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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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keine Ahnung, wie ich mich an das ganze Zeug erinnere. Oder warum. Im Grunde glaube ich, dass es mit dir zusammenhängt.«
    Joshua blinzelte. » Mit mir? Wieso?«
    » Diese Rückblenden … habe ich nie gehabt, bevor ich dir begegnet bin. Und jetzt kommen sie immer öfter. Gerade eben zwei Mal während unseres Gesprächs. Also … ich glaube, dass du die Erinnerungen vielleicht irgendwie ausgelöst hast.«
    Joshua dachte einen Augenblick über die Vermutung nach, und dann breitete sich ein gewaltiges Grinsen auf seinem Gesicht aus. » Tja, das ist gut, nicht wahr?«
    Mit gerunzelter Stirn biss ich mir auf die Lippe. » Ja, ich schätze mal. Es ist bloß viel zu verarbeiten, weißt du?«
    » Bestimmt«, murmelte Joshua. Dem Leuchten in seinen Augen nach zu urteilen, dachte er jedoch nicht wirklich darüber nach, dass es viel zu verarbeiten war. Er sah … aufgeregt aus. Ja, freudig erregt. Und nickte nun eifrig. » Wie dem auch sei, Amelia, du musst zugeben, dass es trotzdem ziemlich cool ist.«
    » Cool?« Ich hob eine Augenbraue.
    » Ja, weißt du – cool. Der Wahnsinn. Total klasse. Etcetera.«
    Widerwillig lachte ich. » Joshua Mayhew, der sonnige Optimist?«
    Joshua grinste. » Immer. Was bedeutet, dass wir etwas zu feiern haben.«
    » Und wie genau stellen wir das an?«
    Joshuas Lächeln wurde ausgeprägter, doch er blieb mir eine Antwort schuldig. Er stieß sich vom Tisch ab und stand auf. Dann wandte er sich mir zu.
    » Ich jedenfalls muss zum Abendessen zu den Mayhews nach Hause, wobei ich schon mindestens eine Stunde zu spät dran bin.«
    » Oh«, sagte ich einigermaßen verstört.
    Ich hatte völlig vergessen, dass er am Ende des Tages zu seiner Familie zurückzukehren hatte. Und ehrlich gesagt auch, dass er essen musste. Diese Dinge waren notwendig. Und er musste offensichtlich fort, um sie zu tun. Der Schmerz in meiner Brust ballte sich zusammen bei dem Gedanken, ihn wegfahren zu sehen, doch ich versuchte, es mir nicht anmerken zu lassen.
    » Dann sehe ich dich wohl … morgen oder so? Und wir feiern dann?«
    Ein eigenartiger Ausdruck huschte über Joshuas Gesicht, einer, den ich nicht einordnen konnte. Wie schon bei unserer Unterhaltung gestern – hatten wir wirklich erst gestern unser erstes richtiges Gespräch geführt? –, fuhr Joshua sich mit einer Hand durchs Haar und ließ sie in seinem Nacken liegen.
    Nach kurzem betretenem Schweigen wurde mir klar, was mir entgangen war: Joshua sah schüchtern aus, ja regelrecht verlegen. Der verwegene, selbstbewusste Joshua Mayhew wirkte geradezu nervös. Er starrte mich einen Augenblick an und musste dann wohl den Mut geschöpft haben, eine stockende Frage zu stellen.
    » Eigentlich hatte ich gedacht, du würdest heute Abend vielleicht mitkommen und meine Familie kennenlernen wollen?«
    Ich blinzelte, ohne recht zu wissen, was ich sagen sollte. Dass ich seine Großmutter nicht » kennenlernen« wollte, obwohl sie mich gar nicht sehen konnte, erwähnte ich lieber gar nicht erst. Langsam brachte ich meine holprige Antwort heraus.
    » Joshua … also, das würde ich liebend gern. Aber geht es nicht ein bisschen … schnell? Wenn man bedenkt, dass sie mich nicht im Gegenzug kennenlernen können?«
    Joshua neigte den Kopf, doch ich erhaschte noch einen Blick auf sein heftig errötendes Gesicht.
    » Ja, du hast wahrscheinlich recht. Zu schnell«, murmelte er, und seine Stimme verlor sich. Dann umspielte ein schwaches, verlegenes Lächeln seine Lippen. Irgendwie stand es ihm.
    Ich beugte mich ein wenig vor und betrachtete sein Gesicht noch einen Moment länger. Er schaffte es nicht, mir in die Augen zu sehen, und aus irgendeinem Grund führte sein Unbehagen dazu, dass sich der leichte Schmerz in meiner Brust wieder regte. Also atmete ich leise ein, nahm meinen Mut zusammen und fragte dann: » Machst du dir Sorgen wegen meiner Meinung über deine Familie?«
    » Umgekehrt würde es nicht viel Sinn ergeben, nicht wahr?«
    » Nein«, sagte ich. » Würde es nicht. Aber hast du Angst, dass ich – was? – sie vielleicht nicht mag?«
    » Nein, der Typ scheinst du nicht zu sein. Deine Meinung würde mich trotzdem interessieren. Ich … ich habe das Gefühl, dass es wichtig sein wird.«
    Er sagte es, als handele es sich um ein kleines Geständnis, als hätten die Worte einen tieferen Sinn. Und er musste diesen Sinn nicht erklären. Ich empfand ganz genauso.
    » Tja.« Ich schenkte ihm rasch ein strahlendes Lächeln. » Dann gehen wir eben und bilden mir eine

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