Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
Abigale. »Hast du vergessen, dass ein Kind hier am Tisch sitzt?«
    Lucky strahlte die b eid en an.
    »Ich habe noch nie ein Paar erlebt, das sich so oft küsst wie ihr zwei«, meinte Peabody lachend.
    Chris setzte sich wieder hin. Doch er schmeckte nichts mehr, als er nun seinen Kuchen weiter aß.
    Victoria war stolz darauf, wie es ihr gelang, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. Vor allem, weil ihre Gefühle so in Aufruhr waren. Nicht nur, dass Chris sie die ganze Zeit über mit seinen Blicken ausgezogen hatte, nun hatte er mit seinem Kuss nur noch den Wunsch nach mehr geweckt.
    »Was macht ein Iron Man?«, wollte sie von Garrett wissen.
    Er legte sein Besteck hin, wischte sich den Mund mit seiner Serviette ab. Chris hatte ihr erzählt, dass er früher ein Revolverheld gewesen war. Es fiel nicht schwer, sich das vorzustellen, wenn man ihn betrachtete: Haare, die ihm bis auf die Schulter reichten, ein Schnäuzer, dessen Enden ein wenig herabhingen, und eine schwarze Klappe über einer Augenhöhle. Sie wollte lieber nicht wissen, wie er das Auge verloren hatte, die Narbe zog sich bis auf seine Wange hinunter. Aber selbst mit der Narbe war er immer noch ein gut aussehender, beeindruckender Mann.
    »Ich setze dem Vieh die Brandzeichen, Madam.«
    »Nennen Sie mich doch bitte Victoria.«
    Er schaute zu Chris hin, der ihm zunickte.
    »Miss Victoria.«
    Sie bestand nicht weiter auf diesem Thema. »Ich kenne mich lediglich mit Hühnerfarmen aus, nicht aber mit Ranches, auf denen Schafe oder Rinder gehalten werden. Das alles interessiert mich sehr.«
    »Hühner?«
    Sie sah Chris an. »Ich bin auf einer Hühnerfarm aufgewachsen - nicht gerade etwas für empfindliche Nasen...«
    Chris blickte sie lächelnd an. Es gab noch so vieles, was er nicht über Victoria wusste, und er hatte vor, die nächsten Jahre damit zu verbringen, alles über sie herauszufinden.
    »... und gebrannt werden sie schon gar nicht.«
    »Dann hätte man wahrscheinlich gleich Brathähnchen«, meinte Randel, als er das Geschirr abräumte.
    Überrascht blickte sie den Butler an, der bisher kein Wort zu ihr gesagt hatte, dann lächelte sie. Er gefiel ihr.
    »Diese drei hier...« Garrett zeigte auf Peabody, Joaquin und den stummen Batista, einen Navajo, »treiben mir die Tiere zu, damit sie von mir gebrannt werden können.« Er zuckte mit den Schultern, als sei das keine große Angelegenheit. »Die Rinder werden draußen in den Bergen gebrannt, die Pferde hier.«
    »Und wer fängt die Pferde ein?«, wollte sie wissen.
    Joaquin hob die Hand. »Sie mögen mich«, sagte er.
    »Und Caesar liebt Victoria.«
    Von den Männern kamen erstaunte Ausrufe.
    »Sie hat ihn sogar geritten.«
    »Das war aber gefährlich, Miss Victoria«, flüsterte Abigale.
    »Er ist gemeingefährlich«, sagte Garrett voller Abscheu.
    »Ich habe ihm einige Narben zu verdanken«, fügte Peabody hinzu.
    »Seien Sie vorsichtig, Senorita, damit er Ihnen nichts tut!«
    »Ach, das war halb so wild.« Victoria winkte ab. »Er ist ein Junge. Und Jungs li eben Mädchen.«
    Ein Lächeln erhellte Batistas narbiges Gesicht.
    »Ich auch«, sagte Chris leise.
    »Wirklich? Das ist mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen.«
    »Der Kaffee wird auf der Veranda serviert«, verkündete Abigale, und alle erhoben sich, gesättigt von dem guten Essen, und gingen nach draußen.
    »Ich auch?«, fragte Lucky und zupfte an Victorias Rock.
    Sie lächelte den Jungen an. »Einverstanden, aber nur für ein paar Minuten, dann geht's ab ins Bett.«
    Er nickte. Chris war verblüfft von dem Wandel, den der Junge durchgemacht hatte. Frisch gewaschen und in neuer Kleidung, erinnerte er in nichts mehr an das Straßenkind, als das sie ihn alle kannten. Er gehorchte Victoria bedingungslos, und er blickte voller Verehrung zu ihr auf. Ein seltsames Gefühl schnürte Chris die Kehle zu. Das Gleiche hatte er empfunden, als er sich damals um Little Hawk, Sables Neffen, gekümmert hatte. Er sehnte sich nach Kindern. Nachdem Camille ihn verlassen hatte, hatte er dieses Thema verdrängt, aber nun wünschte er sich Kinder - von Victoria.
    »Warum schaust du mich so an?«, wollte sie wissen. Lucky war schon auf die Veranda hinausgegangen.
    »Es ist wunderbar, wie viel Geduld du ihm gegenüber zeigst.«
    »Ich versuche es.« Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht. »Meine Tochter war wie Lucky. Ein bisschen langsam. Ein ganz besonderes Kind. Ungeduld frustrierte sie nur. Es ist schon schwer genug, Dinge zu lernen, wenn man nicht so

Weitere Kostenlose Bücher