Wenn Zauberhaende mich beruehren
Nickels gegeben, damit sie durch Legend liefen und verkündeten, daß jeder aus der Stadt geworfen wurde, der sich Kady gegenüber hilfsbereit zeigte.
»Und unterdessen bereitete er seine - Ihre - Hochzeit vor. Er ließ die Kirche schmücken und den Chor antreten, damit er zu seiner Hochzeit sang. Bettys Mutter war an diesem Tag krank, aber sie wagte es nicht, im Bett zu bleiben, weil ihre gesamte Familie auf Coles Wohlwollen angewiesen ist.«
»Er hat Sie mit üblen Täuschungsmanövern zur Heirat mit ihm gezwungen«, sagte M Nummer eins und betupfte sich die Augenwinkel. »Und wir können nicht zulassen, daß eine Angehörige unseres eigenen Geschlechts von einem Mann wie Cole Jordan so hintergangen wird.«
»Wissen Sie jetzt, was für einen Mann Sie geheiratet haben?« fragte Martha, die einzige der Ms, der Kady einen Namen zuordnen konnte.
»Ich glaube, ich weiß noch nicht annähernd genug«, erwiderte Kady. »Vielleicht sollten Sie mir mehr erzählen. Vielleicht können Sie mir auch sagen, warum jemand versucht hat, ihn aufzuhängen?«
»O das«, meinte M Nummer vier. »Das halbe Land würde Cole am liebsten ermorden. Er will niemandem etwas verkaufen. Sobald er beschlossen hat, daß ihm etwas gehört, will er es unter allen Umständen behalten. Und dazu gehört auch Geld. Selbst mit den dreißig Millionen ... Geht es Ihnen auch gut?« fragte sie, als sich Kady fast an einem Mundvoll Sopapilla verschluckt hätte.
»Dreißig Millionen was?« fragte Kady, nachdem sie sich erholt hatte.
»Dollars natürlich. Das meiste davon in Gold und Silber. Haben Sie denn nicht zugehört? Er besitzt drei lukrative Silberminen, dazu alle Geschäfte der Stadt, also versuchen die Leute natürlich immer wieder, ihm etwas von diesen Einkommensmöglichkeiten abzukaufen. Seine starrsinnige Weigerung verärgert sie so, daß sie irgendwann beschließen werden, ihn umzubringen.«
»Das kann ich ihnen nachempfinden«, sagte Kady. »Aber warum stellt er keine Leibwächter ein? Bewaffnete Männer, die ihn beschützen?«
»Cole Jordan beschützen?« ächzten die fünf unisono und erzählten Kady dann, was sie bereits gesehen hatte. Cole trug so viele Messer unter seiner Kleidung versteckt bei sich, daß einmal einigen Jungen ihre Magneten aus den Händen flogen und an Cole klebenblieben, als er an ihnen vorbeiging.
»Haben Sie nicht die Peitsche gesehen, die er auf dem Rücken trägt?« fragte M Nummer zwei. »Er mag vielleicht etwas gegen Pistolen haben, macht das aber mit anderen Waffen mehr als wett.«
»Und ich habe ihn für einen Chorknaben gehalten«, murmelte Kady. Die Frauen lachten auf. Aber etwas am Klang ihres Lachens machte Kady stutzig.
Sie sah ihnen der Reihe nach direkt in die Augen. »Wie viele von Ihnen haben versucht, ihn zu heiraten?«
»Nun, alle selbstverständlich«, erwiderte M Nummer drei wie aus der Pistole geschossen. »Welche junge Frau würde sich nicht bemühen, einen gutaussehenden Mann mit dreißig Millionen Dollar zu heiraten?«
Die fünf sahen sie an, als erwarteten sie eine Antwort, aber Kady fiel keine ein.
Martha lächelte süß. »Ich sehe, daß wir Sie verblüfft haben. Vor zwei Jahren waren wir mit einer Intensität hinter Cole her, daß wir einander haßten. Aber Cole -dieses Stinktier! - spielte uns gegeneinander aus. Er erzählte jeder, was die anderen für ihn getan hatten, um ihn für sich zu gewinnen. Und natürlich versuchten wir, die anderen zu übertreffen. Wir zogen uns für Cole an, kochten für ihn, lernten singen und tanzen, um ihn zu unterhalten. Unser Leben war die Hölle!«
Die anderen vier nickten ernst.
»Erst meine Mutter brachte uns zu der Erkenntnis, daß wir uns für Cole zum Narren machten«, sagte M Nummer vier. »Cole hatte gar nicht die Absicht, eine von uns zu heiraten.«
»Ja, er war viel zu zufrieden, um eine von uns zu heiraten, denn dann hätte er die Aufmerksamkeit der vier anderen verloren. Einen zufriedenen Mann kann man nun einmal nicht ändern.«
»N ... nein, vermutlich nicht«, erwiderte Kady, die darüber noch nie nachgedacht hatte.
M Nummer zwei beugte sich interessiert vor. »Womit haben Sie ihn dazu gebracht, sich so angestrengt um Sie zu bemühen?«
Kady war sich nicht sicher. »Er hat mir einen Antrag gemacht, aber ich habe abgelehnt, weil ich einen anderen heiraten werde.«
»Aaahhh.« Die fünf Ms sahen sie an, als wäre sie eine brillante Strategin.
»Nein, Sie haben mich mißverstanden. Ich wollte ihn nicht heiraten. Ich liebe
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