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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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des Mannes zuckten unvermittelt in die Höhe.
    »Verstehe«, sagte er, doch bevor er weiteres sagen konnte, kamen Geräusche aus einem Raum hinter dem Geschäft. Eine Tür wurde geöffnet und geschlossen. »Wenn Sie mich bitte einen Moment entschuldigen würden? Sie können sich ja vielleicht schon einmal umsehen«, murmelte er und verschwand im Raum hinter dem Laden. Aber Kady war weniger an seinem Angebot als an den Geschehnissen im Hinterraum interessiert, denn dort wurde aufgeregt geflüstert.
    Wenig später tauchte ein sympathischer junger Mann mit blonden Haaren mit dem Arm voller Pakete auf. Er sah Kady einen Moment lang schweigend an. »Er würde für sein Leben gern wissen, was sich hinter dem Initial >T< verbirgt«, flüsterte er ihr zu und verschwand wieder im Hinterraum.
    Etliche Sekunden starrte Kady nur verdutzt vor sich hin, denn sie hatte keine Ahnung, worum es eigentlich ging, doch dann wurde ihr vor Glück fast schwindlig. Sie hatte gerade Ruth Jordans Nachkommen gefunden: Mr. C.T. Jordan. Jetzt brauchte sie mit dem
    Inhaber nur noch einen kleinen Handel abzuschließen, denn sie wußte genau, wofür das T stand.
    Fünfzehn Minuten später verließ sie das Geschäft mit einer Adresse in der Hand und einem Lächeln auf dem Gesicht.

21. Kapitel
    »Ich habe es Ihnen bereits mehrmals gesagt«, erklärte die junge Frau entschieden, »Mister Jordan empfängt keine Besucher ohne vorherige Anmeldung.«
    »Aber ich muß mit ihm sprechen. Es ist die letzte Möglichkeit!« beharrte Kady verzweifelt.
    »Tut mir leid«, erklärte die Empfangsdame abschließend und wandte sich wieder den Unterlagen auf ihrem Schreibtisch zu.
    Kady riß eine Seite aus ihrem Notizbuch und begann eine Nachricht zu formulieren. »Sehr geehrter Mister Jordan«, schrieb sie, »auch wenn Sie mich nicht kennen, würde ich gern mit Ihnen über Ihre Großmutter Ruth Jordan und die Ereignisse in Legend sprechen. Es ist dringend.«
    Darunter notierte sie ihre Hoteladresse, faltete den Zettel zusammen und reichte ihn der Empfangsdame. »Würden Sie das bitte Mister Jordan geben?« fragte sie. »Ich bin sicher, er wäre sehr ungehalten, wenn Sie es nicht täten.«
    Aufseufzend nahm die junge Frau den Zettel, stand auf und verließ den Raum.
    Drei Minuten später war sie wieder da und verkün-dete: »Mister Jordan bedauert. Er kennt keine Ruth Jordan und hat von Legend, Colorado, noch niemals gehört.« Sie lächelte, fast triumphierend.
    Nun, das wär's dann wohl, dachte Kady. »Entschuldigen Sie, aber wäre es wohl möglich, mir irgendwo die Hände zu waschen?« fragte sie kleinlaut. Die Empfangsdame wirkte, als könnte sie jeden Moment explodieren. Höchst widerwillig erhob sie sich, führte Kady aus dem Raum und zeigte schweigend den Korridor entlang.
    Als sich Kady die Hände wusch, durchzuckte es sie wie ein Blitz. »Legend« hatte sie geschrieben, nicht »Legend, Colorado«.
    Er weiß etwas, dachte sie. Aber warum weigert er sich dann, mich zu empfangen?
    Sie trocknete sich die Hände an einem Papierhandtuch ab und knüllte es verärgert zusammen. Ruth Jordan hatte ihr sechs Wochen Zeit gegeben, mit ihren Nachkommen Kontakt aufzunehmen, und Kady war entschlossen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um der alten Dame diesen Wunsch zu erfüllen.
    Sie verließ den Toilettenraum, ging aber nicht nach rechts, zum Empfangsraum zurück, sondern nach links. Es war bereits nach fünf Uhr, und die Büros, an denen sie vorbeikam, wirkten verlassen.
    Am Ende des Korridors entdeckte sie eine Doppeltür ohne Namensschild. Instinktiv wußte Kady, daß sie vor C.T. Jordans Büro stand.
    Ohne nachzudenken griff sie zu und stieß die Tür auf.
    Gleich hinter der Tür stand ein Mann. Er war ganz in Schwarz gekleidet, wie ein asiatischer Kampfsportler. Er trug weite schwarze Leinenhosen, ein schwarzes T-Shirt und zog sich gerade ein schwarzes Sweatshirt über den Kopf. Als Kady die Tür aufstieß, hielt er mitten in der Bewegung inne. Das Sweatshirt ließ nur seine Stirn, seine Augen sehen, die untere Gesichtshälfte war verdeckt...
    Mit angehaltenem Atem blieb Kady stehen und starrte ihn an. Diese Augen hätte sie überall erkannt. Er war ihr verschleierter Mann.
    Noch immer reglos sah sie zu, wie er das Sweatshirt weiter hinunterzog, und zum ersten Mal sah sie sein Gesicht.
    Es schien nur aus Ecken und Kanten zu bestehen, mit scharfgeschnittenen Wangenknochen und einem ausgeprägten, in der Mitte gekerbten Kinn. Seine Nase war lang und gerade. Das

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