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Wenn Gottes Kinder schweigen - Livermore, C: Wenn Gottes Kinder schweigen - Hope Endures

Titel: Wenn Gottes Kinder schweigen - Livermore, C: Wenn Gottes Kinder schweigen - Hope Endures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colette Livermore
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Sportzentren auf der trockenen Seite der Stadt. Wir richteten uns mit dem Krankenhaus auf der Tindal Air Base ein. Kezia fog mit den Schwerkranken nach Darwin, erlebte aber ihre eigenen Dramen. In die Kabine des Flugzeugs war Rauch eingedrungen, und der Pilot musste bei schrecklichen Wetterverhältnissen eine Notlandung vornehmen. In dieser strapaziösen Woche erlitt einer unserer Patienten einen Herzanfall auf dem Rollfeld, ein anderes Flugzeug hatte Motorprobleme, und wir beluden ständig Flugzeuge bei strömendem Regen und schliefen kaum.
    Das Zentrum der Gemeinde von Katherine wurde überschwemmt. Die Veranden im ersten Stock der Pubs wurden Anlegestellen. Woolworths, das Postamt und die ganze Mainstreet wurden von den Fluten überspült, die sich beidseits der Brücke kilometerweit ausdehnten. Die Katherine Gorge war keine Schlucht mehr, denn der Fluss stieg dort auf zwanzig Meter an. Die Hälfte der Häuser in der Stadt und fast alle Geschäfte wurden überschwemmt und Krokodile, von Kadavern angelockt, mitten in der Stadt gesichtet.
    Rocky Ridge, ein hoch gelegenes Pflegeheim gegenüber dem Krankenhaus, war nicht evakuiert worden, da man dachte, es sei sicher vor dem steigenden Wasser, es war jedoch zu einer ungeschützten Insel geworden, und die Abwässer wurden über die Abfussrohre wieder nach oben gedrückt. Eine Rettungsmission wurde eingeleitet, und Hubschrauber kamen à la M.A.S.H einer nach dem anderen
nach Tindal. Die Rotoren schwirrten im strömenden Regen, während wir halfen, die inkontinenten und verängstigten Patienten aus der Kabine zu holen und sie dann huckepack über das Rollfeld zu tragen.
    Die MNs hatten nicht sofort reagiert, nachdem ich ihnen geraten hatte zu evakuieren, weil ihnen jemand von der Kirche gesagt hatte, es sei sicher und sie könnten bleiben. Offenbar waren sie von den zuständigen Behörden übersehen worden, da sonst alle Pflegeheime nach Tindal umgesiedelt worden waren, aber als das Wasser immer höher stieg, brachte die Polizei sie und ihre Mündel in einen Trakt eines Gymnasiums in East Katherine.
    Am Dienstag bat mich Schwester Leena um Hilfe. Sie brauchten saubere Laken und Kleider zum Wechseln für die weiblichen Patienten. Ich war seit der Evakuierung am Montag nicht mehr in Katherine gewesen, beschloss aber, es zu versuchen, da einige Fahrzeuge nach East Katherine durchkamen. Die Schwestern hatten nur die Kleider, die sie am Leib trugen, und sehr wenige Leintücher für ihre Schutzbefohlenen. In der ersten Nacht hatten sie gar nicht geschlafen, da sie sich um dreiundzwanzig gebrechliche alte Frauen kümmern mussten, die die ganze Nacht schrien. Im Gymnasium waren Hunderte von Leuten untergebracht, und einige davon waren böse auf die Schwestern, weil deren Patientinnen so viel Lärm machten. Außerdem hatten die Schwestern Probleme, die Gebrechlichen zur Toilette zu führen. Am Mittwochabend kam ich mit ein paar Laken, die ich am Stützpunkt angefordert hatte, zu ihnen. Am Donnerstag brachten wir sie nach Tindal, und sie wurden zum Haus der MNs nach Darwin evakuiert.

    Am Freitag war es wieder möglich, die Stadt zu betreten, doch ich fand nur Schlamm und verwüstete Häuser vor. Der Gestank war bestialisch, aber die Menschen verloren ihren Humor nicht. Jemand hatte ein Schild mit einem Pelikan mit Schlapphut in der Hauptstraße aufgestellt, der ein Plakat mit der Aufschrift trug: »Katherine, die sauberste Stadt des Northern Territory.« Ein anderer stellte ein Schild auf einen Stapel ruinierter Bücher: »Pulp fiction, einige ohne Umschlag, kein Umtausch oder Geldrückgabe.«
    Mein Apartment war feucht und modrig und der Großteil meiner Bücher und Habseligkeiten zerstört. Über eine meiner Schallplatten kroch eine kleine Schildkröte. Mein Pick-up war zum Teil überschwemmt worden, und ich musste ein paar Wochen lang auf ihn verzichten, bis ein Mechaniker ihn wieder zum Laufen brachte. Ich hatte Fußbrand, weil ich ständig nasse Schuhe trug. Alle standen Schlange, um Lebensmittel zugeteilt zu bekommen, oder aßen die von der Feuerwehr angebotenen Gerichte. Ab dem 31. Januar waren die Piloten und die Flugzeuge von Air Med vorübergehend in Darwin stationiert, und für eine Weile stand das Personal von Air Med in Katherine nicht für Notfälle zur Verfügung, sodass wir uns um die betroffenen Kliniken und unsere eigenen Probleme kümmern konnten. Ich kam für eine Woche im Pilotenhaus unter, bis das Krankenhaus mir ein anderes Apartment zur Verfügung stellen

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