Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)
schon mit einer Toten vögeln!
„Ich sag dir jetzt was,
- du verfluchtes Stück Fleisch!“, sagte er am dritten Tag, als er
das Gefühl hatte, dass die Kleine ihm noch unter den Händen
wegsterben könnte. „Du hast genau zwei Möglichkeiten! Entweder,
es bumst dich nur ein reicher, alter Mann oder aber ich verkaufe dich
an ein Bordell in St. Louis, wo du täglich von zehn bis zwanzig
Männern durchgefickt wirst, bis du deinen Kaufpreis abgearbeitet
hast. St. Louis ist das Tor zum Westen. Hunderte stinkender,
verlauster Männer wollen vor ihrem Höllen-Treck ins Niemandsland im
Bordell noch ein bisschen Spaß haben. Du hast die Wahl: Entweder
tausend Männer oder nur einer? Was ist dir lieber?“ Verärgert
bemerkte er, dass sie noch immer keinerlei Reaktion zeigte. Seit drei
Tagen hatte dieses dumme Ding kaum etwas zu sich genommen – bis auf
die paar Tropfen Wasser, die er ihr zwangsweise eingeflößt hatte.
„Verfluchtes Weib, -
sei keine Närrin!“ Er sah langsam aber sicher seine Felle davon
schwimmen. Noch schwerer aber wog die Heidenangst, die er vor seinem
unberechenbaren Kunden hatte. Er wußte, dieser würde ihn einfach
töten, wenn er nicht lieferte, was er ihm versprochen hatte.
Jean-Baptiste biss sich auf die Lippen. Er hatte den Vorschuss des
Perversen nahezu aufgebraucht und das einzige was er anzubieten
hatte, war ein apathisches Niggerweib.
Devalier stand auf und
griff kurzentschlossen nach einer Kerze. Mal sehen, wie lebendig
die Kleine noch ist , dachte er gereizt, bevor er sich ein
Zündholz schnappte und es knapp über ihrem Bauch anzündete. Er
schob ihr mittlerweile schmuddelig gewordenes Leibhemdchen nach oben
und hielt das brennende Zündholz an ihre krausen Schamhaare. Es
dauerte nicht lange und der durchdringende Geruch von verbranntem
Haar zog durch die Schiffskabine. Cara zuckte erschrocken zusammen.
„Das war jetzt nur dein Busch, Baby! Wie es wohl riechen wird, wenn
ich dir die brennende Kerze in die Möse stecke?“ Wie um zu
beweisen, dass er es ernst meinte, ließ er flüssiges Kerzenwachs
über ihre entblößten Schamlippen tropfen.
Das heiße Wachs brannte
sich so schmerzhaft in ihr zartes Fleisch, dass Cara einen Aufschrei
nicht verhindern konnte. Schnell wälzte sie sich auf die andere
Seite des Bettes.
„Na also“, grinste
Devalier zufrieden. „Braves Mädchen!“ Für einen Moment schien
es ihm, als habe er einen wütenden, gelben Funken in ihren Augen
sprühen sehen.
„Steh' auf und wasch
dich, du stinkst erbärmlich! Ich geh' und hol dir was zu essen. Wenn
ich zurückkomme, werde ich dir deinen Busch rasieren. Ich will
endlich sehen, was ich ficke!“
Als die Tür hinter ihm
ins Schloss fiel, setzte sich Cara das erste Mal seit Tagen auf und
zog ihre Kette, mit der er sie ans Bett gefesselt hatte, in Richtung
Waschschüssel. Müde betrachtete sie sich im Spiegel. Das Gesicht
darin war ihr fremd. Ihr Haar stand wirr vom Kopf ab, ihre Augen
waren blutunterlaufen, tief und stumpf lagen sie in ihren Höhlen.
Mit einem feuchten Tuch wischte sich Cara über das Gesicht, doch der
apathische Ausdruck und ihr gebrochener Geist, ließen sich nicht
einfach wegwaschen.
Nachdem sie sich
notdürftig gesäubert hatte, schlurfte sie zurück zum Bett. Das
Wasser hatte ihre Lebensgeister etwas zurückgebracht. Durch das
winzige Fenster konnte sie die Sonne sehen, doch der helle, fröhliche
Schein des Lichts, machte ihr die Dunkelheit ihres aussichtslosen
Daseins nur noch bewusster. Eine winzige Träne lief ihre trockene
Wange hinunter und tropfte auf ihre Brust. Dann noch eine und noch
eine – und plötzlich weinte sie all die vielen, heißen Tränen,
zu denen sie in den vergangenen Tagen nicht in der Lage gewesen war.
Sie fühlte sich grauenvoll. Der Ekel vor ihrem eigenen Körper
kannte keine Grenzen. Sie hatte das unbändige Bedürfnis zu baden,
sich von oben bis unten zu schrubben, sich die Haut vom Leib zu
kratzen, um seinen ekelhaften, durchdringenden Geruch loszuwerden,
den er überall auf und in ihr hinterlassen hatte. Sie fühlte sich
grauenvoll – beschmutzt und benutzt.
Ausgebrannt und innerlich
wie tot, wünschte sich Cara nichts sehnlicher, als auf der Stelle
sterben zu dürfen. Was war das für ein grausames Leben! Womit hatte
sie das verdient? Warum hatte Gott sie in diese Hölle geworfen? Wie
dumm war sie gewesen, nicht auf ihre Mutter zu hören, die ihr auf
den Kopf zugesagt hatte, dass Jean-Baptiste Devalier ein Blender sei
und sie sich vor ihm in Acht
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