Wenn Kinder um sich schlagen
MaÃnahmen). Dadurch können Erlebnisse des ständigen Versagens und die daraus resultierende Dauerfrustration vermindert werden.
⢠Natürlich müssen Kinder lernen, Frustrationen auch ohne aggressives Verhalten zu verarbeiten. Dabei können Sie Ihren Kindern als Eltern helfen, indem Sie ihnen täglich ein verständnisvolles Gespräch im liebevoll haltenden elterlichen Arm anbieten ( »schöne gemeinsame Zeit« ). Selbstvertrauen und ein gutes Selbstwertgefühl sind ihrerseits wichtige Schutzfaktoren, mit Frustrationen besser umgehen zu können.
Beides sollte jedoch mit Einfühlungsvermögen in andere und der Fähigkeit, das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen, gekoppelt sein.
Ein gutes Selbstwertgefühl entwickeln Kinder nicht dadurch, dass sie alles dürfen, sondern dadurch, dass sie spüren, geliebt zu sein (zum Beispiel durch Kuscheln, gemeinsame Gespräche und Aktivitäten, Lob, Ermutigung und das Aufzeigen und Einfordern von Grenzen). Weiterhin dadurch, dass man sich Zeit für sie nimmt, dass sie erfolgreich sein können in der Schule und in Hobbys, dass sie Freunde haben, weil sie sich in andere einfühlen können. Bei dieser Entwicklung können Sie Ihr Kind von Geburt an unterstützen und begleiten, so wie es in diesem Buch beschrieben ist.
⢠Thema Bildschirme: ÃbermäÃige Beschäftigung mit Fernsehen, PC, Spielekonsolen etc. können die Entwicklung auch in diesem Alter beeinträchtigen! Empfehlung: Höchstens 60 Minuten pro Tag Bildschirmzeiten (alle Medien zusammen). Achten Sie verstärkt auf die Inhalte, mit denen sich Ihre Kinder vor Bildschirmen beschäftigen: hektische Zeichentrickfilme, Gewaltdarstellungen - auch Wrestling und Ballerspiele sind Gift für die Köpfe unserer Kinder. TV, Spielekonsolen und PC haben im Kinderzimmer nichts zu suchen! Alternativen zu Bildschirmbeschäftigungen finden Sie im Anhang.
⢠Tagesstruktur : Gemeinsame Mahlzeiten zu festgelegten Tageszeiten, Abendgestaltung ohne Bildschirmbeschäftigungen vor dem Einschlafen, rechtzeitiges Zubettgehen, damit ausreichend Nachtschlaf (acht bis zehn Stunden) stattfinden kann, führen dazu, dass Kinder auch in diesem Alter ausgeglichener, leistungsfähiger und emotional stabiler sind.
Die Pubertät
Was nimmt die/der Jugendliche wahr, welche Empfindungen hat sie/er?
Die Pubertät ist eine Lebensphase, in der körperliche und seelische Entwicklungsprozesse ablaufen, in denen der Mensch die Kindheit verlässt und sich zum Erwachsensein hinbewegt. Auf der körperlichen Ebene findet ein hormonell gesteuerter Reifungsprozess statt, in dem im Laufe eines Wachstumsprozesses auch ein Wandel der äuÃeren Gestalt durchgemacht wird mit der Entwicklung der körperlichen Geschlechtsmerkmale und Geschlechtsfunktionen.
Zusätzlich findet in der Pubertät auch ein Veränderungsprozess auf der Gefühlsebene statt. Die Gefühlslage der Jugendlichen schwankt oft erheblich und wirkt für den AuÃenstehenden oft unberechenbar und schwer verständlich. Einerseits entwickelt sich die gedankliche Auseinandersetzung mit der Welt weiter, bisherige Ordnungen und Werte werden infrage gestellt. Andererseits kann das Nachdenken über das eigene Handeln eingeschränkt sein - mit der Folge eines ungewohnten Imponiergehabes und einer gesteigerten Risikobereitschaft. Das Bedürfnis nach Loslösung von den eigenen Eltern setzt ein, gleichzeitig steigt das Bedürfnis, sich auÃerfamiliären Kontakten zuzuwenden. Die Gleichaltrigengruppe gewinnt erheblich an Bedeutung, die Jugendlichen wollen Teil ihrer Clique sein und den anderen gefallen. Nicht selten entwickeln Jugendliche unter dem Druck der Gleichaltrigengruppe Verhaltensweisen, die gefährlich und problematisch sein können.
Somit sind vielfältige Konflikte mit den Eltern vorprogrammiert, da die Ablösung von den Eltern oft über den Weg der Ablehnung und des Infragestellens des bisher Erlebten, der elterlichen Werte und Haltungen mittels einer aggressiven
Auseinandersetzung erfolgt. Am Ende dieser Entwicklung sollten die Jugendlichen in der Lage sein, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen. Und die Eltern sollten fähig sein, Vertrauen und etwas Distanz entwickelt zu haben, sodass sie ihr Kind guten Gewissens ziehen lassen können und trotzdem noch eine warme Verbundenheit mit diesem verspüren. Das Kind sollte als junger
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