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Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Titel: Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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erst zurück, wenn das alles hier vorbei ist. Nur könnte ich Sie dann nicht mehr bewachen.«
    Die Tür öffnete sich, und Guy kam mit einem Tablett herein, auf dem ein Glas Mineralwasser, ein Stück Sandkuchen und eine Handvoll kernloser Ro-sinen waren.
    »Da draußen ist ein Mann, der behauptet allen Ernstes, vom Angelsächsischen Generalanzeiger zu sein«, sagte Guy. »Er möchte ein Interview haben.
    Ich habe ihm gesagt, er soll verschwinden.«
    Blondel nahm einen kräftigen Schluck Wasser und 297
    biß eine Ecke vom Kuchen ab. »Wahrscheinlich hat er sogar die Wahrheit gesagt. Trotzdem interessieren mich Reporter nicht sonderlich. Ich weiß, das ist zwar blöd von mir, denn die erledigen auch nur ihren Job, aber trotzdem komme ich mit denen irgendwie nicht …«
    »Niemand von denen erledigt hier seinen Job!«
    unterbrach ihn Giovanni. »Schließlich haben wir einen Exklusivvertrag mit der Financial Times.«
    »Wenn es Sie von Ihren Sorgen etwas ablenkt, Giovanni, dann können wir ja noch mal das Programm durchgehen«, schlug Blondel vor. »Würden Sie sich dann vielleicht etwas besser fühlen?«
    Giovanni nickte aufgeregt. Nur für diesen großen Abend hatte er sich die Fingernägel zwei Jahre lang wachsen lassen, und er hatte sie bereits völlig abge-kaut.
    »Jedenfalls werden wir mit Purgator criminum anfangen, das Stück hat etwas von ›Jetzt geht’s los‹; danach kommt Ma Joie, gefolgt von den besten Nummern aus der Carmina Burana.«
    »Und um welche handelt es sich dabei?«
    »Ich dachte an Estuans intrinsecus, gefolgt von Imperator rex Graecorum. Oder halten Sie das nach allem, was in Antiochia passiert ist, nicht mehr für so angebracht?«
    »Deswegen zerbrechen Sie sich nicht den Kopf«, versicherte ihm Giovanni, »ich habe sämtliche Kreuzritter als Ordner aufgeboten. Wenn irgendwer Ärger machen will, fliegt er sofort achtkantig raus, 298
    und zwar mit eingeschlagenem Schädel und exkom-muniziert.«
    Blondel zuckte die Achseln. »Ganz, wie Sie meinen, das geht mich nichts an. Jedenfalls sollten wir danach die restlichen Stücke vom Weißen Album spielen, und mit Mihi est propositum in die Pause gehen. Das klingt doch ganz gut, finden Sie nicht?«
    »Ausgezeichnet sogar«, pflichtete Giovanni ihm bei.
    »Auf diese Weise können wir in der Pause ton-nenweise Erdnüsse verkaufen. Und was ist mit der zweiten Hälfte?«
    »Nun, ganz aufrichtig gesagt, werden wir da das gesamte neue Material spielen.«
    »Wie? Neues Material?« mischte sich Guy ein.
    »Willst du damit sagen, du hast in letzter Zeit neue Lieder geschrieben … ?«
    »Nur so zum Spaß, ich komme nun mal ungern aus der Übung. Genausogut könnten wir natürlich auch Greensleeves, Molly Mahne, Au Pres De Ma Blonde, Liliburlero und The Bonnie Banks of …«
    »Vergiß es«, unterbrach ihn Guy.
    Blondel rümpfte die Nase. »Vielleicht hast du recht, Loch Lomond sollte ich lieber wirklich nicht singen. Ich weiß auch nicht, wo ich mit meinen Gedanken gewesen bin. Wie war’s mit Swing Low Sweet Chariot?«
    »Seit Blondel … sich zurückgezogen hat«, meldete sich erneut Giovanni zu Wort, »hat er nämlich stets unter einem Nom de plume geschrieben.«
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    »Was ist das?« fragte Guy.
    »Ein Pseudonym.«
    Guy schloß die Augen und öffnete sie wieder.
    »Wie?
    Alle diese Lieder?«
    Blondel deutete nur ein Schulterzucken an, als wolle er eine lästige Fliege vertreiben. »Das kann man so sagen«, bestätigte er.
    »Hast du etwa auch Kiss Me Goodnight, Sergeant Major geschrieben?«
    Blondel nickte, sagte aber keinen Ton.
    »Und Frankie and Johnny?«
    Kaum wahrnehmbar senkte Blondel den Kopf.
    »Wirklich?«
    Blondel nickte erneut und lächelte – zumindest entblößte er die zusammengebissenen Zähne.
    »Wahnsinn!« staunte Guy. Er schien einen inneren Kampf mit sich auszufechten, der sich zwischen Heldenverehrung und äußerster Verlegenheit bewegt haben könnte. »Ähm … könnte ich von dir ein Autogramm …«
    Blondel blickte ihn gleichgültig an. »Außerdem habe ich …«
    »Es ist nicht für mich, sondern für meine …«
    »… Western Wind; Alle meine Entchen; When Will Thou Blow; Stille Nacht, heilige Nacht und The Vicar of Bray geschrieben«, fuhr Blondel fort und signierte dabei ohne Kommentar den Zettel, dem Guy ihm vorgelegt hatte.
    »Jedenfalls sollte das für heute abend reichen.
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    Zum Schluß können wir natürlich L’Amours Dont Sui Epris bringen, damit die Leute auf dem Nachhauseweg was zum Summen haben.«
    Guy konnte es

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