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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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zweimal zu überlegen.

27
    Vor Jansons Tür stand ein uniformierter Polizist. Die Spieler waren in der Bar, also öffnete Ethan die Tür zum übernächsten Zimmer, in dem ein weiterer Spieler des Clubs untergebracht war. Der Polizist nahm kaum Notiz von ihnen.
    Im Zimmer zog Ethan zwei Paar Latexhandschuhe aus der Tasche. Anya fragte sich, ob er ständig Ersatzhandschuhe mit sich trug, oder nur wenn er gerade mit Footballspielern zu tun hatte.
    »Ich glaube, ich möchte lieber nicht allzu genau wissen, wie es in Ihrem Kopf aussieht«, spöttelte Anya.
    »Nach dem Vortrag, den Sie uns gerade gehalten haben, dachte ich dasselbe über Sie.«
    Ethan zückte einen Dietrich und öffnete erst die Verbindungstür, dann die Tür von Dorafinos zu Jansons Zimmer.
    Nach fünfzehn Minuten schweigsamer Suche hatten sie noch immer nichts gefunden, was ihnen irgendwie weitergeholfen hätte.
    Ethan hörte die Nachrichten auf der Mailbox des Zimmertelefons ab. Terri war zweimal drauf, beim ersten Mal sagte sie, sie käme vorbei, um über die Fragen zu reden, die Ethan und Anya ihr gestellt hatten. Beim zweiten Mal erklärte sie ihm deutlich wütender, sie habe ihm bereits zweimal auf die Handy-Mailbox gesprochen und keine Lust, sich verarschen zu lassen.
    Allerdings hatte Vince belauscht, wie sie abgezogen war, ohne das Zimmer betreten zu haben, womit eine unmittelbare Mitwirkung an Jansons Tod ausgeschlossen war. Bliebe noch die »Begleitung«, von der Dorafino gesprochen hatte.
    Anya nahm sich den Kleiderschrank vor und suchte ihn nach etwaigen Löchern ab. Sie suchte auch hinter dem Bild über dem Bett. Sollte er sich gewohnheitsmäßig so befriedigt haben, so hatte er womöglich Löcher gebohrt, wo niemand sie fände. Der Putz war unversehrt.
    »Aus Brandschutzgründen bestehen diese Hotels komplett aus Beton.« Ethan sah hinter dem Toilettentischchen und unter dem Bett nach. »Er hätte einen Schlagbohrer gebraucht, um auch nur eine Delle reinzumachen.«
    »Und einen Werkzeugkoffer hat niemand bemerkt.«
    »Genau wie niemand die Pillen im Bad bemerkt hat.« Anya ging hinein, immer darauf bedacht, nur ja nichts zu berühren. Horan hatte ein totales Durcheinander angerichtet, überall lagen Handtücher herum.
    »Lohnt es sich, den Siphon abzuschrauben?«, fragte Ethan.
    »Inzwischen haben sie sich längst aufgelöst, und ich habe zumindest das Foto auf dem Handy. Nach der Toxikologie werden wir wissen, was er intus hatte.«
    »Freut mich, das zu hören. Klempnerei ist nicht gerade meine Stärke.«
    Ethan entdeckte etliche Papierschnipsel im Badmülleimer, auf einigen standen Telefonnummern. Er fotografierte alle mit dem Handy.
    Gleich darauf meinte Anya, im Flur jemanden gehört zu haben. Sie erstarrte, ihr Puls raste. Wie sollten sie der Polizei erklären, was sie hier trieben? Ethan legte einen Finger an die Lippen und streifte leise die Handschuhe ab. Sie tat dasselbe und suchte krampfhaft nach einer Ausrede, weshalb sie ins Zimmer zurückgekehrt waren. War eine verlorene Kontaktlinse glaubhaft? Absolut lächerlich. Sie hoffte, um Ethans Lügenkünste sei es dramatisch besser bestellt.
    Zwei Männerstimmen wurden lauter, dann hörte man ein elektronisches Türschloss aufgehen, aber es war die Tür zum Zimmer nebenan.
    Rasch und leise brachte Ethan zwei Gläser aus dem Badezimmer. Anya glaubte schon an einen Scherz, aber er hielt sich das Glas ans linke Ohr, drückte es an die Wand und runzelte angestrengt die Stirn. Anya tat es ihm mit dem rechten Ohr gleich. Sofort waren die gedämpften Stimmen deutlich besser zu verstehen.
    »Was zum Teufel machen wir jetzt? Die Polizei stellt schon Fragen. Es war abgesprochen, dass Pete alles bereinigt.«
    »Reiß dich zusammen! Wir werden überhaupt nichts machen . Wir halten uns haargenau an das, was wir bei der Polizei ausgesagt haben. Mehr nicht!«
    »Und wenn ich mich nicht haargenau erinnere, was …«
    Etwas klatschte gegen die Wand. Anya schrak zusammen, und das Glas entglitt ihren Fingern. Es prallte an ihre Schulter und fiel, ganz knapp an der Wand entlang, in ihre linke Hand. Sie atmete erleichtert auf.
    »Ist dir klar, was hier auf dem Spiel steht? Wenn wir zusammenhalten, hat die Polizei nicht das Geringste in der Hand. Ich habe sämtliche Spuren vernichtet, solange sich jeder an den Plan hält, kann uns überhaupt nichts passieren.«
    Es folgte eine Pause, dann meldete sich derselbe Sprecher erneut zu Wort, diesmal ruhiger. »Stell dir einfach vor, es ist eine Lektion im

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