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Wer aaahh sagt...

Wer aaahh sagt...

Titel: Wer aaahh sagt... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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aufsuchen und mein Bestes tun«, versprach er. »Es dürfte eigentlich kein Problem sein. Ja, das mit dem Posten im Verkehrsministerium ist wirklich eine gute Nachricht«, überlegte er ernst. »Eine Kerbe in der glitschigen Kletterstange.«
    Ich sagte: »Wie ich sehe, fördert die Regierung die medizinische Versorgung Churchfords, indem sie eines der Krankenhäuser schließt.«
    »Oh, ist es durchgesickert?« fragte er leichthin. »Es ist immer besser, solche Dinge inoffiziell verlauten zu lassen. Dann können wir nämlich noch heraus, falls sich die ganze Aufregung nicht lohnt.«
    Ich warnte ihn: »Das wird die politischen Gemüter in Churchford erhitzen. Die Schließung eines Krankenhauses sorgt immer für Aufregung. Unnötig, sich darüber zu beklagen, daß unsere Krankenhäuser so angenehm überfüllt sind wie die Pubs.«
    »Hat Bertie Bullivant das noch nicht aufgegriffen? Er ist ganz schön langsam, ein lascher Bursche von einem Politiker.«
    »Es ist ihm gerade erst zu Ohren gekommen«, erklärte ich.
    »Nein, wir haben schon vor Wochen beim Essen einen Handel bezüglich des Dower House abgeschlossen«, klärte Jim mich auf. »Ich habe Bertie ein pikantes lokales Thema angeboten, das er ausschlachten kann, wenn er über die geplante Straße, die durch die Arbeiter-
    Siedlung auf der London Road führen wird, den Mund hält.«
    »Aber das würde einen Riesenaufstand geben«, meinte ich beunruhigt. »Die Häuser sind gerade erst gebaut worden.«
    »Solche kleinen Peinlichkeiten können immer auftreten, wenn die Straßen vom Verkehrsministerium und die Städte vom Umweltministerium geplant werden«, sagte Jim lässig. »Die Gewerkschaften werden sich furchtbar aufregen, und zwar ganz zu Recht. Aber Bertie sieht wie jeder vernünftige Mensch ein, daß eine Abkürzung zum künftigen Kanaltunnel für die britische Industrie lebenswichtig ist. Unter uns gesagt, wir haben für unser Land eine Menge Gutes getan. Die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Opposition ist eine große Stärke der britischen Politik.«
    »Und du kommst ins Verkehrsministerium?«
    »Ja, obwohl ich das Bertie gegenüber natürlich nicht erwähnt habe.«
    Ich gab ihm das Rezept. »Die kleine Annabel Blackadder ist letzte Woche aus dem Gefängnis entlassen worden.«
    »Gott sei Dank scheint die ganze Affäre jetzt vorbei zu sein«, sagte er teilnahmsvoll.
    Ich erinnerte ihn: »Du hast gesagt, daß du ihr helfen würdest, ein neues Leben anzufangen.«
    Er sah mich überrascht an. »Obwohl sie mein eigenes ruiniert hat?«
    »Aber es ist doch alles ganz gut für dich ausgegangen.«
    »Nur, weil ich dem Premierminister einen phantastischen Vorwand geliefert habe, um einen dummen Minister zu feuern.«
    Mir war unbehaglich zumute. »Annabel hat dafür ganz schön teuer bezahlt.«
    »Ich persönlich finde, man hätte sie noch länger einsperren sollen. Es sickern weitaus mehr Dinge über uns durch als wir selbst Dinge durchsickern lassen. Wie kann die Öffentlichkeit erwarten, effizient regiert zu werden, wenn sie genau weiß, was die Regierung als nächstes tun wird?«
    Enttäuscht verabschiedete ich mich. Ich fragte mich, ob Churchill jemals seine Prinzipien so bereitwillig über Bord geworfen hatte.
    Sandra war mit Jilly in London, um das Hochzeitskleid und Ähnliches einzukaufen. Als ich nach der Abendsprechstunde nach Hause kam, fand ich sie im Wohnzimmer vor, inmitten von teuer aussehenden Paketen.
    Ich schenkte mir einen Lagavulin ein.
    »Die Schließung des Dower House wird die größte Sensation in Churchford sein, seit der Landvogt versucht hat, seine Frau zu ermorden«, berichtete ich. »Quaggy hat mich dreimal angerufen, um mir zu sagen, wie entrüstet alle praktischen Ärzte sind.«
    »Aber im Krankenhaus gibt es doch eine ausgezeichnete Mutter-Kind-Abteilung«, meinte Sandra geistesabwesend, während sie die Pakete auspackte.
    »Ja, und jetzt will der Gesundheitsdienst durch die Schließung des Dower House beim Ausbau Geld einsparen. Aber die Leute regen sich immer auf, wenn es um Mütter und Säuglinge geht, die zu den wenigen unbefleckten Gütern unserer Gesellschaft gehören.«
    Es klingelte an der Tür. Draußen stand Reverend Ron Flood. »Ich sah Ihr Auto vorbeifahren, und da ist etwas, weswegen ich dringend mit Ihnen sprechen muß. Da Jilly heute morgen mit mir über die Trauung geredet hat, fand ich, ich könnte auf einen kurzen Plausch vorbeischauen.«
    Sein Besuch paßte mir gar nicht, aber ich bot ihm gastfreundlich einen Drink

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