Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
Vom Netzwerk:
mal.« Der Aufzug öffnete sich, und sie stiegen ein. »Cheree Jordan schickt Kirsten mit dem Angebot los, aber sie lässt es nach der Vergewaltigung in Jansons Hotelzimmer liegen. Dann schließt Horan den Deal ab, um Kirstens Anschuldigung weiter zu diskreditieren. Die Zahlen in dem Vertrag sind ganz erheblich niedriger als die, die Kirsten Ihnen gezeigt hat.«
    »Wie viel niedriger?«
    »Soweit ich gerade gesehen habe, zweihundert Riesen weniger und nur drei Prozent vom Umsatz. Wenn Sie mich fragen, weiß Horan von der Vergewaltigung und ist auf Schadensbegrenzung aus. Und Cheree Jordan war klar, dass sie ihn an den Eiern hatte, also drückte sie zu. Die beiden haben einander verdient.«
    Ethans Version des Hergangs leuchtete ein. »Durch die Vertragsunterzeichnung entsteht natürlich der Eindruck, sie hätten schon geraume Zeit verhandelt und Kirsten wäre aus freien Stücken auf die Party gegangen. Die geringere Summe für Janson könnte so ausgelegt werden, dass Kirsten mit ihm ins Bett ist, um einen besseren Deal für ihre Chefin herauszuschlagen.«
    »Oder dass sie sich den Deal unabhängig von den Wünschen ihrer Chefin unter den Nagel reißen wollte. Cheree hat Kirsten gefeuert und ihrer Belegschaft erklärt, sie hätte gekündigt und mit einem Klienten geschlafen, um den Deal an Land zu ziehen – alles, was hilft, sie wie eine intrigante Opportunistin dastehen zu lassen. Mann, sie hat ja sogar versucht, uns einzureden, dass sie das Kleid geklaut hätte.«
    Damit stand Kirstens Aussage gegen die ihrer ehemaligen Arbeitgeberin. Da Horan mittlerweile seine Finger im Spiel hatte, musste der Eindruck entstehen, der Deal wäre schon lange vor der Feier im Rainier Hotel in trockenen Tüchern gewesen. Die Staatsanwaltschaft stand praktisch mit leeren Händen da.

21
    Per SMS ließ Ethan Anya wissen, falls sie etwas brauche, fände sie ihn in einem Konferenzraum, einen Stock oberhalb des Ballsaals.
    Sie wollte sich persönlich überzeugen, wie es ihm ging.
    Der ganze Tisch um sein Laptop herum war mit Dokumenten übersät. Falls es irgendein Ordnungssystem gab, so erschloss es sich zumindest nicht auf Anhieb.
    Das unrasierte Gesicht und die dunklen Ringe unter den Augen bestätigten ihre Ahnung.
    »Haben Sie überhaupt geschlafen?« Sie setzte sich auf einen Stuhl zu seiner Rechten.
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Ich musste noch was Dringendes erledigen.«
    Er war nicht zum Frühstück erschienen, also nahm sie an, dass er nichts gegessen hatte.
    »Bin gleich zurück«, lächelte sie.
    Kurz darauf brachte sie eine Pappschachtel mit zwei Milchkaffees, riesigen Muffins und Croissants mit Schinken-Käse-Füllung.
    »Ich sollte noch ein paar gute Gründe aushecken, damit Sie nicht so bald abreisen.« Ethan lächelte breit, und man sah die tiefen Grübchen in beiden Wangen. Es machte ihn jünger, wenn er mit den Augen lächelte. Ethan Rye strahlte etwas höchst Liebenswertes aus, auf das sie ganz und gar nicht gefasst gewesen war. Sie war gern mit ihm zusammen. Mehr als sie sich eingestehen wollte.
    Während er sich das warme Croissant schmecken ließ, fragte sie sich, was neben dem Alleinunterhalter für australische Ärztinnen noch zu seinen Aufgaben zählte.
    Sie griff nach einem Blatt, auf dem Jansons Name stand. Es enthielt eine detaillierte Aufstellung seiner Einnahmen und Ausgaben, inklusive der Kreditkartenabrechnungen. Es war kaum fassbar, über welche Informationen Ethan verfügte. Sie hoffte, dass er nicht auch ihre finanzielle Lage durchleuchtet hatte. Das wäre eine massive Verletzung ihrer Privatsphäre.
    Sie hielt den Ausdruck in die Höhe. »Hat das etwas mit der Vergewaltigung zu tun?«
    Er seufzte und fuhr sich mit den Fingern durch das widerspenstige Haar, das ihm sofort wieder in die Stirn fiel. »Ich fahnde nach Abhebungen, regelmäßigen Zahlungen an Unbekannte, irgendetwas, was darauf schließen lässt, dass er Schweigegeld oder Ähnliches zahlt. An ein früheres Vergewaltigungsopfer zum Beispiel. Vorfälle, die nie vor Gericht kamen.«
    Er spülte den letzten Bissen mit Kaffee nach.
    »In dem Fall sollten Sie sich auch Horans Betriebsabrechnungen vornehmen.«
    »Ist in Arbeit. Ach übrigens«, er runzelte die Stirn, »es braucht Sie nicht zu bekümmern, wie ich an diese Unterlagen gekommen bin, weil Sie sie nämlich nie gesehen haben.«
    »Gut.« Sie ging davon aus, dass er gegen diverse Persönlichkeitsrechte verstoßen hatte, um an diese Informationen zu

Weitere Kostenlose Bücher