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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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um jeden Preis zu gewinnen. Hätte Brett sich unter Eid zu seinem Tun bekannt, wäre womöglich ein Strafprozess die Folge gewesen. Also tat er sein Möglichstes, um dich zu diskreditieren, und stellte dich als psychisch labile Person in Therapie hin. Er wollte unter allen Umständen verhindern, dass das Urteil von einem Geschworenengremium gefällt wird. Deswegen hat sein Anwalt eine Schmutzkampagne in den Medien losgetreten, die er obendrein noch als hervorragende Gratiswerbung für sich selbst verbuchen konnte. Es stimmt schon, was man immer sagt: Angriff ist die beste Verteidigung.«
    »Ich werde also von meinem eigenen Mann und seinen Kumpanen missbraucht, und dann stellt man mich in aller Öffentlichkeit als verrückt hin, weil ich professionelle Hilfe brauche, um das zu verarbeiten? Kein Geld dieser Welt kann das wiedergutmachen.« Hannah schleuderte das feuchte Papierknäuel an die Wand. »Das ist einfach nicht richtig.«
    Dem konnte Anya nicht widersprechen. Sie ging zur Wand, hob die Papiertücher auf und gab sie in den Müllkübel. Sie strich Hannah über den Arm und sprach leise auf sei ein. »Ich weiß, wie schwer das für dich war, aber du hast dich gegen diese Männer zur Wehr gesetzt und alle Welt wissen lassen, was sie dir angetan haben. Das allein ist viel wert, meinst du nicht?«
    Hannah wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, und Anya hob ihre Jacke auf. »Lass dir Zeit, und komm raus, wenn du so weit bist.«
    Hayden Richards hatte bereits für alle Kaffee bestellt.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Mary.
    Anya rieb sich mit einer Hand die Augen. »Sie braucht noch ein bisschen. Dakota auch.«
    Mary schob den Stuhl zurück. »Ich geh mal zu ihr.«
    Anya war froh um die seelische Auszeit. Die Geschichte hatte ihr mehr zugesetzt, als sie gedacht hatte. Der Vertrauensbruch war es, der so schwer zu ertragen war, ebenso wie die Tatsache, dass Brett Dengate Hannah die Unschuld und den Optimismus geraubt hatte. Es war klug von Hannah gewesen, sich außergerichtlich zu einigen. Durch das öffentliche Interesse waren die Täter nun namentlich bekannt und jedes potenzielle Opfer gewarnt. Angesichts der traurigen Umstände war dies die beste Lösung.
    Hayden schüttete ein wenig Zucker in seinen Cappuccino.
    »Ich dachte, du hast damit aufgehört.«
    Er grinste mit Milchschaum auf dem Schnauzer. »Mein Hausarzt ist inzwischen der Meinung, ich hätte sogar zu viel abgenommen. Wenn er sich doch endlich mal festlegen könnte.«
    Der Ermittler war bleich, ein dramatischer Kontrast zu dem rotgesichtigen, krankhaft fettleibigen Mann, der er vor nicht einmal zwölf Monaten gewesen war. Es war nicht zu übersehen, dass die Gastritis ihm immer noch zusetzte, auch wenn Hayden das nie zugegeben hätte.
    »Du hast da … « Sie zeigte mit dem Finger auf seinen Schnurrbart, und er fuhr mit der Serviette darüber.
    Er senkte die Stimme. »Wie steht’s denn bei dir so?«
    »Ach, bestens. Ich glaube, Hannahs Entschluss, sich gütlich zu einigen, wird sie voranbringen. Sie hat bis jetzt schon solche Fortschritte gemacht, dass man sich um sie keine Sorgen machen muss.«
    »Besteht denn die Aussicht, dass du dir mal eine Auszeit gönnst?«
    Anya wusste die Fürsorge des Ermittlers zu schätzen. »Morgen Vormittag präsentieren wir dem Senatsausschuss die Studie, von der ich dir erzählt habe. Ob du es glaubst oder nicht, das Bundesgesundheitsministerium will mich für ein Programm für den Breiten- und Spitzensport anheuern, bei dem männlichen Mannschaftssportlern beigebracht werden soll, dass Frauen keine Sexobjekte sind, die man nach Belieben heruntermachen und erniedrigen kann. Das kann Monate dauern – ich wäre also erst mal weg von der Straße.«
    »Na dann, alles Gute«, sagte Hayden und tätschelte ihr Handgelenk. »Dieses Unwesen ist im Mannschaftssport zutiefst verwurzelt und das schon so lang ich mich erinnern kann.«
    »Es freut mich, dass du mit so viel Elan bei der Sache bist, ich habe dich nämlich für das Lehrgangsprogramm vorgeschlagen.«
    Seine Mundwinkel sackten herab.
    Ihre machten das Gegenteil.
    »Deine langjährige Erfahrung mit Mord und Sexualverbrechen ist haargenau das, was wir brauchen. Ein Mitglied des Komitees hat mir gesteckt, dass du auf Landesebene Rugby League gespielt hast.«
    »Allerdings, und die meisten meiner ehemaligen Mitspieler haben heute schwerste Knieschäden, und manche sind sogar erwerbsunfähig. Wer braucht schon einen Arbeiter, der die Knie nicht beugen kann?« Er winkte der

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