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Wenn süss das Mondlicht auf den Hügeln schläft

Wenn süss das Mondlicht auf den Hügeln schläft

Titel: Wenn süss das Mondlicht auf den Hügeln schläft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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spielte ihre Trumpfkarte aus - «und ganz unter uns: Sie ist ein ziemlich albernes kleines Mädchen...»
    Sie ließ ihm Zeit, das zu verarbeiten, und beobachtete seine Miene. Ja, nun waren sie auf der gleichen Wellenlänge. «Deshalb möchte ich, daß du dich soviel wie möglich in ihrer Nähe aufhältst. Entfernt euch auf keinen Fall zu weit vom Hof! Und vor allem - wenn ihr irgendwelche fremden Männer seht oder irgend jemand, der sich komisch benimmt, dann bringst du Emma auf der Stelle nach Hause.»
    Das mußte Gaylord sich erst mal durch den Kopf gehen lassen. Sie wartete beklommen. Endlich sagte er nachdenklich: «Mummi?»
    «Ja, Liebling?»
    «Sie ist ein bißchen anstrengend. Meinst du nicht, David oder Jenny könnten mich ab und zu mal ablösen?»
    Es zerriß ihr das Herz. Aber sie schob das Mitleid beiseite. Dafür war die Sache zu ernst. «Natürlich könnten sie. Aber andererseits...» Sie biß sich auf die Lippen.
    «Was, Mummi?»
    «Nun ja, Jenny ist auch bloß ein Mädchen. Und David... Er ist ein netter Junge, aber ein bißchen verträumt, nicht wahr?» Sie schüttelte den Kopf und drückte fest seine Hand. «Wenn du in ihrer Nähe bist, ist mir erheblich wohler, Gaylord.»
    Er seufzte. «Okay, Mummi. Schließlich sind es ja nur sieben Wochen, nicht?» sagte er wehmütig.
    Sie fuhr zusammen. Und wenn nun nach sieben Wochen diese entsetzliche Bedrohung immer noch über ihnen schwebte? Dann konnte sie ihm keinen Begleiter mehr aufschwatzen. Dann würde Gaylord wieder allein auf den Wiesen und Feldern herumstreifen. Es sei denn, sie könnte ihn dazu überreden, Leibwächter für den armen Henry zu spielen. Aber bis dahin floß noch viel Wasser den Bach hinunter, dann würde man weitersehen. Sie beugte sich über ihn und drückte einen Kuß auf die weichen, feuchten Lippen. «Gute Nacht, mein Liebling, gute Nacht.»
    «Nacht, Mummi, Nacht.» Sie ging zur Tür. «Mummi?»
    «Ja, Herzchen?»
    «Ich könnte vor Emmas Tür schlafen, wenn du willst. So wie der
    Ritter in dem Buch, das ich gelesen habe.»
    «Ich werd’s mir überlegen», sagte sie. «Aber ich hoffe, das wird nicht nötig sein.» Der gute Gaylord, dachte sie. Wenn man ihn erst mal herumgekriegt hat, dann gibt er sich nicht mit Halbheiten zufrieden.
    Aber Gaylord beschäftigte der Gedanke noch. «Du, es muß aber ziemlich unbequem für den Ritter gewesen sein, so in seiner Rüstung und allem auf der Türschwelle zu schlafen.»
    «Ich würde denken, er hat sie abgelegt und einen Pyjama angezogen, Liebling.»
    Gaylord wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß ein Ritter jemals die Rüstung ablegen könnte. «Das glaube ich nicht, Mummi. Dann hätte er ja einen Schraubenschlüssel und all so was gebraucht. »
    «Wie lästig», sagte Mummi, «einen Werkzeugkasten im Schlafzimmer zu haben.» Aber so ganz vermochte sie die Sorgen, die ihrem Sohn die Probleme eines mittelalterlichen Ritters bereiteten, nicht zu teilen. Sie hatte an den Problemen ihres eigenen Jahrhunderts reichlich genug, sagte sie sich.
     
    Gaylord lag in seinem Bett und war ganz gerührt. Die alte Mummi war eigentlich gar nicht so übel. Ein Jammer nur, daß sie immer das Leben anderer organisieren mußte. Aber das war wohl so ihre Art. Eines mußte man ihr lassen: wenn sie Hilfe brauchte - was weit häufiger vorkam, als sie zugeben mochte - also wenn sie Hilfe brauchte, dann war sie nicht zu stolz, einen darum zu bitten.
    Mummi und Paps waren im Begriff, ins Bett zu gehen. «Ich habe vorgebaut», sagte May. «Gaylord...»
    «Moment, Liebling. Ich hab meine Uhr im Bad liegenlassen.» Er sauste los. Sie wartete geduldig. Das war so eine von Jocelyns enervierenden Angewohnheiten. Sobald sie zu einer wichtigen Mitteilung ansetzte, fiel ihm etwas ein, was er vergessen hatte, und er verschwand. Oder liegt es vielleicht daran, dachte sie, daß ich ihm dauernd was zu sagen habe? Vielleicht schnurre ich ab wie ein aufgezogenes Uhrwerk.
    Er kam zurück. «Ich habe vorgebaut», begann sie erneut. «Von jetzt an werden Gaylord und Emma unzertrennlich sein wie siamesische Zwillinge. Solche... Männer... suchen sich doch immer vereinzelte Kinder heraus, nicht wahr?»
    «Ich glaube schon.» Er kletterte ins Bett. May war auch soweit. Sie machte das Licht aus, ging zum Fenster und zog die schweren Vorhänge zurück.
    Aus dem Gewitter war nicht viel geworden. Es war, wie die Leute auf dem Lande sagen, dem Fluß gefolgt, brummelnd wie ein alter, zänkischer Mann. Nur am Horizont war noch eine

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