Wer aaahh sagt...
gepfercht«, sagte Jilly scharf. »Und was den Gesundheitsdienst betrifft, so ist das Dower Hause ganz einfach ein Teil des Krankenhauses, auch wenn es am anderen Ende einer ungeschickt geführten Buslinie liegt.«
Sandra sah nachdenklich drein. »War das Dower House nicht das Churchford Cottage Hospital, bevor der Gesundheitsdienst die Leitung übernahm?«
Ich nickte. »Wo praktische Arzte furchtbare Dinge taten: Sie führten Mandel-, Polypen-, Blinddarm- und Leistenbruchoperationen, sowie andere Eingriffe durch, zu denen wir genausowenig befähigt sind wie die Laienspielgruppe, am Nationaltheater zu spielen.« Ich stand auf und sah auf die Küchenuhr. »Nye Bevan wird nie genügend dafür gewürdigt, daß er die Gesundheit unseres Volkes förderte, indem er die praktischen Ärzte unschädlich gemacht hat.«
»Guten Morgen, Doktor. Wie ich gehört habe, wird das Dower House verschwinden«, begrüßte mich Mrs. Jenkins in der Praxis.
»Die vernünftigste offizielle Entscheidung, seit Florence Nightingale auf die Krim geschickt wurde.«
»Mr. Blackadder ist schon in Ihrem Sprechzimmer. Er hat etwas am Knie. Und rufen Sie bitte Mr. Whynn an. Er hat Husten und Fieber und macht sich Sorgen, daß es vielleicht etwas Ernstes sein könnte, weil er erst gestern abend von einer Reise in die Golfregion zurückgekehrt ist; zweifellos auf Kosten der Steuerzahler.«
Douglas Blackadder war in Wirklichkeit nicht wegen seines Knies gekommen, sondern wegen Annabel.
»Wußten Sie, daß sie letzten Freitag aus dieser schrecklichen Anstalt entlassen wurde?«
Ich runzelte die Stirn. »Nein! Ich habe nichts davon in der Zeitung gelesen.«
Douglas seufzte. »Leider hat man das Interesse an ihr verloren. Es geht ihr wie dem Popstar vom letzten Jahr. Sie findet, daß die Welt ganz schön hart zu ihr gewesen ist, nur weil sie sich ein oder zwei Tage lang dumm benommen hat. Jetzt, da sie dafür bezahlt hat, möchte sie das den Leuten auch mitteilen.«
»Die Presse mag sie vielleicht vergessen haben, aber Jim Whynn nicht«, sagte ich herzlich. »Er hat versprochen, der Presse gegenüber eine Erklärung abzugeben, daß er ihr alles vergeben hat. Was ihr helfen würde, einen Job zu finden.«
»Das wäre wunderbar«, rief Douglas. Er sah erleichtert aus. »Sie möchte nur einen Schlußstrich unter ihr bisheriges Leben ziehen und neu anfangen. Sie braucht einfache, handfeste Arbeit. Andernfalls, fürchte ich, wird sie irgendeiner politischen Organisation in die Hände fallen, die sie ausnutzen will, und dann gerät sie vielleicht in noch größere Schwierigkeiten.«
Ich fragte vorsichtig: »Hat das Gefängnis irgendwelche schlimmen Auswirkungen auf sie gehabt?«
Er lächelte schwach. »Nur einen Cockney-Akzent und die Angewohnheit, zu Hause auf all ihre Sachen aufzupassen; so, als könnten sie jeden Augenblick geklaut werden.«
Am späten Vormittag besuchte ich Jim Whynn, der zwar an einer akuten Bronchitis litt, aber ansonsten bester Laune war. Er saß in Hose und Strickjacke hustend in dem runden Wohnzimmer und war von einem Haufen Akten und Papieren umgeben. Ich versicherte ihm, daß es keinerlei Anzeichen für eine geheimnisvolle asiatische Krankheit gebe, und erkundigte mich höflich nach Charlotte.
»Sie ist ausgegangen, um ein bißchen diskrete Wahlwerbung zu betreiben. Wußtest du, daß sie hofft, einen Sitz in dem lokalen Hausarztkomitee zu bekommen?«
Ich zog ein erstauntes Gesicht. Jim lachte. »Sie wäre dann dein Boss, Richard. Es ist immens wichtig für mich, sie hier im Ort in einer angesehenen Position zu haben. Sie hat natürlich nicht die geringste Ahnung von ärztlicher Praxis. Aber das gilt doch auch für die Minister, wenn sie dazu ausersehen werden, den gesamten Gesundheitsdienst zu leiten.«
Ich wünschte Charlotte Glück und fügte hinzu: »Um auf diesen Platz im Komitee zurückzukommen, den du mir versprochen hast: Mir wäre viel daran gelegen, weißt du. Meine Tochter wird in ungefähr zwei Wochen heiraten, und das hat meine Gedanken wunderbarerweise in bestimmte Bahnen gelenkt. Ich möchte nicht bis ans Ende meines Lebens ärztlich tätig sein, aber wenn ich nicht weiterhin etwas Nützliches tun kann, würde ich mich umbringen.«
Er sah etwas verlegen drein. »Ich habe mit den Leuten vom Gesundheitsdienst nicht mehr viel zu tun. Unter uns gesagt, steht mir wahrscheinlich irgendwann in absehbarer Zeit ein Job im Verkehrsministerium ins Haus.«
Ich gratulierte ihm.
»Ich werde den alten Forditch
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