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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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Wein ausgetrunken. »Ich gehe«, sagte ich zu Gavin.
    »Was? Du kannst doch jetzt noch nicht gehen!«
    Ich zwinkerte ihm zu. »Ich fürchte schon; ich habe noch eine aufregende Verabredung.« Nur etwas in dieser Richtung konnte ihn zufriedenstellen.
    »Echt? Wer ist es?«
    »Das erzähl ich dir am Montag«, sagte ich. Am Montag würde Gavin sich an nichts mehr von unserem Gespräch erinnern, weil er im Laufe des Abends seine Gehirnzellen mit Hilfe von Alkohol ausschalten würde.
    Ich küsste ihn auf die Wange und ging zur Tür.
    Dunkerley folgte mir. Ich bemerkte es erst, als ich die U-Bahn erreicht hatte und er sich plötzlich dicht hinter mich drängte, um auch die District Line zu erwischen. Es war immer noch Stoßzeit, und ich hatte die Bar sehr früh verlassen.
    »Wo gehst du denn hin?«, flüsterte er mir ins Ohr und hauchte mich mit seinem nach Wein und Käsehäppchen stinkenden Atem an.
    »Nach Hause«, sagte ich. »Warum gehst du nicht in die Bar zurück, Ian? Man wird sich fragen, wo du bist.«
    Mir wurde klar, dass ich mich trotz all der Leute in einer brenzligen Lage befand. Ich musste freundlich zu ihm sein, auch wenn ich ihn am liebsten auf die Schienen gestoßen hätte.
    »Tanzt du heute Abend?«, fragte er, um jeglichen Zweifel auszuräumen, dass er mich erkannt hatte.
    »Heute Abend nicht«, log ich.
    »Schade«, sagte er. »Ich hätte gerne noch einmal versucht, eine Privatvorführung zu bekommen.«
    Die Frau, die neben uns auf dem Bahnsteig stand, sah zuerst mich und dann ihn an und starrte anschließend auf die Kaffeewerbung an der gegenüberliegenden Wand.
    »Ian, ich glaube nicht, dass sie dich reinlassen.«
    Er wurde lauter, aber nur ein wenig. »Und wem habe ich das zu verdanken, hä? Du gemeines Flittchen.«
    Jetzt reichte es mir. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, du gemeines Flittchen!« Seine Stimme wurde immer lauter, seine letzten Worte konnte jeder hören.
    Die anderen Fahrgäste auf dem Bahnhof wussten nicht, ob sie uns anstarren oder absichtlich in eine andere Richtung schauen sollten. Natürlich griff niemand ein. Er hätte mir die Hand unter den Rock stecken können, niemand hätte etwas gesagt oder getan.
    Ich spürte einen Windstoß aus dem Tunnel, drehte mich um und lief weg. Doch wie ich schon vermutet hatte, folgte er mir. Ich drängte mich durch die Menschenmasse, die versuchte, in die U-Bahn zu kommen.
    »Wo zum Teufel willst du hin?«, schrie er über die Köpfe der Leute hinweg.
    Ich antwortete nicht. Ich wollte ein Taxi nehmen. Auf diese Weise würde er mir nicht folgen können. Plötzlich sah ich vor mir, wie ich gegen ihn gedrückt in der U-Bahn stand und seinen kleinen Pimmel spürte. Lieber würde ich sterben.
    Doch vor dem Bahnhof war nirgends ein Taxi zu finden. Es hatte zu regnen begonnen, egal wo ich hinsah, überall waren Leute unterwegs, die diesen Schwachkopf einfach ignorierten, der mich ganz offensichtlich bedrängte und mich als arrogantes Flittchen bezeichnete, das sich am Riemen reißen solle.
    »Lass mich in Ruhe«, sagte ich. »Ich meine es ernst, Ian. Verschwinde, geh wieder in den Pub. Die Sache wird langsam peinlich.«
    Doch das funktionierte auch nicht, im Gegenteil, es mach te ihn nur noch wütender. »Hör zu«, sagte er. »Du arbeitest schwarz, das kann dich deinen Job kosten. Ich könnte dich feuern.«
    »Ja, natürlich kannst du das. Aber wie erklärst du dann, wie du herausgefunden hast, was ich in meiner Freizeit tue?«
    Das verwirrte ihn einen Augenblick, doch er fing sich schnell wieder. »Ich muss gar nichts erklären. Falls irgendwer fragt, kann ich immer noch sagen, dass ich einen Tipp bekommen habe.«
    »Du kannst niemanden auf Verdacht feuern. Außerdem ist mir das scheißegal. Erzähl ruhig jedem von meinem Job, dann mach ich dir das Leben zur Hölle, verstanden? Weiß deine Frau, wo du dich rumtreibst? Meinst du, sie würde gerne davon erfahren?« Ich wurde langsam wütend und auch um einiges lauter, und natürlich starrten die Leute mich jetzt interessiert an. Zum Glück kam in dem Moment ein freies Taxi, ich winkte es heran und wies den Fahrer an, sofort loszufahren. Dunkerley versuchte noch, den Türgriff zu packen, der ihm jedoch aus der Hand gerissen wurde, als wir anfuhren.
    Im Taxi brach ich in Tränen aus. Ich hatte Angst vor ihm, vor diesem Wichser. Was er wohl getan hätte, wenn wir an einem anderen Ort mit weniger Leuten gewesen wären? Wäre er dann zudringlich geworden? Hätte er mich angegriffen?
    Hätte ich es trotz meiner Wut

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