Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
Arme um seine Knie.
    »Ich kann es kaum erwarten, dich in einem richtigen Kleid zu sehen!«
    »Hast du es mir deshalb gekauft?«
    Sein Lächeln ging ihr durch und durch. »Abigale hat es ausgesucht«, verriet er. Er nahm die Feldflasche von der Schulter und reichte sie Victoria. Sie löste die Lederriemen, die den Verschluss hielten, verwundert, dass überhaupt ein Tropfen Wasser in der Flasche geblieben war. Dann trank sie einen Schluck und gab ihm die Flasche zurück, damit auch er trinken konnte.
    Victoria blickte auf ihn herab. Er wirkte so entspannt, völlig im Einklang mit der ungezähmten Natur. Sonnenlicht fiel durch das Blätterdach, ließ das Grün noch intensiver erscheinen. Aber am meisten berührte sie die Art, wie er sie anschaute - sie konnte ihm alles, was er empfand, vom Gesicht ablesen. Zu gern hätte sie dieses Bild für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt.
    Jetzt oder nie, Mädchen!
    Tränen schimmerten plötzlich in ihren Augen. Victoria glitt von dem Stein und kniete sich vor Chris. Hoffentlich wirst du mich nicht hassen und von dir stoßen, flehte sie in Gedanken.
    Chris sah, wie schwer es ihr fiel und wie viel Angst sie hatte. Wenn er doch nur wüsste, wie er ihr helfen könnte!
    »Tori, wenn es dir so wehtut, dann - «
    »Nein.« Sie wischte eine einzelne Träne weg, verärgert über ihre Schwäche. »Nein. Ich möchte nur all das hier nicht verderben.« Sie machte eine ausladende Handbewegung. »Aber ich fürchte, ich kann es nicht verhindern.«
    »Vertrau mir und glaub mir, dass dies nicht passieren wird!«
    Sie seufzte. »Es klingt so unwahrscheinlich - vermutlich wirst du mich für verrückt erklären.«
    Er ergriff ihre Hand und konnte spüren, wie sie zitterte. »Dann lass mich dir zuerst etwas erzählen«, bat er. Und als sie nickte, fügte er hinzu: »Ich wusste, dass du kommen würdest.«

Hewlett-Packard
    27
    »Das ist nicht komisch, Chris!«
    »Es war auch nicht so gemeint - ich wusste es wirklich.«
    »Unsinn, ich habe doch selbst nicht geahnt, was passieren würde - woher wolltest du es dann wissen?«
    Sie verschränkte die Arme vor den Brüsten - eine Geste, die ihm gefiel, denn es hob ihren Busen verführerisch aus dem Ausschnitt. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich von so etwas ablenken zu lassen.
    »Ich hatte einen Traum.«
    Sie schnaubte.
    »Träume sind der Durchgang der Seele zur Zukunft, Tori!«
    Durchgang - warum hatte er dieses Wort benutzt? Prüfend betrachtete sie ihn, um herauszufinden, ob er seine Behauptung wirklich ernst meinte. Er war in der Welt seines Stammes aufgewachsen, einer Welt, in der die Menschen an Übersinnliches glaubten. Wie viele Menschen suchten in ihrer Zeit - sie selbst eingeschlossen - Trost und Zuflucht in dem spirituellen Wissen der Vergangenheit, um ihr Leben wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Hatte sie selbst nicht schon oft meditiert, um Stress abzubauen?
    »Also gut - dann erzähl mir davon.« Doch egal, was er zu sagen haben mochte - so aufregend wie ihre eigene Geschichte konnte es gar nicht sein! Sie setzte sich, lehnte sich gegen den Felsen und streckte die Beine aus.
    Misstrauisch schaute er sie an. Sie machte nicht den Eindruck, als sei sie bereit, ihm zu glauben.
    »In meinem Traum sah ich Nebel und hörte das Geräusch rauschenden Wassers - wie von einem Wasserfall.«
    Ihre Augen weiteten sich. Chris fuhr fort, beschrieb seine Vision, die Gestalt, die aus dem Nebel trat und sich aus einem Berglöwen, einem Jäger, in einen Menschen verwandelte. Und er beschrieb auch das Geräusch, das er vernommen hatte, dieses merkwürdige Sirren, ein Geräusch, das Victoria dem Hubschrauber zuordnete, der in jenem Moment, als sie durch den Wasserfall getreten war, über ihr gekreist hatte. Woher konnte er das wissen? Ihr Herz klopfte plötzlich schneller, eine merkwürdige, unerklärliche Erregung hatte sie auf einmal gepackt.
    »Warte«, unterbrach sie ihn, als er zu dem Teil seines Traumes kam, wo der Puma ihm die Kratzer beibrachte. »Glaubst du allen Ernstes, ich sei dieses Tier?«
    »Ja.« Das sagte er ohne jeden Zweifel.
    »Quatsch.«
    Er lächelte. »Du hast gegen mich angekämpft, Tori, in jeder Sekunde«, hielt er ihr vor. »Und als wir uns in der Stadt begegneten, warst du längst nicht so hübsch wie jetzt.«
    Wenn man von dem »hübsch« absah, stimmte es. Sie blickte an sich herab - verschwitzt, schmutzig, die Beine nicht rasiert - sollte sie sich mit ihm streiten, weil sie ihm so gefiel? »Du hast einen

Weitere Kostenlose Bücher