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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
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frischen Klebestreifen auf den fluchenden Mund.
    Noah seufzte theatralisch. »Tommy, Tommy, ich muss zugeben, dass ich ein bisschen enttäuscht von Ihnen bin. Ich dachte ehrlich, Sie wären klug genug, um zu begreifen, dass Sie keine Wahl haben.« Noah nahm eine Injektionsnadel auf und drückte die Luft heraus. Jordan hielt den panisch zappelnden Mann, während Noah ihm die Droge in die Vene injizierte.
    Mit sanfter Stimme erklärte Noah, was geschehen würde. »Die ersten Sekunden fühlen Sie Wärme, die Sie durchströmt. Eigentlich nicht unangenehm, aber das ist bloß der Auftakt, ehe es in einer Minute anders wird.«
    Noah hielt eine zweite Spritze in die Höhe. »Ein Wort von Ihnen, und ich gebe Ihnen das hier. Dann hört der Schmerz sofort auf.«
    Noah beobachtete ruhig, wie Bennetts Gesicht sich puterrot färbte. Das Piepen des Herzmonitors beschleunigte auf deutlich über hundert. Ohne das Klebeband würde er schreien oder heulen. Noah beugte sich bis auf wenige Zentimeter Abstand zu Bennett und fragte leise: »Wo sind die Kinder?«
    Da Bennett aussah, als wollte er etwas sagen, riss Noah ihm abermals das Klebeband ab.
    »Du dreckiger Mistkerl! Ich schneide dir dein beschissenes Herz ra…«
    Noah klatschte ihm das Klebeband wieder auf den Mund. »Der Schmerz wird intensiver«, sagte er und sah auf seine Uhr, »in ungefähr zwei Minuten. Und das wird übel, richtig übel. Sind Sie sicher, dass Sie mir nichts erzählen wollen?«
    Obgleich Bennetts Augen ihm jeden Moment aus dem Schädel zu quellen drohten, schwieg er beharrlich.
    Noah atmete langsam aus, was niemand hörte, weil das laute Piepen des Herzmonitors beständig schneller wurde. Die Droge, die Noah injiziert hatte, würde Bennett bald das Gefühl geben, Tausende Ameisen wären in seinem Inneren freigelassen worden. Der Schmerz würde im Zwei-Minuten-Takt zunehmen, bis echte Todesqualen einsetzten. Danach wurde es noch schlimmer.
    Bennett ahnte allerdings nicht, dass sie weit Grausameres in petto hatten.
    Noah riss ihm nochmals das Klebeband ab. »Bringen Sie mich nicht dazu, Ihnen etwas anzutun, was ich nicht möchte, Tommy. Reden Sie mit mir.«
    Nach einigen würgenden Schluchzern schüttelte Bennett den Kopf. »Ich scheiß drauf, was du mit mir machst. Ich sage dir gar nichts.«
    »Tommy, Tommy, Tommy. Sie fangen an, mich ernstlich zu verärgern.« Noah nahm eine dritte Spritze auf, die er vor Bennetts Gesicht hielt. »Die hier ist brutaler, viel brutaler. Sagen Sie mir, wo die Kinder sind, und ich nehme Ihnen allen Schmerz. Wir holen Ihnen Wasser …« Er sah hinab zu der Pfütze unter Bennetts Stuhl. »Und frische Unterwäsche.«
    Zwar strömten ihm Tränen über die Wangen, aber die derben Flüche, die über Bennetts Lippen kamen, verrieten Noah, dass er den Schmerz intensivieren musste. Er stand auf, packte Bennetts Arm und spritzte ihm das härtere Mittel. Diesmal ließ er das Klebeband ab, damit Bennett sofort reden könnte. Und so grausam er sein mochte, war Noah nicht grausam genug, Bennett zu verwehren, seinen Schmerz herauszuschreien, was jede Sekunde geschehen sollte …
    Ein beinahe unmenschliches Brüllen hallte durch den Raum.
    Jordan pumpte die Blutdruckmanschette auf, wartete und nickte Noah zu. Anscheinend war Bennett gesünder, als er aussah.
    Noah musste die Zähne zusammenbeißen, um ja kein Mitgefühl zu zeigen, während er zusah, wie Bennetts Gesicht unter der Droge noch röter wurde.
    Schreie erfüllten den Raum, denen Sekunden später Schluchzen folgte.
    Noah brüllte ihm ins Gesicht: »Jetzt rede endlich, verdammt!«
    Heiser verneinte Bennett. »Du hast mich letztes Jahr verarscht, McCall. Das schaffst du kein zweites Mal. Ich gebe nicht alles auf, wofür ich gearbeitet habe.«
    »Ist dir das Kidnapping und Verkaufen von Kindern so wichtig?«
    »Ich bin Geschäftsmann. Die Leute bezahlen mich für die Ware, die ich ihnen liefere.«
    Kinder waren seine Ware? Noah schockierte so schnell nichts, aber dieser Mann und seine Verderbtheit machten ihn sprachlos. Es war Zeit zu überprüfen, ob jenes Quäntchen Menschlichkeit, das angeblich in jedem existierte, tatsächlich auch bei Bennett vorhanden war.
    Noah lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wissen Sie, manche Menschen halten enormen physischen Schmerzen stand, Tommy. Sie schei nen einer von der Sorte zu sein. Aber es gibt immer etwas oder jemanden … Das habe ich vor langer Zeit gelernt.« Noah drehte sich zur Seite und schaltete den kleinen

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