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Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Titel: Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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verschränkte er lächelnd die Arme und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Tisch.
    »Und was bezwecken Sie damit, Mister?« erkundigte sich Pursuivant mißmutig. »Was soll das Ganze überhaupt?«
    »Das wirst du schon sehen«, antwortete Blondel.
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    »Nun denn, solange wir auf die Vanillesoße warten, würde es vielleicht einem der beiden anderen Gentlemen hier etwas ausmachen, mir etwas zu er-zählen?«
    »Clarenceaux, Waffenmeister, neun-acht-sieben-sechs-sechs-fünf-sieben-zwo-drei«, murmelte der kleinere der beiden anderen Gefangenen. Sein Ge-fährte schwieg.
    »Na schön, wenn ihr’s nicht anders wollt, dann erledigen wir das eben auf die unfeine Art. Hat jemand zufällig Erdnüsse dabei?«
    »Ja, ich«, meldete sich Clarenceaux bereitwillig zu Wort, doch sein Gefährte ermahnte ihn, gefälligst den Mund zu halten. Blondels Lächeln verbreiterte sich zu einem abfälligen Grinsen.
    Giovanni kam mit einer riesigen Schüssel Vanillesoße zurück. »Du hast Glück gehabt. Zufällig habe ich noch welche am Arme-Ritter-Stand gefunden.
    Allerdings ist sie schon kalt.«
    »Das macht nichts. Kalt ist sogar gut. Also, ich ge-be euch eine letzte Chance. Irgendwelche Angebote?«
    Clarenceaux hätte etwas gesagt, wenn ihm nicht sein Kollege mit voller Wucht in die Seite gestoßen hätte.
    Blondel prustete mißbilligend und zog Clarenceaux am Kragen seines Windhemds hoch.
    »Tut mir leid, mein Freund, aber wenn ihr es nicht anders wollt, dann seid ihr selbst schuld. Allerdings bewundre ich, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad, auch euren Mut.«
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    »Mut?« jammerte Clarenceaux.
    »Tut mir leid, du hast ja recht: Heldenmut sollte ich lieber sagen«, korrigierte sich Blondel, und während er dem Gefangenen den Hut abnahm, fuhr er fort: »Weißt du, wenn man es mit Leuten zu tun hat, die jedesmal, nachdem man sie verprügelt, verstümmelt oder getötet hat, auf irgendwelche wundersame Art und Weise von ihren Bossen wiederhergestellt und ins Leben zurückgeholt werden, dann hat es offensichtlich nur wenig Zweck, sie auf konventionelle Weise zu foltern. Aber«, sagte er und schüttete Clarenceaux gleichzeitig eine beträchtliche Menge Vanillesoße über den Kopf, »Schmerz und Tod sind nicht das einzige, wovor wir uns im Leben fürchten.
    O nein, weit gefehlt sogar.« Er streckte die Finger aus und massierte die Vanillesoße in Clarenceaux’
    Haar ein. »Es gibt auch Dinge wie Demütigung, Schmach und dann dieses peinliche Gefühl, vor anderen wie ein Volltrottel dazustehen. Ich meine – hat mal jemand etwas Marmelade? –, ich nehme an, deine Waffenbrüder verstehen bestimmt Spaß, oder?
    Wenn die erst mal was gefunden haben, worüber die sich lustig machen können – ah ja, danke, Schwarze-Johannisbeer-Marmelade ist genau das richtige –, dann finden die bestimmt keinen Schluß mehr, stimmt’s? Und verbessere mich bitte, wenn ich mich irren sollte, aber da ihr eindeutig unsterblich und da-zu verdonnert seid, für immer und ewig mit ein und demselben Haufen zusammenzuhängen und ständig der gleichen Arbeit nachzugehen, ist das aller-151
    schlimmste, was ich euch antun könnte … Moment, das sollte reichen. Jetzt brauche ich noch etwas Mehl, ein paar rohe Eier, Federn und natürlich die Erdnüsse und ein Rasiermesser. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, folglich wäre das allerschlimmste, was ich euch antun könnte, wenn ich euch allesamt mit einer eklig klebrigen Masse überzogen, einer Packung Erdnüsse im Genick und mit halbrasiertem Bart in euer Hauptquartier zurückschicken würde.
    Ach, ich habe ja völlig die Schuhcreme vergessen.«
    »Schon gut, schon gut!« kreischte Clarenceaux.
    »Ich gebe auf.« Sein Gefährte wollte ihm an die Gurgel springen, aber Guy verpaßte ihm einen Schlag mit dem Feuerlöscher und setzte sich wieder hin. »Lassen Sie mich bitte nur ganze dieses Zeugs abwaschen, Mister.
    Danach werde ich reden.«
    »Erst redest du, vorher läuft gar nichts!« ermahnte ihn Blondel. »Und solltest du versuchen, mich an der Nase herumzuführen, dann bist du für die kombinierte Honig-Federn-Behandlung reif. Nein, kein Honig«, fügte er hinzu, »Sirup!«
    Clarenceaux gab einen merkwürdigen Gurgellaut von sich. »Das … das würden Sie nicht wagen, Mister«, stammelte er. »Das wäre einfach nicht fair.«
    Blondel schüttelte grinsend den Kopf. »Wir werden ja sehen. Also, wo liegt das Chastel des Larmes Chaudes?«
    »Ich …«
    »Ja?«
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    Clarenceaux würgte, spuckte einen Mundvoll

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