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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Wort, ihrem Namen, ihrem anderen Ich. Er hasste es, und sie begriff, dass er sie auch dafür verachtete. Er band Sean die Hände zusammen, damit er noch ein wenig mehr Zeit gewann, dann schwang er sich in den Sattel, ohne sich um sie zu kümmern. Männer, dachte sie, sind ein stures, holzköpfiges Pack, und es täte ihnen verdammt gut, ein wenig mehr weibliche Eigenschaften zu zeigen. Denn dann brauchten Frauen sich nicht immer so schuldig zu fühlen, wenn sie mal ihren Verstand benutzten.
     
    Sie ließ sich viel Zeit, als sie zurück in die Stadt ritt, denn sie fürchtete sich fast davor, Chris wiederzusehen. Er hatte sie angeschaut, als wollte er ihr am liebsten den Hals umdrehen, und sie bezweifelte nicht, dass er all seinen Frust in den Schlag gepackt hatte, mit dem er Sean niedergestreckt hatte. Er hasste ihre Verkleidungen und ihre Geheimnisse, und sein Stolz hatte empfindlichen Schaden genommen, weil sie und nicht er diesen Fall gelöst hatte. Na ja, wenn er meinte... Sie hatte nicht vor, sich für das, was sie war, zu entschuldigen.
    Wenn er damit nicht umgehen konnte, dann war das sein Pech. Sie selbst hatte ein ganz anderes Problem zu lösen.
    Victoria glitt vor dem Büros des Marshals aus dem Sattel, schlang die Zügel um den Pfosten, dann betrat sie den kühlen Raum. Noble, der gerade eine Zelle verschloss, drehte sich zu ihr um und schenkte ihr ein freundliches Lächeln.
    »Verdammt gute Arbeit, Jake«, meinte er, dann kam er zu ihr und schüttelte ihr begeistert die Hand.
    »Ist mir mehr oder weniger alles in den Schoß gefallen, Mr Beecham«, antwortete sie und entdeckte Raif in der einen Zelle, in der anderen zwei Männer. Einen davon erkannte sie wieder, er hatte zu den B eid en Kerlen gehört, die sie in der vergangenen Nacht umgerannt hatten. Besser, sie war wieder von hier verschwunden, wenn Sean auftauchte.
    »Nun, jetzt, wo wir Raif in Gewahrsam haben, brauchten wir den Jungs nur noch ein bisschen die Arme zu verdrehen, um die Wahrheit aus Pike und Deek herauszuquetschen.«
    Ob ihnen die Fiat Pick gehört?, fragte sich Victoria.
    »Jetzt müssen wir nur noch ihren Boss schnappen«, informierte Noble sie weiter, während er seine Blicke zwischen Jake und dem Marshal schweifen ließ.
    »Dann habe ich wirklich mit all meinen Vermutungen Recht gehabt?«, fragte sie und warf Chris über die Schulter hinweg einen Blick zu.
    »Hölle und Teufel, ja«, antwortete Noble, bevor Chris etwas sagen konnte.
    Es machte sie nervös, das Chris Löcher in ihren Rücken zu starren schien, und so drückte sie ihren Hut fester auf den Kopf und ging zur Tür. »Hab noch Arbeit zu erledigen«, murmelte sie vor sich hin und griff nach dem Türknauf. Doch in diesem Augenblick wurde die Tür aufgestoßen, und eine junge Frau von ungefähr 25 Jahren stürmte herein. Jake trat einen Schritt zurück, um ihr den Weg frei zu machen. Die junge Frau bedachte ihn mit einem strahlenden Lächeln und rauschte mit einer Eleganz an ihm vorbei, die ihm die Sprache verschlug. Neidvoll registrierte Victoria, dass alle Männer aufsprangen, selbst die Gefangenen, doch die junge Frau machte ihnen Zeichen, wieder Platz zu nehmen. Victoria, neugierig geworden, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand.
    »Tut mir schrecklich Leid, dass ich dich erneut belästigen muss, Christopher.« Engländerin, dachte Victoria, und versuchte, nicht allzu neidisch auf das Kleid der Fremden zu starren. Pah, Mädchenkram!
    Chris' Miene verdüsterte sich. »Sag bloß nicht, dass es schon wieder passiert ist.«
    »Doch. Ich hatte einen Mann angeheuert, der Wache halten sollte, weil Reid nicht in der Stadt war, aber der arme Kerl hat eins auf den Schädel bekommen.«
    »Und was ist diesmal gestohlen worden?«
    Sie langte in ihr Retikül und fischte einen Zettel heraus. »Laudanum, Mohnextrakt und Mesquite, jeweils mehrere Fläschchen davon.«
    »Da macht sich jemand eine schöne Zeit«, meinte Noble, und Victoria begriff, dass diese Frau Ärztin war. Sie war beeindruckt.
    »Entschuldigung, Doktor.«
    Jenna MacLaren wandte sich dem jungen Mann an der Tür zu. »Ja.«
    »Mein Name ist Jake Farrell, Madam.« Grüßend tippte sie an ihren Hut. »Ich habe mich nur gerade gefragt, was all diese Drogen bewirken.«
    »Sie dämpfen das Bewusstsein. Ich benutze sie nur, wenn jemand sehr starke Schmerzen hat, und natürlich, wenn ich operiere.«
    »Sind es alles Betäubungsmittel?«
    Jenna nickte.
    »Was wurde sonst noch entwendet?« Sie ließ

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