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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Gehen Sie zum Teufel, aber verschwinden Sie! Ich brauche
mir das von Ihnen nicht bieten zu lassen!«
    »Wünschen Sie, daß ich
zurückkomme?«
    »Nicht zu mir«, sagte er
schroff. »Wenn die Mordabteilung Sie haben möchte, dann wird es Martin Sie
vermutlich wissen lassen. Aber in meinem Büro möchte ich Sie nie wieder sehen.
Niemals! Ist das klar?«
    »Laut und deutlich«, sagte ich.
Ich stand auf und ging zur Tür.
    »Dieses Mal, Wheeler«, sagte
er, »meinte ich es ernst! Sollten Sie noch jemals einen Fuß in dieses Büro
setzen, lasse ich Sie hinauswerfen!«
    Leise schloß ich die Tür hinter
mir und entdeckte, daß Annabelle Jackson mittlerweile Gesellschaft bekommen
hatte. Ein halbes Dutzend Kerle saß in ihrem Büro und wartete. Schäfer hockte
wieder auf Annabelles Schreibtisch und ließ lässig die Beine baumeln. Er
schaute mich an und grinste. »Ich sehe, das Licht der Erleuchtung glänzt heute
hell über diesem Amt, Leutnant.«
    »Das Licht der Tribune «, antwortete ich. »Wenn Sie das Büro
des Sheriffs leiten können, dann kann ich, so vermute ich, jederzeit eine
Stelle bei einer Zeitung bekommen.«
    »Sie könnten eine Kolumne
schreiben«, schlug er vor. »Nennen Sie sie die Dichter-Ecke. Könnte eine große
Sache werden.«
    »Nach dem Nachtwächter in
Chicago dürfte es wahrscheinlich recht einfach gewesen sein, einen Sheriff zu
rösten«, sagte ich im Plauderton.
    Schäfers Augenlider zogen sich
zusammen. »Da fällt mir ein«, sagte er mit spröder Stimme, »daß ich Sie noch
nicht erwähnt habe, Leutnant. Vielleicht sollte ich auch über Sie eine Story
schreiben.«
    In diesem Augenblick betrat
Polnik mit Fletcher das Büro. Schäfer vergaß mich sogleich, als er sich durch
die Meute hindurchkämpfte, die das einstige große Tier aus Las Vegas umdrängte.
    »Leutnant!« rief Polnik
verzweifelt, als er gegen die Wand gedrückt wurde. »Hilfe!«
    »Sie haben die falsche Nummer
erwischt, Sergeant«, sagte ich bedauernd. »Wählen Sie >L< wie Lavers.«
Dann ging ich, an der Meute vorbei, auf die Straße hinaus.
    Es war ein schöner,
freundlicher Morgen; die Sonne schien, und nirgendwo ein Fetzen übriggebliebener
Nebel aus Los Angeles, und ich hatte nichts zu tun. Ich saß in meinem Healy und
dachte darüber nach, daß ich nichts zu tun hätte, als der Gedanke kam und sich
neben mich setzte.
    Es war nur ein Zwerg von einem
Gedanken und dazu noch in einer Schachtel verpackt, auf der groß und deutlich
»Dynamit« stand. Ich packte die Schachtel vorsichtig aus und betrachtete den
Gedanken ziemlich lange. Als er aus der Schachtel heraus war, wuchs er
beträchtlich, und ich schaute ihn mir noch einmal genau an. Ich konnte es ja
einmal versuchen, zu verlieren hatte ich ohnehin nichts mehr.
    Es war halb zwölf, als ich
meine Wohnung betrat. Gabrielle, die auf der Couch saß, blickte auf und
runzelte die Stirn. »Wenn du das noch öfter vorhast, dann gib mir vorher
Bescheid. Ich könnte ja Herrenbesuch haben!«
    »Sieh wenigstens zu, daß es der
Hausbesitzer ist«, sagte ich. »Er hat mich nie leiden können, selbst als ich
noch seriös war.«
    »Du und seriös?« Sie schüttelte
sich vor Lachen. »Liebster, ich würde dir alles glauben, nur das nicht.«
    »Lach nicht«, sagte ich. »Ich
möchte gern, daß du etwas für mich tust, Schatz.«
    »Al!« sagte sie zärtlich. »Du
wilder, stürmischer Junge!«
    »Versteh mich nicht falsch«,
sagte ich schnell. »Ich möchte, daß du sagst, daß gestern nacht etwas passiert
ist, was nicht geschehen ist.«
    »Ich erinnere mich an nichts,
was gestern nacht nicht geschehen ist«, sagte sie. »Was ist es?«
    »Du sollst lediglich so tun,
als wäre etwas geschehen, was eben nicht geschehen ist, verstehst du?« sagte
ich. »Eine Kleinigkeit.«
    »Was denn?«
    Langsam wurde meine Stirn
feucht. »Ach«, lachte ich nervös. »Wir haben noch genügend Zeit, um uns darüber
zu unterhalten. Was hältst du davon, wenn wir jetzt erst Kaffee trinken?«
    »Okay«, antwortete sie. »Warum
hast du nicht gleich gesagt, daß du Kaffee willst?«
    »Ich war ganz durcheinander«,
sagte ich. »Ich glaube, ich bin heute morgen nicht richtig beieinander, man
könnte schon beinahe sagen, durcheinander.«
    Mit einer katzenhaften Bewegung
schnellte sie von der Couch hoch und ging in die Küche. Zehn Minuten später
brachte sie den Kaffee. Als sie sich vornüberbeugte, um mir die Tasse zu geben,
öffnete sich der Ausschnitt ihrer Bluse und gewährte mir eine Aussicht, die
mindestens ein

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