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Wenn nur dein Lächeln bleibt

Wenn nur dein Lächeln bleibt

Titel: Wenn nur dein Lächeln bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Lind
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Zimmer krabbeln.
    Auf zwei Beinen reflexartig vorwärts schreiten, natürlich unter den Armen gestützt von Mama.
    Lächeln, grinsen, sabbern, sich freuen, glucksen, jauchzen.
    Auf dem Töpfchen sitzen. (Natürlich gestützt von Mama.)
    Brei und Flüssigkeit vom Löffel schlucken.
    Freude und Überraschung durch Schreien ausdrücken.
    Trauer und Frust durch Schreien ausdrücken.
    Einem vertrauten Gesicht mit den Blicken folgen.
    Laut lachen. Das war das Tollste an unserem Kind.
    Mein Bernd war schon immer ein leidenschaftlicher Handwerker, und so erfand er den sensationellen Sitzeimer, den er sich eigentlich hätte patentieren lassen müssen. Unsere kleine Maus war ja zum Liegen verurteilt und starrte, wenn ich sie nicht gerade bespaßte, gezwungenermaßen an die Decke. Das sollte sich ändern! Also schnitt Bernd in einen großen Plastikeimer zwei Löcher für die Beinchen, fütterte den Eimer sodann mit jenem Schaumstoff, den sich andere Leute zur Wärmedämmung unter die undichten Fenster stopfen, und setzte unser Fräulein hinein. Durch die Rückenstütze des Eimers konnte sie endlich ohne umzufallen »sitzen« und bekam deutlich mehr mit.
    Um sie zum Greifen zu animieren, bastelte Bernd unserer Tochter eine Art Spielgerüst, wie es sie heute in Serie zu kaufen gibt. Es war ein einfacher Holzständer, kunterbunt angemalt. Daran hatte Bernd alle möglichen Gegenstände gebunden, und wenn Anja es schaffte, diese Gegenstände zu berühren, ertönte Glockengebimmel oder Gerassel. Unsere Tochter begriff schnell, dass sie sie bewegen musste, um die interessanten Töne zu erzeugen. Und so lag Anja auf der berühmten Gymnastikmatte, fuchtelte mit den Armen, jauchzte und strampelte mit den Beinen. Wenn die Begeisterung sie übermannte, konnte sie schon mal mitsamt Matte und Spielgerüst durch die ganze Wohnung rutschen. Bernd und ich standen Arm in Arm in der Tür und lachten laut vor lauter Freude über die Fortschritte unseres Mädchens. Da konnte Frau Kraller-Kohlgeruch mit dem Besenstiel an die Decke klopfen, so viel sie wollte!
    » Na, junge Dame, möchtest du zu uns in die Kinderkrabbelstube?«
    Die nette Leiterin der Tageseinrichtung begrüß te unsere inzwischen zweijährige Anja freundlich. »Papa und Mutti müssen jetzt wieder arbeiten gehen, nicht wahr? Dann komm doch mal rein und schau dich um!«
    Wie gern hätte Anja dieser freundlichen Einladung Folge geleistet, aber weder das eine noch das andere konnte sie aus eigener Kraft.
    Ich trug unser Mädchen in die Kindertagesstätte und legte sie auf ihre Matte. Bernd schleppte eifrig den Sitzeimer und das Holzgestell herein. »Das hier braucht sie, dann kann sie sitzen und spielen.«
    Die nette Heimleiterin runzelte die Stirn. »Das steht aber nicht auf unserer Liste!«
    »Was denn für eine Liste?«
    »Nun, wir haben hier eine genaue Hilfsmittelliste für behinderte Kinder, und soweit ich weiß, gehört weder der Eimer noch das Holzgerüst dazu.«
    »Aber wir kennen doch unsere Anja und wissen, dass diese Hilfsmittel für sie ideal sind! Schauen Sie! Hier drin kann sie sitzen und ihre Umgebung betrachten, und damit kann sie sich selbst beschäftigen und durch das Greifen von Gegenständen Töne erzeugen.« Bernd kniete bereits und führte seine genialen Erfindungen vor. »Natürlich können auch andere Kinder diese Dinge benutzen! Sie sind für alle da!«
    Aber eine EIGENERFINDUNG war nicht im Plan vorgesehen.
    »Tut uns leid.« Die freundliche Heimleiterin zuckte bedauernd die Schultern. »Was nicht auf der Liste steht, können wir leider nicht genehmigen.«
    »Aber es ist HILFREICH !«
    »Das mag sein, aber so steht es in den Statuten.«
    Bernd raufte sich die Haare. »Na gut. Übrigens kann unsere Tochter mithilfe eines Erwachsenen aufs Töpfchen gehen.« Er grinste schon wieder spitzbübisch. »Für Klein braucht sie fünf Minuten, für Groß zwischen zwölf und zwanzig.«
    »Und Sie glauben, wir hätten die Zeit, ihr dabei Gesellschaft zu leisten?«
    »Na ja, alleine sitzen kann sie nicht. Da kippt sie um.«
    »Lieber Herr Hädicke, wir sind hier drei Erzieherinnen für zwölf behinderte Kinder. Dass eine von uns immer neben einem Töpfchenkacker kniet, damit er nicht umfällt, kommt gar nicht infrage. Wir arbeiten hier mit Windeln. Und das gilt für alle.«
    »Sie wollen unsere Anja wieder windeln?« Bernd war aufrichtig entsetzt. »Wir haben sie gerade mühsam sauber bekommen.«
    »Wie ich bereits sagte.« Die Erzieherin wurde förmlich. »Windeln für

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