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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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Familienangehörigen oder dem Lebensgefährten eines Elternteils ermordet. Solange die Gesellschaft sich nicht weigerte, Gewalt gegen Frauen und Kinder in jedweder Form weiter hinzunehmen, blieben Todesfälle und schwerste Verletzungen an der Tagesordnung.
    Sie hatte viele Teenager mit geringem Selbstwertgefühl erlebt, die kein gefestigtes Elternhaus kannten und glaubten, Liebe sei, was der Freund sagt, nicht was er lebt. Sie glaubten, Prügel seien der Preis dafür, geliebt zu werden.
    Ethan fuhr fort. »Ein anderes Mal wurde er angezeigt, weil er einen Schwulen verprügelt hatte, der ihm angeblich Avancen gemacht hätte. Ungeachtet der schweren Kopfverletzungen des Opfers befand der Richter, von einem Homosexuellen angesprochen zu werden sei eine Provokation und McKenzie habe in Notwehr gehandelt.«
    »Das passt zu dem, was er im Seminar von sich gegeben hat. Mit seinen schwulenfeindlichen Sprüchen war er ja nicht der Einzige, aber dieser Freispruch könnte ganz gut erklären, weshalb er gar so vorlaut war.«
    Sie erinnerte sich, was Kirsten über ihre Vergewaltigung gesagt hatte. Trotz seiner gesteigerten Homophobie hatte McKenzie mit der analen Vergewaltigung angefangen.
    »Das war in einem Kaff, von dem ich noch nie gehört habe«, erläuterte Ethan. »Gleichberechtigung gilt mancherorts für alle außer Schwule, Frauen und jeden mit einer abweichenden Meinung.«
    Anya dachte daran, dass McKenzie in den letzten Jahren mehrfach von einem Staat in den anderen umgezogen war. »Es kann gut sein, dass er in anderen Staaten ebenfalls gewalttätig gegen seine Lebensgefährtinnen wurde. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand mit einem Hang zu brutalen Ausbrüchen den Staat wechselt, damit die Polizei nichts von seinen früheren Taten erfährt.«
    Die kommende halbe Stunde lasen beide, Ethan am Computer, während Anya sich bemühte, die über den Tisch verstreuten Ausdrucke irgendwie in den Griff zu bekommen.
    Plötzlich schlug Ethan mit der flachen Hand auf den Tisch. »Hier ist es ja!« Er rieb sich die Augen. »Da ist übrigens noch etwas, was Sie nicht wissen. Vor zirka zwei Jahren wurden McKenzie und Janson wegen Vergewaltigung angeklagt. Am ersten Prozesstag machte die Klägerin einen Rückzieher. Es wurde gemunkelt, sie hätte Geld angenommen, aber weder in den Zahlungsbelegen der Jungs noch in ihren Kontoauszügen fand sich ein Beweis dafür.«
    »Wieso haben Sie mir nichts davon erzählt? Die ganze Masche mit dem familienfreundlichen Team ist doch reiner Schwindel, wenn Buffet Leute mit so einem Hintergrund verpflichtet.«
    »Jetzt mal halblang. Die Info ist allgemein verfügbar, ich brauchte es also Linda Gatby gegenüber nicht eigens zu erwähnen, schließlich gehört es zu ihrem Job, frühere Verfehlungen zu recherchieren.«
    Anya hatte gedacht, sie und Ethan arbeiteten bis zu einem gewissen Grade zusammen. »Das erklärt nicht, weshalb Sie es mir verschwiegen haben.«
    Ethan stieß die Luft aus. »Es war vernünftiger, dass Sie die medizinischen Befunde zu Kirsten Byrne ohne ein Vorwissen über bereits bestehende Anschuldigungen gegen die Spieler begutachten, zumal die ohnehin zurückgezogen wurden. Deswegen stand es nicht in Ihren Dossiers. Nicht zuletzt deshalb wollte ich Sie dabeihaben. Sie sind unvorbelastet und können tatsächlich objektiv urteilen. Abgesehen davon müssen diese Männer als unschuldig gelten, solange ihre Schuld nicht bewiesen ist, richtig? Ich nehme an, Linda hat Ihnen nichts davon erzählt, weil auch sie Ihre objektive Meinung zu Kirsten hören wollte.«
    Widerwillig musste sie einräumen, dass Ethan da nicht ganz unrecht hatte.
    »Wenn Sie also längst von den Anschuldigungen wussten, was haben Sie gerade entdeckt?«
    »Ich habe versucht, die Frau aufzuspüren.« Er rieb sich die Hände. »Jetzt haben wir ihre Adresse herausbekommen. Ich denke, wir sollten uns mal ansehen, wie sie so lebt.«
    Anya war ganz und gar nicht wohl dabei, die Privatanschrift einer Frau aufzusuchen, die nicht gefunden werden wollte. Wenn sie tatsächlich vergewaltigt worden war, so war dies ein weiterer Akt des Missbrauchs.
    »Gibt es sonst niemanden?«
    »Ich sehe nicht viele andere Möglichkeiten.«
    Anya schloss die Augen. Wenn diese Männer sich in der Vergangenheit bereits etwas zuschulden kommen ließen, was für Kirstens Fall von Bedeutung war, so fühlte sie sich verpflichtet, dem nachzugehen, selbst wenn es für die betreffende Frau schmerzvoll wäre. Aber es konnte dazu beitragen, dass einer

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