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Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry

Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry

Titel: Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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eigentlich zusammen?“
    „Es ist kein Blödsinn. Sie begingen einen Kardinalfehler, Mr. Coleman. Sie schalteten meinen Onkel ein. Wenn Sie ihn nicht nach Brickford geschickt hätten, damit er dort die Polizei bluffen kann, wäre ich gewiß niemals dahinter gekommen, daß Sie in die Mordsache Cumberland verstrickt sind. So aber weiß ich, daß Sie nicht nur meinen Onkel auf dem Gewissen haben, sondern auch den Toten, der sich hinter dem Namen Cumberland verbarg.“
    „Nun bleiben Sie mal auf dem Teppich“, riet Coleman wütend. „Warum hätten wir Marlowe, ich meine Mrs. Cumberland, töten sollen?“
    Miß Turners Mundwinkel zuckten belustigt. „Jetzt haben Sie sich verraten. Ich will Ihnen aber trotzdem erklären, was ich denke. Vermutlich war Mr. Marlowe der ewigen Erpressung müde. Bei seinem hohen Alter mußten Sie zudem damit rechnen, daß er eines Tages die Karten aufdecken und Sie anzeigen würde. Sein Leben war fast vorüber, und Sie fürchteten, er könnte vorher noch eine umfassende Beichte seiner Vergehen ablegen und dabei Sie mit in den Abgrund reißen.“
    „Sie verfügen über eine rege Einbildungskraft“, meinte Coleman, „aber Sie irren sich.“
    „Kann schon sein. Trotzdem bin ich überzeugt, daß Sie Mr. Marlowe mit erstaunlichem Erfolg erpreßt haben.“
    „Moment, Moment!“ rief Coleman, der einfach nicht aufgab. „Sie sprechen davon, daß Mr. Marlowe mit Mrs. Cumberland identisch war, und Sie werfen mir vor, ihn erpreßt zu haben. Gut, das ist Ihre Theorie. Aber womit hätte ich ihn erpressen sollen? Welcher Art hätte das belastende Material sein sollen... und wie hätte ich in seinen Besitz gelangen können?“
    „Keine Ahnung. Wahrscheinlich entdeckten Sie, daß Marlowe die Schwester getötet hat und...“
    „Er hat sie nicht getötet“, unterbrach Broderick.
    „Halt den Mund!“ rief Coleman barsch.
    „Vielleicht erkannten Sie auch nur, daß sich hinter der angeblichen Mrs. Cumberland ein Mann verbirgt..., das Wie und Warum ist doch ziemlich gleichgültig. Fest steht, daß Sie aus den Informationen, die Sie besaßen, einen enormen Nutzen zogen. Nun, ich möchte mein Leben nach der gleichen Methode ein wenig lichter und sorgloser gestalten. Ich habe es satt, in einem altmodischen Fotoatelier zu arbeiten und stundenlang in einer übelriechenden Dunkelkammer zu stehen.“
    Coleman setzte sich. „Hm“, machte er und blickte in das Glas, das er jetzt zwischen beiden Händen hielt. Ich sehe ein, daß Sie uns beträchtliche Schwierigkeiten machen können. Ich bin ein bekannter Fotograf, und ein Skandal, der mich mit einer Mordanklage in Verbindung bringt, müßte mich glatt ruinieren. Ich bin aus diesem Grund bereit, Ihre Wünsche zu honorieren... aber nicht in der von Ihnen geforderten Höhe.“
    Wieder zeigte das Mädchen das dünne Lächeln. „Fünfzigtausend..., und nicht ein Pfund weniger!“
    Coleman biß sich auf die Unterlippe. „Ich war vorhin etwas unbeherrscht“, entschuldigte er sich. „Ich war einfach wütend, und ich glaubte, Sie in die Knie zwingen zu können. Es tut mir leid, hören Sie? Ich hätte Ihnen den Whisky nicht ins Gesicht schütten dürfen.“
    „Sie haben es aber getan. Darum bleibe ich bei fünfzigtausend!“
    Broderick schaltete sich ein. „Es wird uns wohl nichts weiter übrigbleiben als...“
    „Halte du dich raus!“ bellte Coleman mit einem giftigen Seitenblick auf den Komplizen.
    Das Mädchen stand auf. Sie holte den zusammengerollten Gürtel aus der Tasche und legte ihn um den Mantel. Während sie ihn verknotete, sagte sie: „Morgen früh um zehn bin ich hier. Ich erwarte, daß das Geld fix und fertig abgepackt auf dem Tisch liegt. Ist das klar?“
    Coleman erhob sich ebenfalls. „Also gut“, erwiderte er resignierend. „Wir müssen zwar unsere letzten Reserven zusammenkratzen...“
    „Reden Sie keinen Unsinn“, sagte das Mädchen kühl. Sie lief zur Tür und legte die Hand auf die Klinke. „Ich wette, daß Sie das Vielfache von dem, was ich fordere, haben.“
    Coleman hob die Hand. „Ich schwöre Ihnen, daß...“
    Wieder unterbrach ihn das Mädchen: „Der Schwur eines Mörders hat nicht viel Gewicht.“ Sie öffnete die Tür. „Lassen Sie nur, ich finde schon allein nach draußen. Bis morgen früh also...“
    Nachdem die Außentür ins Schloß gefallen war, blickten sich Coleman und Broderick in die Augen.
    „Was nun?“ wollte Broderick wissen.
    „Das ist doch klar. Sie muß dem alten Knight ins Grab folgen, und zwar

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