Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Titel: Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary J. Forbes
Vom Netzwerk:
nicht bis morgen warten? Hat die Frau keinen Funken Verstand? „Wo ist der Junge?“
    „Charl… bei ihr.“
    „Daiz, ich kann dich nicht mehr hören. Bleib mit Grandpa im Haus. Ich halte Ausschau nach Rachel.“ Er klappte das Handy zu und hoffte inständig, dass Rachel mit Charlie inzwischen in Sweet Creek angekommen war.
    Der Truck pflügte durch eine Schneewehe. Im nächsten Moment erfassten die Scheinwerfer eine Gestalt, die über den Mittelstreifen taumelte – Rachel .
    Einen Meter vor ihr brachte Ashford den Pick-up zum Stehen und sprang vom Sitz. Der heulende Wind blies ihm Eiseskälte und Schnee ins Gesicht. „Allmächtiger Gott! Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, bei diesem Wetter loszufahren?“
    Der lange graue Mantel flatterte um ihre Beine. Ihr Gesicht war gerötet, wie verbrannt von der Sonne. Sie trug schwarze Handschuhe und hielt mit beiden Händen den Wollschal fest, der um ihren Kopf geschlungen war.
    Er legte ihr einen Arm um die Schultern und schirmte sie mit seinem Körper vor dem scharfen Wind ab. „Steigen Sie in den Truck.“
    „Charlie …“
    „Ich hole ihn sofort.“ Er führte sie zur Beifahrerseite und half ihr auf den Sitz, bevor er zu ihrem Auto im Graben lief und die Hintertür öffnete.
    Mit Kulleraugen – den großen Augen seiner Mutter – starrte Charlie ihn an. „Mommy?“
    „Deiner Mom geht es gut. Ich bringe dich zu ihr.“ Schnell hob Ashford den Jungen heraus, trug ihn zu seinem Truck und setzte ihn zu Rachel auf den Beifahrersitz.
    „Danke“, brachte sie mit klappernden Zähnen heraus und erklärte: „Der Anhänger ist in mein Auto gekracht.“
    Ashford setzte sich ans Lenkrad, löste die Bremse und fuhr vorsichtig los. „Ich lasse den Schaden gleich morgen früh richten.“
    Der Wind rüttelte am Pick-up. Das Gebläse sorgte für heiße Luft im Innenraum. Rachel hielt Charlie dicht an sich gedrückt und flüsterte ihm aufmunternd ins Ohr. Sie hatte sich den Schal vom Hals geschoben. Im schwachen Licht der Armaturenbeleuchtung glänzte ihr kurzes zerzaustes Haar wie alter Whisky im Feuerschein.
    Er konnte ihren Körperduft riechen, schwach und feminin. Das Herz hatte ihm bis zum Hals geschlagen, als er sich vorstellte, dass sie und ihr Kind draußen im Schneegestöber erfrieren müssten. Ein derartiger Schreck war ihm zum letzten Mal bei Toms Herzanfall im letzten Sommer in die Knochen gefahren.
    Ashford wollte nicht weiter darüber nachdenken, was dieser Vergleich bedeutete. Er umklammerte das Lenkrad, verdrängte Rachel bewusst aus seinen Gedanken und konzentrierte sich ganz auf die anstrengende Fahrt.
    Er atmete erleichtert auf, als das große Schild aus Holz und Schmiedeeisen auftauchte, das über dem Tor zur Ranch im Sturm schaukelte. Zu Hause. Durch den dichten Schneefall fuhr er die Auffahrt zum Haus hinauf. Aus dem Nichts tauchten die Hunde auf wie schwarz-weiße Fellknäuel mit gelb leuchtenden Augen.
    Die Haustür flog auf. Eine weibliche Gestalt eilte auf die Veranda. Susie, schoss es ihm unwillkürlich durch den Kopf!? Er blinzelte und erkannte Daisy in dem blauen Wollpullover ihrer Mutter.
    Sie lief die Stufen hinunter und riss die Beifahrertür auf. „Ein Glück, dass Dad euch gefunden hat!“ Sie holte Charlie aus dem Wagen und zog ihn mit sich ins warme Haus.
    Ashford folgte Rachel die Stufen hinauf. Missbilligend musterte er ihre eleganten kniehohen Stadtstiefel, die durch dünne Sohlen und hohe Hacken vollkommen ungeeignet für das Winterwetter waren.
    Im Vorraum zog sie ihrem Sohn Jacke und Handschuhe aus. Der weinrote Schal um ihren Nacken betonte ihre glühenden Wangen. Ashford konzentrierte sich darauf, aus den Stiefeln zu steigen.
    Inez erschien in der Tür zur Küche. „Ich habe heiße Schokolade fertig.“ Sie lächelte den Jungen an. „Magst du Marshmallows, Charlie?“
    Er nickte schüchtern. Manchmal schien der Junge sich vor seinem eigenen Schatten zu fürchten.
    Genau wie ich in seinem Alter, dachte Ashford. Vor allem im Schulunterricht.
    Inez warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. „Tom ist in seinem Zimmer.“
    Aha, ein Gespräch unter vier Augen ist angesagt!? Er eilte den Flur entlang und klopfte an die Tür zum Zimmer seines Vaters.
    „Komm rein!“
    Tom lag auf dem Bett, mit der Brille auf der Nasenspitze, der Tageszeitung auf dem Bauch und einem Becher Kakao auf dem Nachttisch. „Mach die Tür zu, mein Sohn.“
    Ashford gehorchte, lehnte sich an das Holz und schob die Finger in die

Weitere Kostenlose Bücher