Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece

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nach oben gezogen wurde, schrie Samara vor Schmerz und Zorn. Kaum schwankte sie wackelig auf ihren Füßen, drehte sich alles um sie. Sie sah nur unscharf und verlangsamt, konnte allerdings die Umrisse zweier Männer ausmachen, von denen einer sehr, der andere durchschnittlich groß war. Bevor sie irgendetwas erkennen konnte, warf der Größere sie über seine Schulter.
    Kopfüber hängend, zappelte sie und boxte auf seinen Rücken ein. Ihr war speiübel.
    Dicke Finger kniffen sie in den Po. »Halt still.«
    Samara zwang sich, auf die Unterhaltung der beiden zu achten. Falls sie etwas hörte, das sie zur Flucht verwenden könnte, würde sie es nutzen.
    »Weißt du, was du sagst?«
    »Klar, wie wir besprochen haben. Die Schlampe kreischte nach einem Noah, wir haben den Scheißkerl und die beiden auf dem Parkplatz erschossen. KJ und Billy hat’s erwischt.«
    Dann stimmte es also. Noah war tot. Hilflos auf dem Rücken des Entführers wippend, kämpfte Samara mit den Tränen. Sie schwor sich, Noahs Tod zu rächen – wie sie das anstellte, würde sich schon noch ergeben.
    »Wir wissen aber nicht, ob KJ und Billy tot sind. Im Radio sagten sie nur was von mehreren Toten, nicht, ob sie dabei waren.«
    »Für mich sahen sie ziemlich tot aus … Willst du ihm etwa sagen, wir sind abgehauen, ohne sicher zu sein?«
    Der Große pustete langsam Atem aus. »Nee, aber er will bestimmt wissen, was schiefgelaufen ist.«
    »Und wenn schon, Mann, du warst doch auch da! Sag du’s mir. Erst kommt die Schlampe direkt auf uns zu, und dann kreischt die auf einmal los. Wir mussten die Arschlöcher ausknipsen.«
    Der Kleiderschrank rieb Samaras Po und kniff sie wieder. »Ich hoffe bloß, die ist den Ärger wert.«
    »Klein wie die ist, kann die nicht älter als vierzehn oder fünfzehn sein. Angeblich kriegt der Boss über zehn Riesen extra für die richtig jungen Dinger. Ich wette, die ist noch nie gepoppt worden.« Er seufzte. »Die dürften uns auch gerne mal ranlassen. Immerhin riskieren wir regelmäßig unseren Arsch.«
    Der Kleiderschrank blieb ruckartig stehen. »Verflucht, Mann, wieso hast du vorhin nix gesagt? Meinetwegen hättest du sie gleich in der Bar haben können.«
    Samara blieb das Herz stehen. Sollte das passieren? Würde sie gleich brutal von diesen beiden Gorillas vergewaltigt werden?
    »Nee, Quatsch, die ist mir viel zu mager. Mir gefällt diese kleine Schlampe besser, die wir vor ein paar Wochen eingesammelt haben, du weißt schon, Lara irgendwas, die mit den großen Titten.«
    Samara schloss die Augen. Je länger sie durchhielt, umso besser waren ihre Chancen, zu überleben und diesem Albtraum zu entkommen. Auch wenn sie kopfüber hing und ihr schlecht war, konnte sie sich ein wenig umsehen, als sie weitergingen. Sie waren in einem dicht bewaldeten Gebiet. Wo, wusste sie nicht. Waren sie noch in Alabama? Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Stunden wahrscheinlich, denn sie war gegen Mitternacht betäubt worden, und jetzt strahlte die Sonne hoch am Himmel. Folglich waren sie wohl nicht einmal mehr in der Nähe von Birmingham.
    Der Kerl, der sie trug, blieb erneut stehen. »Da ist der Boss. Oh, verdammt, der sieht angepisst aus.«
    »Und? Das war doch nicht unsre Schuld! Er hat das Treffen abgemacht.«
    »Könnt ihr mir verraten, was da los war?«, fragte eine tiefe Stimme mit einem Südstaatenakzent, die Samara merkwürdig bekannt vorkam. Wo hatte sie diese Stimme schon mal gehört?
    Der Große zuckte mit den Schultern, worauf Samara ihm fast heruntergerutscht wäre. »Verdammt, Boss, wir haben genau gemacht, was du gesagt hast. Geht und sammelt die Schlampe ein, das hast du gesagt. Wir können nix dafür, dass die jemand mitgebracht hat.«
    »Sie ist nicht allein gekommen?« Komischerweise klang er beleidigt.
    »Nee, da war ein Kerl bei ihr, ein Noah.«
    »Scheiße! Noah McCall.«
    Der Boss der beiden hatte offenbar von Noah gehört. Wenn er also von LCR wusste, würde er dann automatisch schließen, dass sie als Köder fungiert hatte? Und was hieße das für sie? Würde sie bestraft, noch übler behandelt, weil sie diese Mistkerle reingelegt hatte?
    »Bringt sie rein, und wir gucken, wie viel sie wert ist.« Sie hörte, wie er sich ein Stück entfernte und dann wieder stehen blieb. »Wo sind KJ und Billy?«
    »Die sind tot, Boss.«
    »Und ihr habt sie einfach zurückgelassen?«
    »Na ja, wir mussten. Die Bullen konnten jeden Moment aufkreuzen. Also haben wir uns die Kleine geschnappt und sind abgehauen.«
    Der Mann