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Wenn moeglich bitte wenden - Abenteuer eines Autofahrers

Titel: Wenn moeglich bitte wenden - Abenteuer eines Autofahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schumacher
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neugierig lauschende Menge: »Wer fährt mich zum nächsten Bahnhof? Ich bleibe keine Minute mehr bei diesem Typen!«
    Ein drahtiger Landbursche, der Sylvia schon die ganze
Zeit ziemlich unverhohlen auf den Po gesehen hatte, meldete sich: »Klar fahr ich dich.«
    Sylvia strahlte den muskelbepackten Mann an. »Oh, danke, ich hole nur noch die Koffer von diesem Versager.« Sie zeigte auf Harald, der bewegungslos mit einer erkaltenden Bratwurst in der Hand an dem Grillwagen stand.
    »Na los, hilf mal der Lady«, fuhr ihn der Landbursche an. Wie in Trance legte Harald die Wurst beiseite und ging an den Kofferraum.Wieder wuchtete er die Koffer aus dem Wagen, während ihm der Muskelprotz verächtlich zusah. Die Wirbelsäule war taub. Dann nahm der Bauer die Koffer in die Hand – überraschenderweise konnte er alle drei Gepäckstücke auf einmal anheben und verstaute sie in dem Anhänger seines Traktors. Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, hangelte sich Sylvia auf den Beifahrersitz. Trotz aller Demütigungen schaute Harald wehmütig ihrem beschmierten Schoko-Hinterteil nach und dachte, dass alles so nett hätte werden können, wenn ihre Vorderseite nicht sprechen würde.
    Da es nun keinen Grund mehr gab, nach Paris zu reisen, trank Harald unter den schadenfrohen Blicken der übrigen Grillstandgäste sein Bier aus und kehrte dann um. Mehrere Stunden fuhr er apathisch über die A2 zurück. In der Abenddämmerung erreichte er schließlich Berlin. Als er den Europarc Dreilinden passierte, erblickte er ein riesiges Transparent. Darauf warb eine bekannte Billigairline mit der Aufschrift »Berlin-Paris in einer Stunde, 29 € – inklusive Frühstück und Steuern«.
    »Was ist das für eine Welt?«, dachte Harald verzweifelt.

    Psychotest
    Sind Sie ein guter Beifahrer?

    FRAGE 1:
    Sie fahren mit Ihrem Partner auf der Linken Spur durch eine lange Baustelle. Die Fahrbahn hat eine gefühlte Breite von 1,80 Meter, rechts fahren Kolonnen litauischer Lastwagen. Der LKW vor Ihnen schlingert bedenklich und schwenkt permanent auf Ihre Fahrspur, dennoch macht Ihr Partner keine Anstalten, vom Gas zu gehen. Wie reagieren Sie?
    a. Ich schreie: »Pass doch auf!« und greife sofort ins Lenkrad.
    b. Ich protestiere Leise, flüstere fast unhörbar (aber eben nur fast) ein Vaterunser und denke fest an die vielen Fahrten zuvor, bei denen letztlich auch nie etwas passiert ist.
    c. Ich öffne noch eine Tüte Chips und schaue träge nach vorne. Was war jetzt noch gleich das Problem?
    FRAGE 2:
    Das Navigationsgerät ist ausgefallen, und Ihr Partner ist nun ausgerechnet auf Ihre Pfadfinderkünste angewiesen, die Sie verkrampft an einer Karte mit Spezialfaltung testen. Nach mehr als einer Stunde Irrfahrt kommen Ihrem Partner Langsam schwere Zweifel an Ihrer diesbezüglichen Qualifikation. Er hält mit Warnblinklicht mitten auf der Straße, reißt Ihnen die Karte aus der Hand und brüllt los: »Wie kann man nur so unfähig sein? In der Sahara wären wir schon längst tot!« Wie reagieren Sie?
    a. Ich brülle zurück, dass er zu blöd war, das Navi zu reparieren und im Übrigen diese Scheißkarte von 1982 sei (auch wenn das nun wirklich gar nicht stimmt).

    b. Ich schlage vor, einen Einheimischen zu fragen, und wenn dann meinem Partner die Panik ins Gesicht steigt, biete ich mich selbstverständlich an, diese Aufgabe zu übernehmen.
    c. Ich frage, ob wir noch Bier im Kofferraum haben, und wende mich dann meinem Gameboy zu. Diese blöde Faltkarte war eh uncool.
    FRAGE 3:
    Sie fahren auf der A2, als plötzlich der Verkehrsfunk einen Stau zwischen Rehren und Bad Eilsen meldet. Sogleich entbrennt Streit darüber. Zum einen, ob Sie da schon vorbeigekommen sind, zum anderen in welcher Richtung die Störung vorliegt. Wie geht es dann weiter?
    a. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Stau vor uns liegt, ich habe doch schließlich meinen Verstand. Und ich sage das auch deutlich.
    b. Ich bin weitgehend überzeugt, dass der Stau vor uns liegt, traue mich aber nicht, etwas zu sagen, weil ich mich ja doch irren könnte. Daher manipuliere ich das Navigationsgerät so, dass es uns an der nächsten Ausfahrt von der Autobahn runterlotst. Sicher ist sicher.
    c. Ich blinzle mit dem linken Auge ein wenig, murmle »Sind wir schon da?« und nicke dann aber sofort schnarchend wieder ein. Den wohlverdienten Mittagschlaf kann man schließlich gerade in einem Stau ganz hervorragend genießen.
    FRAGE 4:
    Auf einer langen Urlaubsfahrt fährt Ihr Partner verbissen 120

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