Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Raum.
    Einer von ihnen raste mit gefletschtem Gebiß auf mich zu…
    ***
    Diese Bestien waren nie meine Freunde gewesen.
    Diese Attacke aber verstand ich als persönlichen Angriff. Die Bestie wollte mich ausschalten, und meine Hand rutschte zu Waffe. Ich bekam die Beretta auch hervor, hörte das sirenenhaft klingende Schreien der Liz Harper und wollte auf den Werwolf anlegen, als er meinen rechten Arm in Höhe des Ellbogens erwischte. Der Treffer war so hart, daß mir der Arm nach unten geschmettert wurde und ich, ohne es eigentlich zu wollen, die Faust öffnete und meine Beretta verlor. Sie war noch nicht richtig auf dem Boden gelandet, als die Bestie meine Hüften umfaßte.
    Noch in der gleichen Sekunde bekam ich die Kraft des Werwolfs zu spüren. Er hob mich an, als wäre ich eine leichte Blumenvase, drehte mich herum und lehrte mich das Fliegen.
    Wie ein Geschoß flog ich über Stühle und Sessel hinweg, rollte mich noch zusammen und krachte gegen die Tür eines kotbaren Schranks, die bei dem Treffer zersplitterte, so daß ich in den Schrank hineinfiel. Mit dem Kopf hämmerte ich gegen die Rückwand, hörte die Englein singen und sah zwischendurch die Sterne tanzen. Bewußtlos wurde ich nicht, aber ich schaffte es auch nicht, mich aus dem verdammten Schrank zu befreien. Die Kraft war aus meinen Armen herausgeflossen. Die Werwölfe waren nicht wegen mir gekommen. Sie hatten mich nur aus dem Weg geräumt, um eine andere Person glatt und sicher entführen zu können.
    Brenda Rattigan!
    Sie hatte alles mit angesehen und sich vor Angst nicht rühren können. Auch dann nicht, als der Werwolf vor ihr erschien und immer größer wurde.
    Sein Maul war aufgerissen. An der Schnauze klebte noch Blut. Brenda verging fast.
    Jetzt ist es aus! schoß es ihr durch den Kopf. Jetzt hast du keine Chance mehr. Der Werwolf griff zu.
    Er hob eine Frau an, die steif wie eine Puppe war. Lässig schleuderte er Brenda über seine Schulter, während sein Artgenosse die beiden Harpers allein durch seine Anwesenheit in Schach hielt. Das Ehepaar wagte nicht, sich zu rühren.
    Die Bestie drehte sich um und verließ mit Brenda Rattigan das Haus. Sie rannte durch die Tür. Auch der zweite Werwolf machte kehrt und verschwand mit weiten Sprüngen.
    Zurück ließ er ein geschocktes Ehepaar und einen Polizeibeamten, der im Schrank unter einigen Holztrümmern begraben lag und dabei war, seine Gedanken und Taten zu ordnen.
    Ich hatte den ersten Schock und auch Schmerz überwunden. Allmählich sah ich wieder klarer und erkannte dicht vor mir ein schräg verlaufendes Gitter.
    Ich lastete mit der Hand danach, konnte es zur Seite schieben. Es waren zwei Holzlatten, die sich von der Innenseite der Tür gelöst hatten. Das war nicht alles, denn von der Decke des Schranks war auch einiges auf mich herabgefallen.
    Ich räumte das Holz mit müde wirkenden Bewegungen beiseite. Mein Kopf schmerzte wieder einmal, aber wenigstens waren die Sterne vor meinen Augen verschwunden.
    Auf allen vieren kroch ich aus dem Schrank und weiter über den dicken Teppich.
    Erst jetzt schälten sich die Umrisse hervor. Liz Harper sah ich zuerst. Sie stand auf der drittletzten Treppenstufe, stützte sich am Geländer ab und schien in dieser Haltung vereist zu sein.
    Auch ihr Mann tat nichts. Er bewegte nur die Lippen, ohne allerdings ein Wort zu sagen. Wahrscheinlich hatte er nichts, aber auch gar nichts begriffen.
    Ich kroch zu einem Sessel, hob den rechten Arm und legte die Hand auf die Lehne. So konnte ich mich wenigstens hochziehen, blieb nicht stehen und setzte mich.
    Brenda war weg! Ich sah es sofort. Ich glaubte nicht daran, daß sie den Raum freiwillig verlassen hatte, nein, daran trugen die beiden Werwölfe die Schuld. Sie waren gekommen, um Brenda zu holen, was sie auch geschafft hatten.
    Ich holte tief Atem. Die Rippen schmerzten mir nicht. Sie hatten zum Glück kaum etwas abbekommen. Mühsam und mit krächzender Stimme formulierte ich meine Frage. »Mr. Harper, ist Brenda Rattigan von den Bestien geholt worden?«
    Er reagierte überhaupt nicht, dafür seine Frau, die sich immer besser zurechtfand. »Ja, Mr. Sinclair. Brenda wurde von ihnen geholt. Ich… ich kann es noch immer nicht fassen, daß es so etwas gibt. Diese Leute in den Fellen, den Kostümen, haben die etwa unser Kindermädchen für Gwen geholt, damit es ihr bessergeht?«
    Wenn sie davon überzeugt war, wollte ich ihr diese Theorie nicht zerstören. »Ja, das kann sein, Mrs. Harper.«
    Endlich bewegte sich

Weitere Kostenlose Bücher