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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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und reisen zurück ins Jahr 1999, werden wir nie herauskriegen, wie du damals warst. Warum kriegen wir also nicht einfach heraus, wie du jetzt bist? Ist das nicht ohnehin wichtiger?«
    Ich blinzelte überrascht. » Das … na ja, das könnte tatsächlich genial sein, Joshua.«
    Er zuckte wieder mit den Schultern. » Bloß weil ich keine Differenzialgleichungen beherrsche, heißt das nicht, dass ich zu gar nichts nütze bin.«
    Ich lachte und ahmte dann seine Sitzhaltung nach, indem ich ebenfalls ein Bein unterschlug.
    » Wie stellen wir das also an?«
    » Ich spiele DJ, und du sagst mir, was dir gefällt.«
    » Verstanden«, sagte ich mit einem nachdrücklichen Nicken, wobei ich ein aufgeregtes Kribbeln niederkämpfte.
    » Und wer weiß? Vielleicht kommt dir etwas bekannt vor. Solange es sich nicht um Death Metal handelt, können wir wohl ausschließen, dass du eine potenzielle Anbeterin des Satans bist.«
    » Na ja, verurteile mich nicht, wenn es doch so sein sollte.« Ich lachte.
    Er kicherte leise und streckte dann den Arm zu seinem Nachttisch aus, um an etwas herumzuhantieren. Ich reckte den Hals, um den Gegenstand besser sehen zu können. Es schien sich um eine winzige Plastikdose mit einem leuchtenden Bildschirm zu handeln, die sich auf einer kleinen Stereoanlage befand.
    » Was ist das da?«
    Joshua stellte seine Tätigkeit ein, ohne die kleine Dose loszulassen, und warf mir einen spöttischen Blick über die Schulter zu.
    » Du hast noch nie einen MP3-Player gesehen?«
    » Einen was?« Ein abwehrender Unterton mischte sich in meine Stimme. » Ich bin 1999 gestorben, schon vergessen?«
    » Nicht so wild.« Joshua schenkte mir ein liebevolles Lächeln und widmete sich wieder seiner Arbeit an dem Gerät. » Ich weiß nicht mehr, ob derlei Zeug damals angesagt war.«
    » Wahrscheinlich nicht bei einem armen Mädchen aus Oklahoma«, meinte ich verdrießlich. Joshua nickte nur, zu beschäftigt mit seinen Bemühungen, um zu antworten.
    Das Gerät gab unter Joshuas Händen ein paar leise Klickgeräusche von sich, und dann strömten völlig klare Musikklänge durch das Zimmer. Ich ging davon aus, dass sie von den Lautsprechern und dem MP-Was-auch-immer-Ding herrührten.
    » Sag mir, was du davon hältst«, murmelte Joshua, während er sich gegen das Kopfkissen zurücklehnte.
    Das Lied fing mit einer leisen Gitarre an, die eine traurige kleine Melodie klimperte. Dann setzte die Stimme eines jungen Mannes ein, mit südlichem Akzent und ein bisschen nuschelig. Während er sang, verschmolzen Schlagzeugklänge und eine nachdrücklichere Gitarre mit seiner Stimme. Der Song schwoll an, bis er sich in etwas Hochfliegendes und Trauriges verwandelt hatte: eine Art Klagelied, das es schaffte, gleichzeitig verzweifelt und wütend zu klingen. Schließlich wurde das Lied leiser, und ich seufzte ein wenig.
    » Nicht wiedererkannt?«, fragte Joshua.
    » Nein. Aber es gefällt mir.«
    » Es ist eines meiner Lieblingslieder.« Joshua hatte eine seltsame Miene aufgesetzt, während er mich dabei beobachtete, wie ich mir die letzten Akkorde des Songs anhörte. Er wirkte beinahe stolz, dass wir den gleichen Geschmack zu haben schienen. Bei dem Gedanken musste ich ein bisschen lächeln.
    » Was hast du sonst noch?«, fragte ich.
    » Schauen wir mal …« Er stellte das Gerät wieder ein und fand nach einer Weile etwas Angemessenes. » Das hier ist aus den frühen 2000er Jahren. Jillian hört es sich gern an, wenn wir mit dem Auto fahren. Sie nennt es › old school‹, was irgendwie ironisch ist, wenn man einmal darüber nachdenkt.«
    Bässe dröhnten aus den Lautsprechern. Nach ein paar kräftigen Drumbeats trällerte eine Mädchenstimme los, kaum hörbar über der Begleitung. Es war nicht die beste Sängerin der Welt, aber sie sang mit leicht heiserer Stimme, die sich wohl als sexy bezeichnen ließ. Jedes Mal, wenn sie falsch sang, rümpfte ich die Nase.
    » Nö«, sagte ich, nachdem sich der Refrain erst ein paarmal wiederholt hatte. » Kenne ich nicht, mag ich nicht.«
    » Gott sei Dank«, hauchte Joshua und bereitete dem Song gütigerweise ein vorzeitiges Ende.
    » So was Ähnliches wie Death Metal?«, fragte ich mit einem verschlagenen Grinsen.
    » So ähnlich.« Er lachte. » Wenn dir das gefallen hätte, hätte ich mich vielleicht Ruths › Mistgabel und Fackel‹-Kampagne anschließen müssen.«
    » Ha ha«, sagte ich, während Joshua versuchte, etwas anderes auf dem MP3-Player zu finden, was wir begutachten könnten.
    » Da haben

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