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Wenn es Nacht wird in Miami

Wenn es Nacht wird in Miami

Titel: Wenn es Nacht wird in Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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durfte. Sie musste und wollte ihn wegschieben. Schließlich fand sie Mitch Kincaid nicht einmal besonders sympathisch. Er hatte ihre Schwester beleidigt, er hatte ihr Rhett abkaufen wollen, er hatte …
    Mit dem festen Vorsatz, sich zu wehren, legte sie ihm die flache Hand auf die Brust. Doch in dem Moment, da sie seine nackte Haut spürte, ging eine merkwürdige Wandlung in ihr vor. Es fühlte sich an, als erwachten Millionen Sinneszellen zum Leben, die vorher taub gewesen waren … so hatte sie sich nicht einmal gefühlt, wenn sie mit Sam geschlafen hatte. Mit jeder Nervenfaser reagierte ihr Körper auf Mitch.
    Spielerisch fuhr er ihr mit der Zungenspitze über die Lippen und entlockte Carly ein leises Seufzen. Widerstrebend gab sie den Widerstand auf und dachte nicht mehr nach, als Mitch den Kuss vertiefte. Sehnsüchtig strich sie über seinen Arm.
    Er streichelte ihr den Rücken, die Hüfte, umfasste ihren Po und presste Carly fest an sich, sodass sie seine Erregung deutlich spürte. Er war so groß und stark. Ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte, loderte heißes Verlangen in ihr auf.
    Ehe sie sich versah, hatte er ihr den Morgenmantel von den Schultern gestreift und mit einer einzigen geschickten Bewegung den Gürtel gelöst. Sie spürte seine Hände auf der nackten Haut, als er ihr Nachthemd hochschob und begann, die Unterseite ihrer Brüste zu streicheln. Mit den Daumen tastete er sich vor. Carly fühlte sich wie in einem Traum gefangen, kein Laut kam über ihre Lippen.
    Es war aufregend, wie er ihre Brustspitzen streifte, sie liebkoste und drückte. Mit jeder Berührung fachte er das Feuer der Leidenschaft in ihr an, sodass sie glaubte, vor Lust zu vergehen. Ihre Knie begannen zu zittern.
    Plötzlich hörte sie einen Laut aus dem Kinderzimmer, einen Seufzer oder ein leises Aufschluchzen von Rhett, und im selben Augenblick kam Carly wieder zur Besinnung. Schlagartig wurde ihr bewusst, was sie hier tat und mit wem sie es tat. Nach Atem ringend, machte sie sich von Mitch frei und zog schnell wieder ihren Morgenmantel über das Nachthemd.
    Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Das hätte nicht passieren dürfen.“
    Mitch stieß einen frustrierten Laut aus. „Ach komm, Carly. Erzähl mir doch nicht, du hättest es nicht darauf angelegt. Draußen im Garten an einem lauen Sommerabend, dein hübsches Kleid …“
    „Worauf soll ich es angelegt haben?“, fragte sie empört.
    „Darauf, mich an die Angel zu bekommen. Du weißt ganz genau, dass du eine Figur hast, die jeden Mann um den Schlaf bringt. Und du weißt auch sehr gut, wie du sie einsetzen musst, um zu bekommen, was du willst.“
    Carly konnte es nicht fassen. Sie hatte vorher nicht gewusst, dass es möglich war, jemanden mit Schmeicheleien tödlich zu beleidigen. Sie ballte die Hände zu Fäusten und hielt sich mühsam zurück, um Mitch nicht zu ohrfeigen. „Dich an die Angel bekommen?“, presste sie wütend hervor. „Wenn ich dich an der Angel hätte, würde ich dich ins Meer zurückwerfen, damit dich die Haie fressen. Fahr zur Hölle, du eingebildeter Idiot.“
    Damit ließ sie ihn stehen.
    „Fahr zur Hölle“, wiederholte Mitch vor sich hin murmelnd, während er die Treppe hinunterging. „Da bin ich schon gewesen. Auch nichts Neues mehr für mich.“
    Er ging in die Bibliothek, die nach dem Tod seines Vaters seine Zuflucht im Hause geworden war. Dort setzte er sich an den wuchtigen Schreibtisch und holte aus einem Schubfach eine Adresskartei, die Everett Kincaid angelegt hatte. Nach kurzem Blättern fand er, was er suchte, und griff zum Telefon.
    Trotz der vorgerückten Stunde wurde am anderen Ende schon nach dem ersten Klingeln abgehoben. „Lewis Investigations“, meldete sich eine männliche Stimme.
    „Frank? Hier ist Mitch, Mitch Kincaid.“
    „Oh, hallo Mitch. Es hat mir sehr leid getan, das von deinem Vater zu hören. Wir kannten uns schon so lange.“
    „Ich weiß. Deshalb wende ich mich auch an dich, weil ich dir absolut vertrauen kann. Ich hätte einen Job für dich.“ Mitch machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: „Ich möchte, dass du mal die Vergangenheit einer gewissen Carly Corbin durchleuchtest. Sieh, ob du nicht irgendetwas aufstöbern kannst, wo sie Dreck am Stecken hat. Ich brauche ein paar Argumente, um ihr das Sorgerecht für ein Kind streitig zu machen – und das am liebsten noch gestern.“
    Der Privatdetektiv kicherte in sich hinein. „Ganz der Vater. Ich mach mich gleich daran.

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