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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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“Da es keine Indizien gibt, die mich mit der Schießerei in Verbindung bringen, haben die FBI-Leute und ich eine Vereinbarung getroffen. Ich habe einen einflussreichen Bekannten gebeten, meine Anwesenheit am Tatort irgendwie zu erklären. Der Mann schuldete mir nämlich noch einen Gefallen. Er hat sich mit den Polizisten und den anderen Regierungsbeamten in Verbindung gesetzt. Auf jeden Fall möchte ich den Ärger vermeiden, der mir sicher wäre, wenn ich zugeben würde, dass ich der Schütze war. Das könnte einen Skandal verursachen und meinen Ruf als Polizeichef in Jacobsville ziemlich ramponieren.”
    “Oh.”
    “Also tun wir alle so, als habe Sam sich selbst ins Bein geschossen und dass er zu betrunken war, um sagen zu können, aus welcher Richtung der Schuss kam”, erklärte er, während er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte. “Sam kann von Glück sagen, dass er noch unter den Lebenden ist, nach allem, was er dir angetan hat.”
    “Er war wirklich furchtbar wütend”, erinnerte sie sich schaudernd.
    “Hat er versucht, dich zu vergewaltigen?”
    “Er war zu sehr damit beschäftigt, mich zu schlagen, als dass er an Sex gedacht hätte”, erwiderte sie mit einem tiefen Seufzer. “Fairerweise muss man sagen, dass einer seiner Kumpel versucht hat, ihn davon abzuhalten, aber Sam war außer sich. Er hatte irgendetwas genommen, ich weiß nicht was. Seine Augen waren glasig, und er war ziemlich high.”
    “Wer von den Männern hat versucht, ihn zurückzuhalten?”, wollte er wissen.
    “Er hatte blondes Haar”, murmelte sie. “An mehr kann ich mich nicht erinnern.”
    “Der eine, der mit ihm zusammen festgenommen wurde, war blond. Und einer ist entwischt. Ich glaube, das war der Dunkelhaarige.”
    “Vielleicht.” Sie blinzelte. “Meine Mutter hat eine Menge auf dem Kerbholz”, sagte sie. “Wenn ich rachsüchtig wäre, könnte ich den Klatschblättern eine Geschichte erzählen, die die Leser niemals vergessen würden.”
    “Und hinterher würdest du’s bereuen”, meinte er. “Lass dich bloß nicht zu so etwas hinreißen.”
    Sie sah ihn traurig an. “Sie können kaum noch etwas Schlimmeres über mich schreiben.”
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. “Und ich war so blöd, ihnen zu glauben”, sagte er. “Ich bin am meisten schuld daran.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Manche Dinge passieren einfach”, meinte sie betrübt. “Meine Mutter steckt hinter allem. Da bin ich mir sicher. Sie hatte mir schon vorher am Telefon gedroht. Ich habe nicht geglaubt, dass sie das Leben ihres eigenen Sohnes für Geld aufs Spiel setzen würde. Ganz schön naiv von mir.”
    “War sie schon immer Alkoholikerin?”
    Sie nickte. “Solange ich denken kann. Als ich acht war, habe ich Bürgen gesucht, damit sie aus dem Gefängnis kam. Sie ist wegen Prostitution, Erregung öffentlichen Ärgernisses, Trunkenheit am Steuer, Diebstahl und was noch alles festgenommen worden. Sie hat sich einem Mann nach dem anderen an den Hals geworfen, um Geld zu bekommen, damit sie uns etwas zu essen kaufen konnte. Irgendwann wurde die Trunkenheit ein Dauerzustand, sodass sie nicht einmal mehr das tun konnte. Meine Schuluniform habe ich nur auf Bezugsschein bekommen.” Sie seufzte bekümmert. “Das war, bevor Sam zu uns zog.”
    “Der ist der Prototyp eines Versagers”, meinte er kalt.
    “Das brauchst du mir nicht zu sagen. Meine Mutter denkt allerdings anders darüber.”
    “Über Geschmack lässt sich nicht streiten.”
    Sie lachte erschöpft. “Das sage ich auch immer.” Sie schloss die Augen. “Ich bin so müde.”
    “Du hast eine Menge durchgemacht. Zu viel.”
    “Passt du auf, dass Rory nichts geschieht?”, fragte sie plötzlich.
    “So gut solltest du mich doch kennen.”
    Natürlich. Vielleicht wollte er nicht unbedingt Tippy haben, aber in Rory war er wirklich ganz vernarrt. Er würde bestimmt dafür sorgen, dass die Entführer ihn nicht noch einmal erwischten.
    “Du glaubst doch nicht, dass er auf Kaution freikommt?”, fragte sie besorgt.
    “Nicht, wenn ich es verhindern kann”, versicherte er ihr.
    Er verschwieg ihr jedoch, dass ein Richter manchmal davon überzeugt werden konnte, einem Verdächtigen zu glauben und ihn gegen eine angemessene Summe freizulassen. Stanton würde bestimmt alles daransetzen, nicht hinter Gitter zu müssen. Und wenn er damit Erfolg hatte, würde er sich sofort die Frau vorknöpfen, die ihn ins Gefängnis gebracht hatte. Schließlich hatte er nichts mehr zu verlieren.
    Aber

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