Wenn Frauen kochen
kündige.«
»Wie bitte?«, riefen Aimee und Sabrina wie aus einem Munde.
»Was zum Teufel … Gus, hast du denn heute keine Nachrichten geguckt?«
»Wie denn, Alan?«, erwiderte Gus steif. »Ich wurde in Caprihosen auf dem Rasen herumgescheucht - auf deine Anweisung hin.«
»Ich habe lediglich auf diesem gemeinsamen Wochenende bestanden - für die Caprihosen kann ich nichts.«
»Und ich habe immer gedacht, ich würde einen unglaublichen sentimentalen Kündigungsbrief schreiben«, sagte sie mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Irgendetwas Handschriftliches, wie sehr ich den CookingChannel geliebt habe und er mein Leben veränderte. Aber dass es an der Zeit sei, weiterzuziehen. Küsse und Umarmungen und all das.«
»Hat deine Mutter sich heute Morgen da draußen den Kopf gestoßen?«, fragte Alan Sabrina.
»Es war ein harter Tag«, antwortete Aimee.
»In meiner Abschiedssendung hätte es einen Einspieler mit sämtlichen Pannen gegeben. Natürlich auch mit dem Brand des Wasserkochers.« Gus redete immer weiter. »Das wäre lustig gewesen.«
»Beruhige dich, Gus, beruhige dich!« Alan schrie jetzt. Er drückte ihr ein Glas, gefüllt mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit, in die Hand. »Whiskey. Runter damit.«
»Warum nicht, Mädels?« Gus neigte den Kopf nach hinten und trank das Glas in einem Zug leer.
»Alter Schwede«, sagte Alan. »Immer langsam mit den jungen Pferden.«
»Du kannst mir nicht länger sagen, was ich zu tun habe«,
erklärte Gus. »Du bist nicht mehr mein Chef. Wie es so schön heißt. Aus und vorbei.«
»Doch das bin ich«, sagte Alan. Er schnappte sich die Fernbedienung und schaltete einen 24-Stunden-Nachrichtenkanal ein, bei dem die wichtigsten Nachrichten des Tages abwechselnd als Textzeile eingeblendet wurden.
»Sieht so aus, als wären viele beliebte Fernseh- und Hollywoodstars um eine Menge Geld ärmer« , sagte die kesse Nachrichtensprechern mit der blonden Helmfrisur. »Es hat sich herausgestellt, dass der bekannte Finanzmanager David Fazio ein Trickbetrüger ist. Das FBI ermittelt bereits …« Alan stellte den Ton ab.
»Du bist nicht deinen Job los, Augusta.« Er schenkte ihr kommentarlos einen zweiten Whiskey ein. »Sondern eine Menge Geld. Und ich auch.«
»Wie bitte?«
Aimee stellte den Fernseher so ein, dass sie den Bildschirmtext lesen konnte. Anscheinend hatte der Investmentberater ihrer Mutter eine beeindruckende Liste von Prominenten bestohlen. Er und das Geld waren verschwunden.
»Es sieht so aus: David Fazio hat sich unser gesamtes Geld geschnappt und sitzt jetzt wahrscheinlich mit irgendeinem blonden Flittchen in Brasilien am Strand.« Alan tat noch mehr Eis in sein Glas.
»Was?«
»Vielleicht ist es auch eine Brünette«, sagte er. »Und vielleicht sitzen sie an der französischen Riviera. Wie auch immer - er ist mit unserem Geld auf und davon.«
»Jetzt mal langsam«, sagte Gus und ließ sich in einen Sessel fallen. »Du musst dich irren. Letztes Jahr hatte ich eine Rendite von 20 Prozent.«
»So wie viele andere Leute auch. Aber das war keine Rendite
aus Investitionen«, erklärte Alan. »Es stammte lediglich von den anderen Trotteln, die unbedingt auch mit dem Finanzberater der Stars zusammenarbeiten wollten.«
»Ich, ich …« Gus war sprachlos. Aimee stellte sich hinter sie und massierte ihr die Schultern.
»Dein Geld liegt nicht auf irgendeiner Bank. Genauso wenig wie meins«, sagte er. »Das hat es nie. Er hat es die ganze Zeit unterschlagen und ausgegeben.«
»Aber die Depotauszüge …«
»Gefälscht«, sagte Alan, machte mit kleinen Minibar-Fläschchen die Runde und füllte die Gläser auf.
»Alan, ich war Davids Klientin, seit du uns miteinander bekannt gemacht hast. Und er hat jedes Jahr besser abgeschnitten als der Aktienmarkt. Heute Morgen konnte ich ihn zwar nicht erreichen, aber trotzdem ergibt das alles keinen Sinn«, sagte sie.
»Fazio hat uns allen etwas vorgespielt«, erklärte er. »Er hat unser Kapital benutzt, um mit teuren Partys und glamourösen Abendgesellschaften neue Klienten anzulocken. Und jetzt ist er mit dem ganzen Geld abgehauen.«
»Ich kann das nicht glauben«, sagte sie. »Wie hast du es herausgefunden?«
»Heute Morgen ist die ganze Geschichte aufgeflogen. Irgendein Reporter rief mich an, weil er Hintergrundinformationen wollte. Eins kann ich dir sagen: Wir waren nicht die dicksten Fische, die diesem Burschen ins Netz gegangen sind.«
Alan ging in die Hocke, um mit Gus auf Augenhöhe zu sein.
»Ruf
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