Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Schlüssel öffnen müssen, den Molly im Garten versteckte. Den vermißten Schlüssel hatte sie später in Wallys Hosentasche entdeckt.
    Als sie ihn danach fragte, war er in Tränen ausgebrochen, in sein Zimmer gestürzt und hatte die Tür hinter sich zugeknallt. »Sag nichts, Mama«, hatte er geschluchzt.
    »Wir dürfen das niemals irgendeinem Menschen erzählen«, hatte sie ihn nachdrücklich ermahnt und ihm das Versprechen abgenommen zu schweigen. Und bis jetzt hatte er sich auch daran gehalten.
    Seitdem versuchte Mrs. Barry sich einzureden, daß alles nur ein Zufall gewesen war. Schließlich hatte sie Molly blutverschmiert aufgefunden. Und Mollys Fingerabdrücke waren auf der Skulptur sichergestellt worden.
    Aber was war, wenn Molly begann, sich an Einzelheiten jener Nacht zu erinnern?
    Hatte sie vielleicht wirklich jemanden im Haus gesehen?
    War Wally dort gewesen? Mrs. Barry fragte sich, wie sie jemals Gewißheit bekommen sollte.

12
    P eter Black fuhr durch die dunklen Straßen zu seinem Haus in der Old Church Road. Früher war es das Kutschhaus eines großen Gutes gewesen. Black hatte es während seiner zweiten Ehe gekauft, die wie seine erste schon nach wenigen Jahren gescheitert war. Doch im Gegensatz zu seiner ersten Frau, verfügte seine zweite über einen ausgezeichneten Geschmack, weshalb er nach ihrem Fortgang nichts an der Einrichtung verändert hatte. Die einzige Neuanschaffung war eine gut ausgestattete Hausbar – seine Exgattin war Abstinenzlerin gewesen.
    Seinen verstorbenen Geschäftspartner Gary Lasch hatte Peter während des Medizinstudiums kennengelernt und sich mit ihm angefreundet. Nach dem Tod von Dr. Jonathan Lasch hatte Gary ihm dann ein Angebot gemacht.
    »Die Zukunft der Medizin liegt in den Gesundheitsdiensten«, hatte er gesagt. »Eine nicht profitorientierte Klinik wie die meines Vaters hat heutzutage keine Chance mehr. Also vergrößern wir sie, erwirtschaften Gewinne und gründen unseren eigenen Gesundheitsdienst.«
    Da Garys Name in der Welt der Medizin ein Begriff war, hatte er die Leitung des Krankenhauses übernommen und sie in Lasch-Klinik umbenannt. Später schlossen er und Peter sich mit Cal Whitehall als drittem Geschäftspartner zusammen und gründeten den Remington-Gesundheitsdienst.
    Nun stand der Staat Connecticut kurz davor, den Ankauf einiger kleinerer Gesundheitsdienste durch Remington zu genehmigen. Alles schien wie am Schnürchen zu klappen. Doch der Vertrag war noch nicht unter Dach und Fach. Aber es sah gut aus, das einzige Problem war, daß American National Insurance es ebenfalls auf die Gesundheitsdienste abgesehen hatte.
    Es konnte immer noch etwas schiefgehen, sagte sich Peter, während er sein Auto vor der Tür abstellte. Er hatte zwar nicht vor, heute noch einmal wegzufahren, aber er fror und sehnte sich nach einem Drink. Pedro, sein langjähriger Koch und Butler, der auch im Haus wohnte, konnte den Wagen ja später in die Garage bringen.
    Peter schloß die Tür auf und ging sofort in die Bibliothek, einen gemütlichen Raum, in dem stets das Kaminfeuer brannte. Im Fernsehen liefen die Nachrichten. Kurz darauf erschien Pedro. »Das Übliche, Sir?« fragte er wie jeden Abend.
    Das Übliche war Scotch mit Eis, obwohl Peter aus Gründen der Abwechslung ab und zu einen Bourbon oder einen Wodka verlangte.
    Nach einigen genüßlichen Schlucken beruhigten sich Peters Nerven allmählich. Er tat sich an dem Räucherlachs gütlich, der auf einem kleinen Teller neben ihm stand. Zu Abend aß er normalerweise erst eine Stunde, nachdem er nach Hause gekommen war.
    Den zweiten Scotch nahm er mit ins Bad. Er duschte und zog Baumwollhosen und ein langärmeliges Kaschmirhemd an. Inzwischen hatte er sich ein wenig entspannt. Das unbehagliche Gefühl, daß etwas im argen lag, hatte nachgelassen. Er ging wieder nach unten.
    Peter Black aß häufig in Gesellschaft zu Abend. Da er seit kurzem wieder ledig war, überhäuften attraktive Damen der besseren Gesellschaft ihn regelrecht mit Einladungen. Wenn er zu Hause speiste, las er dabei meistens in einem Buch oder in einer Zeitschrift. Allerdings machte er heute eine Ausnahme. Während er den gebackenen Schwertfisch mit gedünstetem Spargel verzehrte und dazu an einem Glas Saint Emilion nippte, saß er nachdenklich da und ging im Geiste die Besprechungen durch, die noch wegen des Firmenzusammenschlusses stattfinden würden.
    Als das Telefon in der Bibliothek läutete, ließ er sich nicht davon stören. Pedro würde dem Anrufer

Weitere Kostenlose Bücher