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Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Titel: Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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aus sämtlichen Sprachen, die jemals geschrieben oder gesprochen wurden, rollte über ihn hinweg und erdrückte ihn. Er versuchte, sich zu bewegen …
    Weiter vorn im Tunnel blieb Blondel stehen und ließ sich keuchend mit dem Rücken gegen das Schott fallen, das er gerade noch rechtzeitig hinter sich hatte schließen können. Wunderbar still war es hier …
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    »Das war knapp«, stellte er überflüssigerweise fest.
    Giovanni kroch auf allen vieren, rang nach Luft und gab einen undefinierbaren Laut von sich. Dann rollte er sich auf den Rücken. Iachimo und Marco lagen bewußtlos da.
    »Egal«, keuchte Blondel, »Hauptsache, wir sind in Sicherheit. Du meine Güte, wo ist eigentlich Guy?«
    Giovanni blickte mit leeren Augen an die Decke.
    »Wer?«
    »Guy Goodlet. Sie wissen schon, dieser Engländer, der was gegen Hüte hat.«
    »Ach, der … was weiß ich? Ich nehme an, er ist irgendwann über die eigenen Füße gestolpert und hingefallen.«
    Blondel seufzte tief und rutschte am Schott entlang zu Boden. »O nein, so ein Elend aber auch! Der arme Kerl …«
    »Ich denke, es gibt keinen Grund zu Gefühlsdu-seleien. So etwas passiert nun mal hin und wieder, und das wissen Sie auch.« Achselzuckend fügte Giovanni hinzu: »Noch schlimmer ist die Tatsache, daß er keine Lebensversicherung abgeschlossen hat.«
    Blondel blickte ihn geringschätzig an. »Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?«
    »Den Typ hat’s erwischt. Er ist in einem Zeitaus-bruch ertrunken. Das ist zwar alles sehr traurig, aber so ist es nun einmal, und wir können absolut nichts dagegen tun.«
    »Meinen Sie?«
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    »Ja, da kann man nichts machen. Hören Sie, sollten wir uns jetzt nicht lieber darum kümmern, daß … ?«
    Aber Blondel achtete nicht auf ihn und schob den Riegel des Schotts vorsichtig nach oben. Bevor Giovanni ihn daran hindern konnte, hatte er es bereits geöffnet. Kurz drang ein ohrenbetäubender Lärm von kreischenden Stimmen herein, dann schlug das Schott wieder zu, und Blondel befand sich nun auf der anderen Seite.
    »Hey, was soll das … !« Iachimo war gerade noch rechtzeitig zu sich gekommen, um alles mit ansehen zu können. Er versuchte, ans Schott zu gelangen, bevor es sich schloß, aber er kam zu spät.
    »Vergiß es«, zischte Giovanni. Er war kreidebleich im Gesicht und zitterte am ganzen Körper.
    »Hast du das gesehen, Giovanni?« empörte sich Iachimo. »Er ist absichtlich da …«
    »Ich habe gesagt, vergiß es!« unterbrach ihn Giovanni aufgebracht.
    »Ja, aber er …«
    Giovanni schlug seinem Bruder ins Gesicht, was offenbar Erfolg hatte, denn Iachimo beruhigte sich wieder ein wenig.
    »Und Blondel kannst du auch vergessen. Schade drum, vor allem nach dem ganzen Streß, den wir mit ihm hatten, aber so ist es nun einmal. Er ist verschwunden. Wir müssen uns damit abfinden. Schluß.
    Aus. Es gibt keinen Blondel mehr.«
    Die drei Brüder saßen eine Weile da, ohne ein 165
    Wort zu sagen, bis Giovanni aufstand und auch den beiden anderen auf die Beine half.
    »Kommt, machen wir uns an die Arbeit.«
    Iachimo blickte ihn aus leeren Augen an und empör-te sich: »Wie kannst du jetzt so was sagen, Giovanni?
    Es ist etwas Furchtbares passiert, er ist gerade …«
    »Wir müssen uns an die Arbeit machen«, wiederholte Giovanni mit leicht zitternden Lippen. »Sofort.
    Oder habt ihr es schon vergessen?«
    »Was vergessen?«
    Giovanni grinste nun übers ganze Gesicht. »Vergessen, daß wir das Leben dieses Mistkerls für fünfzig Milliarden Livres versichert haben. Kommt schon, wir müssen sofort einen Notar aufsuchen.«
    Kurz darauf spazierten die drei langsam den Tunnel entlang, und nach einer Weile pfiffen sie sogar vergnügt vor sich hin.
    Nachdem sich La Beale Isoud die Haare gewaschen und die Nägel gefeilt hatte, begab sie sich nach unten in die große Halle des Chastel de Nesle und steckte das Hyperfax in die Anschlußdose.
    Es hat viele Erfindungen gegeben, die die Welt hätten revolutionieren können, wenn nur jemand den Weitblick gehabt hätte, sie im richtigen Augenblick einzusetzen; automatisch fällt einem dazu das rei-bungsfreie Rad ein, die solarbetriebene Nachtspei-cherheizung (speichert warme Sommertage für kalte Winterabende) und die von Wilkinson-Geary entwickelte scharnierlose Tür. Zwar war das Hyperfax 166
    in technologischer Hinsicht nicht weniger bemerkenswert als alle die anderen Neuentwicklungen, doch unterschied es sich von ihnen dadurch, daß es nicht einmal eine Chance bekommen hatte,

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