Stühle nahmen einen Großteil der Miniküche ein, die aussah, als wäre sie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr benutzt worden. Zwei ziemlich verschlissene Sessel standen in der Mitte dessen, was wohl mal eine kleine Sitzecke gewesen war. Auf den Holzdielen waren Packungen und sonstiger Müll von Fast-Food-Restaurants verteilt. Ein fauliger Gestank durchwaberte den einzelnen Raum und löste eine neue Übelkeitswelle in ihr aus, die sie beinahe überwältigte. Sie schluckte angestrengt, lehnte sich an die Wand und gönnte sich einen Moment, um ihre Fassung wiederzuerlangen.
    Die Hütte mochte dreckig, heruntergekommen und eklig sein, aber sie hatte auch ihre Pluspunkte. Samara war die Einzige hier.
    Sie biss ihre Zähne in der Hoffnung zusammen, den Kopfschmerz zu bändigen, und kniete sich erst hin, bevor sie sich langsam hochrappelte. Sie schwankte wie ein Matrose auf einem sturmgepeitschten Schiff. Sicherheitshalber drückte sie ihren Rücken an die Holzbohlenwand hinter sich. Mit einem kräftigen Atemzug, der ihr Mut und klares Denken bescheren sollte, wagte sie einen vorsichtigen Schritt vorwärts und verzog sofort das Gesicht, weil das Holz unter ihr knarrte.
    »Willst du irgendwohin?«
    Samara drehte sich zu schnell um, sodass sofort wieder alles vor ihren Augen verschwamm. Übelkeit und Schwindel brachen mit voller Wucht über sie herein. Holz knarzte an Holz, als er aufstand, einen Stuhl herbeizog und ihn vor sie stellte. »Setz dich, dann können wir uns miteinander bekannt machen.«
    Sie sah überallhin, nur nicht in sein allzu vertrautes Gesicht, und ließ sich behutsam auf den Stuhl sinken. Der Mann musste Noahs Zwillingsbruder sein, eine andere Erklärung gab es nicht. Warum hatte Noah ihr nichts gesagt? Hätte es einen Unterschied gemacht? Hätte es irgendwas an dem geändert, was passiert war? Wahrscheinlich nicht. Aber das Schlimmste war passiert, und jetzt fühlte sie sich wie auf einem Blindflug und so verflucht desorientiert, dass es ihr schwerfiel, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Wusste dieser Mann, dass sein Bruder ihn jagte?
    Sie atmete tief ein und hob den Kopf, um ihn anzusehen. Solange sie nicht wusste, womit sie es zu tun hatte, blieb sie bei der vereinbarten Rolle. Sie war ein Teenager und hatte geplant, einen anderen Teenager namens Brian Sanders zu treffen. »Du hast dich also nur als Brian Sanders ausgegeben?«
    Sein Lächeln war Noahs so ähnlich, dass sie sich auf die Unterlippe beißen musste, um ein Schluchzen zu unterdrücken.
    »So ist es … die Sportskanone des Jahres. Aber jetzt, wo du mich von Angesicht zu Angesicht siehst, kannst du mich auch bei meinem bevorzugten Namen nennen: Mitchell.«
    »Warum hast du gelogen?«
    Ein abschätzendes Stirnrunzeln ersetzte das Lächeln. »Prinzessin, spiel keine Spielchen mit mir. Du weißt genau, wer und was ich bin. Und ich stelle die Fragen, nicht du. Gehörst du zu dem Feldzug, den Noah McCall gegen uns organisiert hat, oder hat er dich bloß als ahnungslosen Lockvogel benutzt?«
    »Wer ist Noah McCall?«
    Sein Handrücken flog so blitzschnell auf ihr Gesicht zu, dass sie gar keine Chance

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