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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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sozusagen. Und weißt du was? Ich bin gut. Ich verdiene Geld mit etwas, das für mich fast wie Training ist. Also habe ich jetzt zwei Jobs, das Geld kommt immer schneller herein, und je mehr Geld ich verdiene, desto schneller nähere ich mich meinem Ziel. Wenn das so weitergeht, könnte ich schon an Weihnachten meinen Traum verwirklicht haben und auf meinem Boot sein. Ich kann es kaum erwarten, vor allem seit mein Boss mir das Leben zur Hölle macht. Ja, ich verdiene Geld, ich will aber noch mehr Geld verdienen. Und Fitz hat viel Geld. Stimmt doch, oder?«
    »Fitz könnte das Parlament kaufen«, sagte er bedächtig.
    »Genau. Und er mag mich. Was sind schon fünfzigtausend für ihn? Nichts. Er könnte mir so viel geben, ohne es überhaupt zu spüren.«
    Die Kellnerin kam mit Dylans zweitem Glas Wodka. Nachdem sie wieder gegangen war, trank er die Hälfte in einem Zug aus, schnaufte und sah mir in die Augen. »Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie er zu dem ganzen Geld kommt?«
    »Natürlich habe ich das; ich bin doch nicht von gestern.«
    »Und?«
    »Ich weiß, dass er krumme Geschäfte macht, wenn du das meinst. Aber das ist mir egal.«
    Er lächelte versonnen, was ihn sehr attraktiv wirken ließ. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich eine Grenze überschritten und die richtige Antwort gegeben hatte.
    »Und wenn er mich fragen würde, ob ich noch einmal auf einer Privatparty tanzen möchte, würde ich zusagen. Ich weiß, dass du mich für eine Schlampe hältst, nachdem was ich letztes Wochenende getan habe, aber das ist mir egal. Ich will mein Boot. Ich will weg aus London. Ich habe die Schnauze voll.«
    »Ich finde nicht, dass du eine Schlampe bist.«
    »Und warum warst du dann auf dem Heimweg von der Party so sauer auf mich?«
    Zunächst antwortete er nicht darauf, und als er es dann doch tat, sah er mich nicht an. »Ich hatte meine Gründe.«
    »Wie dem auch sei, wieso zerbrichst du dir den Kopf darüber, was ich mit meinem Geld mache?«, fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Ich dachte, wir wären Freunde«, sagte er.
    »Was?«
    »Ehrlich gesagt habe ich nicht viele Freunde. Ich mag dich. Du bist clever und witzig und verkaufst dich nicht wie manch anderes Mädchen hier. Wenn du tanzt, ist das Arbeit, trotzdem sieht es so aus, als wäre es deine Lieblingsbeschäftigung. Damit will ich sagen, dass ich dich respektiere, weil du trotz der Umstände einen tollen Job machst. Du bist bei der Sache und steckst deine Nase nicht in fremde Angelegenheiten.«
    »Meine Nase in fremde Angelegenheiten stecken?«
    »Die Party war ein Test. Wusstest du das?«, sagte er und beugte sich wieder über den Tisch zu mir.
    »Ich dachte, ich sollte nur für die Gäste tanzen«, sagte ich.
    »Es war ein Test. Man wollte sehen, ob man dir vertrauen kann.«
    »Vertrauen bei was?«
    »Bei Fitz’ Geschäften.«
    Ich war verwirrt, schließlich war ich nicht dabei gewesen, als es um Geschäfte ging. »Wie meinst du das?«
    »Genau so. Du hast deine Arbeit gut gemacht, mit Leib und Seele und nicht überall deine Nase reingesteckt und Fragen gestellt. Du wolltest nicht wissen, was oben läuft und worüber Fitz mit seinen ›Gästen‹ redet, wie du sie nennst.«
    Plötzlich dämmerte es mir, so wie es draußen vor den Fenstern dämmerte. »Mir ist egal, was er treibt.«
    »Gut«, sagte Dylan ruhig. Die Bar leerte sich langsam. Bald war Ladenschluss. »Denn sobald du anfängst, Fragen zu stellen, wirst du zum Risiko. Deshalb möchte ich, dass du bei Fitz aufpasst.«
    »In Ordnung«, sagte ich.
    »Er wird dich wieder fragen, ob du auf einer Privatparty tanzen möchtest«, sagte er.
    Eine Art Euphorie ergriff von mir Besitz. Ob das am Geld oder daran lag, dass ich wieder vor Fitz tanzen und dabei sein Gesicht sehen würde, wusste ich nicht.
    »Und, wirst du es machen?«
    »Natürlich. Was meinst du?«
    »Wenn du es machst, solltest du mehr Geld verlangen«, sagte er. »Und da du schon mal damit angefangen hast, kann es sein, dass du noch intimer werden musst. Das ist dir doch klar, oder?«
    »Oh«, sagte ich.
    »Wenn du das tust, wird er dafür sorgen, dass es sich für dich lohnt. Aber vergiss nicht – sei vorsichtig!«
    »Wirst du auch da sein?«
    Er lächelte mich erneut an, und ich wünschte mir, er würde immer so lächeln. »Wenn ich muss.«
    Die Kellnerin kam wieder vorbei. »Dylan, soll ich dir noch was bringen? Wir schließen bald …«
    »Das ist schon okay, Tina. Wir gehen gleich wieder nach oben.«
    Ich ging hinter

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