Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
Vom Netzwerk:
eindeutigen Ja klang.
    »Komm schon!«, sagte ich. »Ich dachte, wir sind Freunde und du vertraust mir.«
    »Ich war mal mit jemandem zusammen«, sagte er. »Aber das ist vorbei.«
    »Hast du Kinder?«
    Eine lange Pause entstand; es war, als müsste ich ihm alles aus der Nase ziehen.
    »Ich habe eine Tochter. Sie heißt Lauren und ist vierzehn.«
    »Siehst du sie oft?«
    »Nicht oft genug. Sie lebt bei ihrer Mutter in Spanien.«
    »Oh, Spanien – das muss hart für dich sein.«
    »Ja, aber wie dem auch sei – bist du fertig?« Die Unterhaltung war offensichtlich beendet.
    »Schaust du mir zu?«, fragte ich.
    »Als ob ich eine Wahl hätte!«
    Wie ein braves Mädchen ging ich in die Küche und wartete, während Dylan nach oben ins Wohnzimmer lief und dafür sorgte, dass die anderen Mädchen sich nicht zu sehr betranken.
    Als Carling gegangen war, zog ich Jeans und Fleecepulli an und ging zur Scarisbrick Jean . Malcolm und Josie hatten gerade zu Abend gegessen, Nudeln mit irgendeiner Sauce, die nach Knoblauch roch.
    »Hast du Hunger?«, fragte Josie fröhlich. Sie sah trotz ihres bunten Pullovers blass aus. Sie war für die Hochzeit zum Frisör gegangen – heiratete ihre Nichte? – und hatte sich die grau melierten Haare in einem warmen Schokoladenton färben lassen. Sie sah um Jahre jünger aus.
    »Nein, nein!«, log ich. »Ich habe gerade gegessen.«
    »Unsinn, wir haben noch was übrig.«
    Sie schaufelte ein paar Tagliatelle mit Sauce auf einen Teller, und ich setzte mich in ihre Essecke. »Deine Haare sehen toll aus!«, sagte ich.
    Malcolm und Josie warfen sich vielsagende Blicke zu. Mir fiel auf, dass Malcoms Haare immer noch wie wild zu Berge standen.
    »Danke«, sagte sie entschlossen, als wollte sie etwas damit unterstreichen. Ich fragte mich, ob Malcolm das gar nicht aufgefallen war und sie ihm deshalb das Leben schwermachte. Er sah nicht sehr fröhlich aus.
    »Und wie geht es dir?«, fragte ich Josie sanft.
    »Na ja, du weißt schon, mal so, mal so.« Sie hatte Tränen in den Augen, blinzelte sie aber weg und atmete tief durch. Sie trug ihren und Malcolms Teller zum Spülbecken in die Kombüse, begann abzuwaschen und knallte dermaßen laut mit den Schranktüren, dass jedes Gespräch erstarb.
    »Meine Batterie ist aufgeladen«, sagte ich zwischen zwei Bissen zu Malcolm.
    Er sah auf. »Ja, könnte sein.«
    »Sie haben es nicht mitgenommen, weißt du.«
    »Gut.«
    »Was ist los?«, fragte ich und bemerkte erst dann, dass er sauer auf mich war.
    »Du hast dich mit den Bullen eingelassen«, sagte er.
    »Du meinst Carling? Er ist in Ordnung. Er hat mit mir nach einer Badewanne gesucht.«
    Er sah mich einen Augenblick verdutzt an, warf dann den Kopf in den Nacken und lachte laut.
    »Hör zu«, sagte ich, als er nicht mehr darüber kicherte, wie ich mit einem Polizisten nach meiner Badezimmereinrichtung gefahndet hatte. »Ich habe letzte Nacht einen Beschützer gebraucht, okay? Er ist gerne geblieben. Und heute Morgen lebe ich immer noch.«
    »Wie dem auch sei«, sagte er fröhlich und wischte sich eine Träne aus den Augen.
    »Malcom, ich muss das Boot klarmachen. Die Leute werden zurückkommen und es noch mal versuchen.«
    »Morgen. Wir machen es morgen. In Ordnung? Jetzt ist es zu dunkel. Du kannst heute Nacht hier schlafen, wenn du nicht allein auf deinem Boot bleiben willst.«
    Ich sah mich um. »Wo soll ich denn schlafen?«
    Er tippte sich mit seinem knochigen Finger seitlich an die Nase. »Aha!«, sagte er. »Du brauchst auch eine Decke, und für so etwas haben wir nirgendwo Platz.«
    »Malcolm, ich kann mein Boot nicht verlassen. Was ist, wenn sie heute Nacht zurückkommen?«
    »Du kannst es doch mitnehmen. Das Paket, meine ich.«
    »Red keinen Unsinn! Dann bringe ich dich und Josie auch noch in Gefahr. Außerdem ist es offensichtlich gut aufgehoben, wo es jetzt ist.«
    Er sah mich einen Augenblick an und dachte nach. »Ich habe eine Idee«, sagte er schließlich.
    Ich ging auf die Revenge of the Tide zurück, nahm eine Decke, ein Kissen, meine Zahnbürste und meine beiden Handys mit. Als ich zur Aunty Jean zurückkam, stand Malcom draußen auf dem Ponton und hantierte mit einem dünnen Stahldraht und einer Drahtzange.
    »Was macht er da draußen?«, fragte Josie, als ich mit der Decke im Arm in die Kabine hinunterkletterte.
    »Och, ich weiß auch nicht – vermutlich repariert er irgendwas.«
    »Schön, dich hier zu haben; das ist wie eine richtige Pyjamaparty.«
    Ich hatte keine Ahnung, was sie darüber

Weitere Kostenlose Bücher