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Wenn ich dich gefunden habe

Wenn ich dich gefunden habe

Titel: Wenn ich dich gefunden habe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ciara Geraghty
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eine verhutzelte alte Lady gewesen war, hatte er nicht ahnen können, dass sie schon so bald das Zeitliche segnen würde.
    »Vielleicht sollte ich mal jemanden engagieren.« Stanley lehnte sich zurück und kratzte das letzte Eis aus der Packung.
    »Einen Killer für Cora, meinst du? Du bist bestimmt nicht der Erste, dem diese Idee kommt, die ich übrigens ganz hervorragend finde. Meine Unterstützung hast du.«
    »Nein, ich meinte einen Hundetrainer für Clouseau. Oder einen Hundepsychologen. Gibt es so etwas? Bestimmt.«
    »Das Vieh braucht keinen Psychologen, sondern eine feste Hand, Stanley. Eine feste Hand.«
    »Ja, aber die habe ich nicht, wie die du vorhin ganz richtig festgestellt hast.«
    »Und warum hast du vorhin gelächelt, als du nach Hause gekommen bist?«
    »Keine Ahnung. Einfach so.«
    »Das tun vielleicht andere Leute, aber Typen wie du sicher nicht«, widersprach Sissy mit der ihr eigenen Überzeugung.
    Er kam nicht gegen sie an. Also erzählte er ihr von den Newbridge-Kerzenständern.
    »Kerzenständer? Ach herrje. Na ja, ich kann sie immer noch einschmelzen und Ohrringe für uns daraus machen lassen.«
    Stanley grinste. »Und, wie findest du meine Idee?«
    »Welche Idee denn?«
    »Na, die mit dem Hundetrainer. Für Clouseau.«
    »Ach so. Ja, warum nicht«, sagte Sissy. »Ich hör mich mal nach einem um. Meine Kollegin Samantha hat einen Spitz; die sind doch oft so richtige Psychopathen, nicht? Minderwertigkeitskomplexe vermutlich. Ich frage sie mal.«
    »Danke.«
    »Und was die Kerzenständer angeht …«
    »Nun komm, Sissy. Ich habe ihnen ein Geschenk besorgt, das ist alles. Es musste sein, das weißt du genau.«
    »Ja, das weiß ich. Beruhige dich. Ich wollte nur noch eines dazu sagen: Es ist Zeit.«
    »Wofür?« Stanley warf einen Blick auf die Uhr. Die Serie Du bist, was du isst fing erst in über einer Stunde an.
    »Zeit, dass du endlich nach vorn blickst.«
    »Nach vorn?«
    »Genau. Du hast gelächelt, als du vorhin nach Hause gekommen bist, und ich hab dich seit einer Ewigkeit nicht mehr lächeln sehen. Seit Monaten. Es ist Zeit.«
    »Es ist noch zu früh. Erst muss ich diese Verlobungsparty hinter mich bringen, und die Hochzeit, und dann …«
    »Es ist Zeit, Stanley«, sagte Sissy grimmig. »Und jetzt gib mir die Fernbedienung. Operation Transformation fängt gleich an.«



11
    Dara fand es schwierig, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Heute hatten sie Angel zum ersten Mal allein gelassen, wobei Mrs. Flood ihr versichert hatte, sie wäre gegen Mittag wieder zu Hause, sobald sie Mrs. Butcher ihre wöchentliche Anti-Frizz-Behandlung verpasst hatte. Angel war eine Woche krankgeschrieben, und obwohl die Woche bald vorbei war, hatte sie mit keinem Wort erwähnt, wann sie ihre geliebte Arbeit wiederaufzunehmen gedachte. Sie kümmerte sich an der örtlichen Grundschule um Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
    »Es geht mir gut. Ich bin bloß etwas müde«, sagte sie, wann immer Dara anrief.
    Dara kannte den Grund für Angels Müdigkeit. Sie hörte sie, Nacht für Nacht. Jetzt gab es bei ihnen zwei Schlafwandler, wobei Angel nicht schlief, wenn sie durchs Haus wanderte. Sie war hellwach.
    Es fiel Dara schwer zu akzeptieren, dass dies für alle anderen Menschen ein ganz normaler Tag war. Sie hatte Tintin und Anya noch nicht von der gefundenen und wieder verlorenen Niere erzählt. Sie würde es tun. Sobald Tintin seinen Vortrag beendet hatte, in dem es, soweit sie das verstanden hatte, über die Vor- und Nachteile einer Liaison gegenüber dauerhaften, stabilen Beziehungen ging. Letztere fand Tintin theoretisch durchaus verlockend, in der Praxis jedoch konnten sie seine Erwartungen nicht erfüllen.
    »Du zum Beispiel …«, sagte er.
    »Was ist mit mir?«, fragte Dara, während sie einige ihrer Kleiderschichten ablegte. In dem schlecht isolierten Container war ihr immer entweder zu kalt oder zu warm. Seit es in den vergangenen Tagen urplötzlich Frühling geworden war, eher Zweiteres.
    »Du hast doch eine Liaison. Wie ist das denn so, verglichen mit einer stinknormalen Zweierbeziehung?«
    »Ich hatte mein Lebtag noch nie eine Liaison«, widersprach Dara. »Dafür bin ich gar nicht der Typ.«
    Tintin war anderer Auffassung. »Ian Harte ist älter, er hat einen richtigen Job, und er redet mit dir, nachdem er sich mit großer Aufmerksamkeit um deine sexuellen Bedürfnisse gekümmert hat. Damit sind alle Kriterien für eine Liaison erfüllt«, faselte er, als wüsste er genau, wovon er redete.
    Es

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