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Wenn moeglich bitte wenden - Abenteuer eines Autofahrers

Titel: Wenn moeglich bitte wenden - Abenteuer eines Autofahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schumacher
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Stundenkilometer, obwohl die dreispurige Autobahn weitgehend frei ist. Wie weisen Sie Ihren Partner darauf hin, dass man hier Ihrer Meinung nach auch locker 190 fahren könnte?
    a. »Deine Trödelei ist ja fürchterlich, da sind wir übermorgen noch nicht bei Onkel Jonas.«
    b. »Hui, Schatz, hast du den Schwertransporter gesehen, der gerade an uns vorbeihuschte?«
    c. »Hatten wir nicht noch eine Tüte Erdnussflips?«
     
    FRAGE 5:
    Ihr Partner fährt eine längere Strecke geradewegs auf eine Lichtzeichenanlage zu. Da die Ampel schon eine ganze Weile Grün zeigt, besteht die Gefahr, dass sie demnächst auf Rot umschaltet. Während Sie jetzt Gas geben würden, um auf jeden Fall noch in der Grünphase durchzukommen, verlangsamt Ihr Partner. Wie handeln Sie?
    a. Ich gebe Vollgas – und zwar mit dem Zweitgaspedal, das ich mir heimlich habe einbauen lassen.
    b. Ich schlage ein lustiges Spielchen vor. Wenn es meinem Partner gelingt, innerhalb einer halben Stunde zehn solcher Ampeln noch gerade zu passieren, schenke ich ihm etwas Schönes.
    c. Ich freue mich, dass wir anhalten werden, da kann ich gleich mal den ganzen Müll auf die Straße werfen.
    AUSWERTUNG
    Überwiegend a): Der Alptraum
    Ganz ehrlich, Sie fahren besser selbst oder allein. Das ergibt sich schon aus medizinischen Überlegungen. Denn nach einem »Horrortrip« beziehungsweise einer ganz normalen Fahrt auf dem Beifahrersitz (da gibt es aus Ihrer Sicht wenig Unterschiede) fühlen Sie neben lebensbedrohlichem Bluthochdruck und schlimmstem Herzrasen auch Atemnot und Magen-Darm-Störungen. Ist es das wert?

    Überwiegend b): Der (scheinbar) Konstruktive
    Sie fahren lieber selbst, geben es aber nicht zu. Eher versuchen Sie mit Partisanen-Taktik, Ihren Partner zur Aufgabe der Fahrerposition zu bewegen. Dabei schrecken Sie nicht vor scheinbar harmlosen, in Wirklichkeit jedoch heimtückischen Bemerkungen zurück – bis hin zur Vorspiegelung technischer Defekte, die angeblich den Fahrer gefährden könnten. »Das will ich dir nicht zumuten«, heucheln Sie dann – während Sie später dem verdutzten, aber auch irgendwie beeindruckten Partner das Lenkrad aus der Hand nehmen. Sie setzen Ihre Ziele also hintenherum durch, statt mit offenem Visier zu kämpfen. Das ist verabscheuungswürdiger als die gepflegte Cholerik des Typs a). Pfui!
     
    Überwiegend c): Der Phlegmatiker
    Sie haben sich auch im häuslichen Umfeld auf die passive Rolle eingestellt. Nach tatsächlichen oder gefühlten 20 und mehr Ehejahren haben Sie nämlich die Grundregeln des gemeinschaftlichen Glücks längst begriffen: Die Ohren auf Durchzug stellen, dem Partner immer Recht geben und ansonsten den schönen Dingen des Lebens frönen (worunter Sie zum gelegentlichen Missfallen Ihres »Schatzes« Bier, Chips, Computerspiele oder wahlweise Horrorvideos verstehen). Ob das mit den idealistischen Vorstellungen einer auf Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und lebenslangem »Aneinander-Reiben-und-Wachsen« basierenden Beziehung konform geht, sei dahingestellt. Aber als Beifahrer sind Sie einfach unübertroffen. Prost!

Wenn möglich, bitte wenden
    Warum ein Navigationsgerät Ihr Leben verändert
     
     
     
     
    Haben Sie sich schon einmal gefragt, was wir eigentlich ohne so manche Errungenschaft unserer technischen Zivilisation wären? Wenn nicht, dann stellen Sie sich doch einfach einmal auf Ihrer nächsten Autofahrt vor, es gäbe keine Navigationsgeräte und keine Handys. Und irgendein Witzbold hätte auf der Autobahn Ihres Vertrauens über Nacht sämtliche Hinweis- und Ortsschilder abgeschraubt...
     
    Es war Dienstagmorgen, und es goss wie aus Kübeln. Vergeblich versuchte Harald in dem viel zu engen Badezimmer eines Bremer Hotels, sich gleichzeitig die Zähne zu putzen und die Krawatte zu binden, was damit endete, dass die Krawatte nur etwa den Brustkorb abdeckte und nun obendrein mit Zahnpastaflecken besprenkelt war. Fluchend wühlte Harald in seinem Koffer, stellte fest, dass keiner der mitgenommenen Binder zu seinem braunen Hemd passte, zog hastig das Hemd aus, wobei ein Knopf absprang, wählte das letzte weiße Hemd und eine andere Krawatte – und eilte schließlich wie immer viel zu spät und ohne Frühstück aus dem Hotel.
    Aus Geiz hatte er gestern den hoteleigenen Parkplatz verweigert und stattdessen seinen Wagen in einer 500 Meter entfernten Seitenstraße abgestellt. Gestern hatte die Sonne
geschienen. Heute zog Harald im Laufschritt seine Jacke über, schüttelte sich immer wieder

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