Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)
-Agenten, den Sanitätern und den Bewusstlosen. »Du hast unserer Stadt wieder mal einen Haufen Schwierigkeiten gemacht. Diesmal sorge ich dafür, dass du dich nicht wieder davonstiehlst.« Luthers Hand wanderte zu seiner Waffe.
Im selben Moment traten drei LCR -Agenten einen Schritt auf ihn zu. Sie wussten, dass sie ihre Waffen nur im Notfall ziehen durften. Und zum Glück waren Noahs Leute alle geschult darin, jemandem eine Waffe aus der Hand zu kicken, ehe derjenige den Abzug drücken konnte. Aber, wie gesagt, Noah hatte keine Zeit für diesen Mist.
Er drehte sich zu Dylan um. »Gib mir dein Telefon.«
Luthers Knopfaugen verengten sich, als Dylan in seine Tasche griff. Der warf Luther ein kurzes, böses Grinsen zu, während er sein Handy hervorholte und es Noah reichte.
Noah drückte ein paar Tasten und hielt sich das Telefon ans Ohr. Die Frau, die sich meldete, bekam von Noah nur ein Knurren. »Ich bin’s. Ist er da?«
Binnen Sekunden erklang eine freundliche Südstaatenstimme. »Was gibt’s, Noah?«
»Ich habe hier einen Sheriff, der Sie kurz sprechen müsste.«
»Geben Sie ihn mir.«
Noah hielt Luther das Handy hin. Der Sheriff starrte den kleinen Apparat an, als könnte er jederzeit explodieren. »Geh lieber ran, Prick. Karrieretechnisch kann es ungünstig sein, bestimmte Leute warten zu lassen.«
Luthers Bärenpranke riss Noah das Telefon aus der Hand.
Noah ging, denn er hatte Wichtigeres zu tun, als sich anzuhören, wie Luther Prickrel den Schwanz einkniff. Dennoch hob das Gestammel des Sheriffs eindeutig seine Stimmung.
»Hier spricht Sheriff Luther Prickrel. Wer zur Hölle ist … Oh, äh, ja, Sir … äh, nein, Sir … äh, wie Sie meinen, Gouverneur … äh, Mr. Gouverneur, ich meine, Euer Ehren. Ja, Sir, äh, auf Wiederhören.« Luther seufzte hörbar und rief dann seinen Deputys zu: »Okay, Jungs, wir helfen, wo wir können.«
Noah nickte in Richtung Dylan und musste sich das Schmunzeln verkneifen, als einer seiner besten Agenten die Augen verdrehte, weil ihm nicht gefiel, was ihm mit dieser Geste befohlen wurde. Mit einem kurzen Stöhnen begab Dylan sich zu Prickrel und sagte ihm, was er und seine Leute zu tun hatten.
Mitch wachte mit dem Mund voller Dreck und dem Kater des Jahrhunderts auf. Überall um ihn herum waren Stimmen zu hören, und mehrere Minuten lang lag er reglos da, sein vernebeltes Gehirn unfähig, irgendwas zu begreifen. Gras und Blut spuckend, hob er den pochenden Schädel und sah sich um. Alles war verschwommen, aber er erkannte, dass es von Leuten wimmelte. Von seinen Männern war jedoch keiner dabei. Verflucht noch mal, was war passiert?
»Ich glaub’s ja nicht! Wenn das nicht Michael Stoddard ist, älter zwar, aber immer noch auf Ärger aus.«
Luther Prickrel. Was machte der Sheriff hier? Und weshalb redete er mit Michael?
Während Mitch dem Gespräch zwischen Luther und seinem Bruder lauschte, wurden ihm einige Fakten klar. Er hatte gewusst, dass Michael ihn beschiss, sobald er den Peilsender sah, der sich bewegte, nachdem das angeblich tote Mädchen abgelegt worden war. Aber er hätte nie damit gerechnet, dass sein Bruder die Cops rufen würde. Warum, zur Hölle, zog er die mit rein? War die Polizei nicht genauso hinter seinem Bruder her wie hinter ihm selbst?
Als Michael wegging, hielt Mitch seinen Kopf unten und flüsterte zischend: »Luther, was zum Geier ist los?«
»Verdammt, Alter, du hast dich voll in die Scheiße geritten.«
»Dann hilf mir wieder raus.«
»Bist du bekloppt? Hier sind mindestens fünfzig Leute, und die meisten von denen schwer bewaffnet. Verflucht, der Gouverneur persönlich hat mich gerade angerufen! Ich kann echt nichts für dich tun.«
»Prick, du schuldest mir was. Mein Daddy hat dir schon x-mal den Arsch gerettet. Wird Zeit, dass du mal was für mich tust.«
»Wir reden hier nicht über Zündeln im Wald, mein Lieber. Du hast dir richtig amtlichen Ärger eingehandelt, und ich kann dich da nicht rausholen.«
»Das solltest du aber besser, denn sonst bist du der Erste auf meiner Abschussliste, wenn ich wieder draußen bin, kapiert?«
»Scheiße, Mann, okay. Aber fürs Erste musst du mitspielen, denn im Moment kann ich nichts machen.«
»Wer zum Henker sind die?«
»Keine Ahnung. Ist mir auch egal. Dein Bruder scheint der Boss von dem Haufen zu sein.«
»Versuch rauszukriegen …«
»Psst. Da kommt jemand. Ich sehe, was ich tun kann.«
Mitchell täuschte weiter Bewusstlosigkeit vor und schmiedete einen Plan. Michael hatte
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