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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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weiteren Frau dasselbe erspart bliebe.
    Es musste einen Grund geben, weshalb die Frau die Aussage verweigert hatte. Sie fragte sich, ob Jim Horan etwas damit zu tun hatte.
    Ethan legte ihr einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel vor.
    Heute Vormittag ließ die Staatsanwaltschaft den Vergewaltigungsvorwurf gegen die Footballstars und Quarterbacks Pistol Pete Janson und Liam McKenzie fallen. Die Spieler erklärten, sie fühlten sich rehabilitiert und wollten sich nun wieder ganz ihrem bisherigen Leben und dem noblen Footballsport widmen. Die Klägerin, eine Stripperin aus Queens, verweigert jede Aussage, sodass der Staatsanwaltschaft keine andere Wahl blieb, als die Anklage zurückzuziehen. Es mehren sich Spekulationen, der Klägerin sei es nur um eine beträchtliche Zahlung seitens der Beschuldigten gegangen, die nach Informationen aus dem Umfeld der Spieler als Erpressung gewertet werden muss.
    Mehr brauchte Anya nicht zu lesen. Allein dass in dem Artikel von einer »Stripperin« die Rede war, sagte alles.

22
    Ethan parkte bei einem Spielplatz mit Schaukeln und Klettergerüst in Brooklyn. Eine bunte Schar aus farbigen, weißen und Latinokindern spielte miteinander, während andere es vorzogen, in der Nähe der Mütter zu bleiben.
    Ethan blickte kurz auf ein Foto. »Das ist Darla Pinkus.«
    Er deutete auf eine schlanke Frau, die ein Mädchen auf der Schaukel anstieß. Die Kleine jauchzte. »Höher, Mama!«
    Anya sah eine Weile zu, sie kannte die schlichte Freude des Schaukelns, bei dem die Kinder das Gefühl hatten zu fliegen. Auch Ben wollte immer noch fester angeschubst werden, damit er so hoch flog, wie es nur ging. Sie erinnerte sich noch gut an dieses Gefühl der grenzenlosen Freiheit aus der eigenen Kindheit.
    Darla erfüllte der Tochter den Wunsch, doch in ihrer Stimme war keine Begeisterung, und sie spornte sie nicht weiter an. Es wirkte beinahe mechanisch, als sei sie in Gedanken weit fort. Auch mit Kapuzenpulli, Schlabberhosen und Zöpfen war sie eine attraktive Frau mit vollen Brüsten und schmalen Hüften.
    Ethan machte einen Schritt nach vorn, und Anya berührte ihn am Ellenbogen. »Lassen Sie mich zuerst mit ihr reden.«
    Er zuckte die Achseln. »Wie Sie meinen. Ich warte hier, falls Sie mich brauchen.«
    Anya grinste und zog diverse Stadtführer aus der Handtasche. »Wenn Sie sich mit etwas Lesestoff auf die Bank setzen, dürften Sie auf einem Kinderspielplatz weniger unangenehm auffallen.«
    Auch wenn Ethan sich mit Überwachungstechniken bestens auskannte, schnappte er sich fröhlich und ohne Widerrede die Heftchen und setzte sich fügsam auf eine Bank.
    Der Wind frischte auf, und Anya steckte die Hände tief in die Hosentaschen. »Du kannst ganz schön hoch schaukeln.«
    Darla schien nicht zu bemerken, dass Anya mit ihrer Tochter sprach, so war sie in Gedanken versunken.
    »Darf ich mich hier hinsetzen?«, fragte Anya.
    »Mh-hmh. Ich kann viel höher als du. Soll ich’s dir zeigen?«
    »Das glaub ich dir auch so, ich habe daheim einen kleinen Sohn, der schaukelt ganz genau wie du.«
    Darla sah sie an.
    »Wieso haben Sie ihn denn nicht mitgebracht?« Die Kleine bremste ab, indem sie bei der Aufwärtsbewegung die Knie anzog.
    »Er wohnt ganz weit weg, in Australien.«
    »Das ist da, wo die Kängurus sind. Das hat meine Mama mir in einem Buch gezeigt.«
    Anya lächelte. »Genau so ist es. Du hast aber eine kluge Mama.«
    Darla ließ los, ging ein Stück zurück und zündete sich eine Zigarette an, die Hand schützend um das Streichholz haltend. »Ich wollte immer mal nach Australien. Sind die Strände wirklich so schön?«
    »Schöner. Südlich von Sydney ist die Saphirküste. Die heißt so, weil das Wasser da so wunderschön blau ist. Wie glitzernde Edelsteine.«
    »Da gibt es ganz viele gefährliche Dinge, Lilly«, sagte Darla, »giftige Spinnen und Schlangen, und es heißt, die Wildhunde können mit ihren Zähnen Babys rauben.«
    Lillys große braune Augen wurden noch größer. »Hat dir ein Hund deinen Sohn geraubt?«
    Anya lachte. »Nein. Die Stadt, in der ich wohne, ist ganz ungefährlich. Ich bin für ein paar Wochen zum Arbeiten hier, aber er musste daheimbleiben und in die Schule gehen. Weißt du, er ist nicht viel älter als du.«
    Darla nahm einen Zug.
    »Ich könnte mein Kind nicht allein lassen. Es fällt mir schwer genug, in die Arbeit zu gehen.« Sie ließ den Blick über den Spielplatz schweifen. Zwei Jungs spielten auf Pferdchen, die auf Sprungfedern montiert waren, während ihre

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