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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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Unterlagen, ein Kessel fielen vom Regal und landeten auf meinem Kopf. Schreie und Rufe von Deck waren zu hören.
    Ich kämpfte mich auf die Beine. Das Boot neigte sich nach Backbord, der Wohnraum lag schräg. Dylan war gerollt und lag nun mit verrenkten Gliedmaßen zwischen kaputten Möbeln und Kissen aus der Essecke am Fuße des Sofas. Ich robbte zu ihm.
    »Dylan? Hörst du mich?«
    Sein Gesicht, sein armes Gesicht! Selbst im Dunklen sah ich überall Blut. Ich weinte und berührte seine Wange.
    »Es tut mir so leid«, schluchzte ich. »Ich hätte auf dich hören, dir zuhören sollen.«
    Er gab einen Laut von sich, fast ein Stöhnen. Ein Husten, über den Motorenlärm hinweg. Und er sagte etwas, das ich nicht verstand.
    »Was?« Ich legte mein Ohr an seinen Mund. »Was hast du gesagt? Sag es noch mal.«
    »Ich sagte, in Ordnung.«
    Ich küsste seine Wange, sie schmeckte nach Blut. Er hustete erneut, hob einen Arm und schob mich weg. Ich sollte ihn zurücklassen.
    Eine Waffe – ich brauchte eine Waffe. Ich kroch in die Küche zurück. All meine Messer waren aus dem Messerblock gefallen, bis auf eines; ein kleines Gemüsemesser. Gegen Fitz’ Waffe nicht gerade viel, aber mehr hatte ich nicht.
    Ich schob mich wieder die Stufen hinauf. Malcolm lehnte an der Holzwand des Steuerhauses und hielt sich den Kopf. Blut strömte aus einer Schnittwunde über seinem Auge. Fitz lag auf dem Boden und rührte sich nicht.
    »Was ist passiert?«, schrie ich. »Wo ist Nicks?«
    Er zeigte zum Deck.
    Nicks war ins Wasser gefallen, doch wir waren auf Grund gelaufen. Ich sah ihn im Dämmerlicht, halb schwamm und halb watete er zum Boot. Man konnte förmlich sehen, wie das Wasser anstieg, die Flut zerrte an seinen Beinen und zog ihn weg. Je mehr er gegen den Schlamm ankämpfte, desto mehr zog sie ihn weg. Und dann fiel er mit dem Gesicht nach vorn ins Wasser. Er stützte sich mit den Händen im Schlamm ab, seine Beine steckten bis zu den Knien fest, er würde es niemals schaffen.
    Ich schob das Messer in meine Tasche und ging zum Lagerschrank an Deck, fand eine Schwimmweste und holte sie heraus. Die hatte ich beim Kauf des Bootes dazubekommen. Ich wusste nicht, ob sie jemals benutzt worden war.
    »Hey!«, rief ich.
    Nicks strampelte im Wasser und versuchte aufrecht zu bleiben. Er versuchte, sich umzudrehen, verlor aber dadurch nur noch mehr das Gleichgewicht und fiel erneut hin.
    Ich warf ihm die Schwimmweste zu. Sie flog durch die Luft und landete wenige Meter neben ihm im Wasser. Aber sie hätte genauso gut meilenweit weg sein können. Er streckte sich und versuchte, sie zu erreichen, auf wundersame Weise konnte er sich mit einem Bein aus dem Schlamm befreien, doch dann fiel er rücklings ins Wasser. In diesem Moment erfasste eine Flutwelle das Heck des Bootes, das sich elegant um sich drehte, da niemand es steuerte. Das ging ganz schnell, und ehe ich begriff, was passiert war, sah ich Nicks’ Gesicht im Schein der Taschenlampen vom Ponton und die Angst in seinen Augen, als die Backbordseite des Bootes auf ihn zukam.
    Ein dumpfer Schlag war zu hören, ein Knall, das Boot fuhr über ihn hinweg. Ich rannte zur Backbordseite und hoffte, ihn wieder auftauchen zu sehen, doch da war nichts. Nicht das Geringste.
    Dann war ein Geräusch zu hören, ein Rufen und Poltern hinter mir. Fitz kämpfte mit Malcolm an Deck, die beiden rollten immer wieder auf der schrägen Fläche hin und her, bis sie auf dem Seitendeck landeten. Fitz schlug Malcolm wiederholt ins Gesicht, und das Blut spritzte nur so.
    »Hört auf, hört auf!«, schrie ich, aber meine Stimme wurde von den Motoren übertönt und vom Wind davongetragen.
    Ich zerrte an Fitz’ Rücken, doch er war kalt und glitschig vom Schlamm. Ich suchte nach dem Messer. Es war klein, nur ein kleines Messer, doch ich überlegte nicht lange und stieß es ihm in die Schulter. Nicht fest, nicht tief, aber tief genug, um ihn zu stoppen.
    Blut sickerte aus der Wunde durch den Stoff, bildete eine purpurne Blüte. Er drehte sich um, kämpfte sich auf die Beine. Malcolm lag regungslos da, sein Gesicht abgewandt und zum Lagerschrank auf der Backbordseite gedreht.
    »Was zum Henker soll das?«, schrie Fitz und versuchte, die Wunde an seiner Schulter zu berühren. »Bist du wahnsinnig geworden?«
    Ich hatte das Messer noch immer in der Hand, er schlug danach, versuchte es zu fassen zu bekommen. Ich hielt es fest, Fitz drehte sich zu mir. Ein Knall, ein Schuss, der den Motorenlärm übertönte und im leeren Raum

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