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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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jetzt leiser. »Korrekt. Wer sich selbst das Leben nimmt, geht davon aus, dass er gefunden wird, und ist daher in der Regel nicht nackt oder in einem Aufzug, in dem er von seinen Angehörigen gesehen werden will. Zudem hätte Janson sich nun wirklich nicht aufhängen müssen, bei der Menge an Pillen im Bad.« Sie nahm einen Schluck Wasser.
    Nun meldete sich Ethan zu Wort. »Selbstmörder hinterlassen auch oft eine Nachricht. Davon haben wir nichts gesehen.«
    Bilson zog ein Taschentuch aus der Hose und schnäuzte sich. »Heutzutage kann man Abschiedsbriefe auch per SMS oder E-Mail verschicken. Wir werden feststellen, ob er einen Computer hatte. Aber da waren keine Pillen, als wir den Fundort gesichert haben.«
    Anya sah ihn erstaunt an. »Da lagen zwei nicht etikettierte Tablettenröhrchen. Neben dem Waschbecken im Bad.« Sie erinnerte sich, dass Jim Horan dorthin verschwunden war und sich übergeben hatte. Er konnte sie nicht übersehen haben. Dann machte es Klick. »Womöglich hat Horan sie die Toilette hinuntergespült.«
    »Der Mann, der die Ehefrau getröstet hat. Was ist seine offizielle Funktion?«
    Ethan biss die Zähne aufeinander. »Ehemals Anwalt, heute Agent, von der übelsten Sorte. Gut möglich, dass er den Ruf seines Klienten schützen wollte.«
    »Standen sie sich nahe?«, fragte Rodriguez.
    »So nahe eine Kobra und ein Mungo sich stehen können. Jansons guter Ruf bedeutet für Horan bares Geld. Aber das eigentlich Auffällige im Zimmer ist doch das Kondom. Oder finden Sie es nicht auch seltsam, dass einer, der sich das Leben nehmen will, sich vorher noch ein Kondom überstreift? Selbst Janson wäre klar gewesen, dass eine Hose mehr Würde ausstrahlt.«
    »Vielleicht überkam ihn ja ein … natürliches Bedürfnis«, mutmaßte der jüngere Polizist, »als er sich ausgezogen hatte.«
    Bilson hüstelte, und sein Partner schwieg.
    Ethan kräuselte die Lippen. »Die Männer, die ich so kenne, ziehen in der Regel keinen Gummi über, wenn sie sich einen runterholen, nicht mal nach einem Vortrag unserer guten Frau Doktor.«
    »Gab es Anrufe von oder zu seinem Zimmeranschluss oder Handy?«, wollte Anya wissen.
    »Ich werde das überprüfen lassen«, versprach Bilson. »Sie sagten, diese Kerle treffen Vorkehrungen, um sich wieder zu befreien. Wie sähe das in etwa aus?«
    Anya ließ eine Reihe von Fällen, bei denen sie die Obduktion durchgeführt hatte, Revue passieren. Mehrere Teenager hatten wohl geglaubt, sie hätten den Schal mit einem Laufknoten befestigt. Andere zogen sich eine Plastiktüte über den Kopf und hatten ein Messer griffbereit, mit dem sie sich beim Orgasmus losschneiden wollten. »Das kann alles Mögliche sein, von einer ganz normalen Schleife bis zu etwas Raffiniertem wie einer zweiten Schnur mit einem Haken, der die Fesselung löst. Echte Experten haben nicht selten einen Utensilienkoffer mit Gerätschaften dabei.«
    Mehrere Spieler marschierten durch den Speisesaal in die Bar. Wahrscheinlich hatte der Barkeeper sie geschlossen, damit die Spieler unter sich blieben.
    »Wir sollten uns rasch noch mit ein paar Spielern unterhalten, ehe sie ihre Sorgen ertränkt haben«, schlug Bilson vor und stemmte sich vom Stuhl hoch.
    »Später werden wir uns das Zimmer noch einmal vornehmen. Es ist versiegelt, es wird sich also vorläufig niemand darin zu schaffen machen. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Falls wir noch irgendwelche Fragen haben sollten …«
    Ethan zückte eine Karte. »Ich assistiere Dr. Crichton, Sie erreichen uns beide unter dieser Nummer.«
    Die Polizisten gingen zur Bar, in der es eigentümlich leise war.
    »Haben Sie die Marke des älteren Polizisten gesehen?« Ethan leerte sein Glas. »Die war nicht echt.«
    »Sie meinen, sie war gefälscht?« Anya schoss das Blut ins Gesicht. »Erzählen Sie mir bitte nicht, dass ich das alles einem verkleideten Reporter erzählt habe.«
    Er rutschte von der Sitzbank. »Nein, der war schon echt. Aber manche Polizisten vom alten Schlag haben falsche Marken. Wahrscheinlich stammt er aus einer Polizistenfamilie, in der die Marke von Generation zu Generation vererbt wird. Die falschen sind eine Spur kleiner. Die echte hat er bestimmt in einem Safe liegen.«
    Anya zog die Brauen in die Höhe und fragte sich, wieso er ihr das erzählte.
    »Nur damit Sie wissen, dass ich immer noch bei der Sache bin. Ich würde mich gern noch mal im Zimmer umschauen, ehe unsere Freunde und Helfer da einfallen. Sind Sie dabei?«
    Da brauchte Anya nicht

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