Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben
Ich war vor Jahren einmal mit Rudi Carrell in sein Hotel gefahren, wir wollten in seiner Suite die Folge von » 7 Tage, 7 Köpfe« gucken, die wir gerade aufgezeichnet hatten. Das Taxi hielt vor dem Maritim-Hotel in Köln. Man kann nicht sagen, dass Rudi da ein Zimmer hatte. Nein, er wohnte da, vier Tage in der Woche.
Als wir das Hotel betraten, kam ein älteres Mütterchen auf Rudi zu und sagte: »Entschuldigen Sie, dass ich Sie anspreche …« Und der große Rudi antwortete: »Du musst dich nicht entschuldigen, du hast mein Auto bezahlt.«
Er hatte recht. Ich gebe Autogramme, bis alle eins haben, »Für Bettina«, »Für Heinz«, »Für Omma Liesel«, dann mache ich noch viele lustige Fotos, manchmal trinke ich mit dem harten Kern noch ein Bier. Was will ich machen. Die Leute haben alle Autos für mich bezahlt. Ich muss einen gewaltigen Fuhrpark haben.
Meist sind wir gegen halb zwölf im Hotel. Noch ein Absacker an der Bar, und die Frage an den Portier: »Bis wann gibt’s bei Ihnen Frühstück?«
Anne und ich sind jetzt seit zwanzig Jahren ausgesprochen glücklich verheiratet. Zwanzig Jahre, das hat Seltenheitswert, vor allem in meinem Job, aber nicht nur dort … Ich habe neulich gelesen, dass in Deutschland mittlerweile jede dritte Ehe geschieden wird.
Dabei gibt es das verflixte siebte Jahr übrigens nicht mehr. Das ist jetzt das vierte Jahr. Die meisten Ehen werden im vierten Jahr geschieden. Nach vier Jahren, da sitzen Mann und Frau morgens beim Frühstück zusammen, und sie sagt: »Liebling, jetzt sind wir schon vier Jahre verheiratet. Ist das nicht schön?«, worauf er antwortet: »Stimmt. Das ist nicht schön.«
Wir sind seit zwanzig Jahren verheiratet, und ich glaube, das liegt auch an den Tourneen. Ich versuche immer, nicht mehr als fünf Tage am Stück unterwegs zu sein. Fünf Tage Tour, zwei Tage zu Hause, guter Rhythmus.
Am ersten Tag, wenn ich losfahre, da wummert schon ein bisschen Freude unter der Schädeldecke. »Jaa, ich übernachte heute an der Hotelbar, und du bringst die Blagen ins Bett.« Aber spätestens am dritten Tag, da reicht mir dann das Handy nicht mehr, da will ich Anne in den Arm nehmen. Vielleicht haben diese kleinen Tourneen dazu geführt, dass bei uns auch nach zwanzig Jahren Ehe die Sehnsucht noch eine Chance hat.
Der Mann und die Wechseljahre
Da sind wir wieder bei diesem über lange Jahre hinweg geleugneten Phänomen: »Auch der Mann hat Wechseljahre.« Der Fachbegriff für das Phänomen lautet: »partial androgen deficiency in the aging male« oder abgekürzt: PADAM .
Natürlich fragen die Frauen jetzt: »Warum geleugnet? Warum wollen die Männer das nicht wahrhaben? Wir haben doch auch Wechseljahre.«
Jetzt müssen wir uns als Erstes mal fragen, was bewirken denn diese Wechseljahre beim Mann? Es geht um Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Ja, ich weiß, meine Damen, jetzt werden Sie sagen: »Tse, tse, tse, das haben wir auch.« Wohl wahr, aber beim Mann, da kommt noch etwas hinzu. Was halten Sie von trockener und spröder Haut? Anstieg des Körpergewichts unter Zunahme des Körperfettanteils, Verminderung der Spermienproduktion, Abnahme des Hodenvolumens, Nachlassen der Libido und Potenzstörungen?
Sehen Sie, so ist das beim Mann. Ab dem fünfundvierzigsten Lebensjahr lässt beim Mann die Hormonproduktion nach. Und dieses rein körperliche Phänomen trifft nun auf diese ganz besondere männliche Eitelkeit.
Meine Damen, wenn Ihr Mann Ihnen gesagt hat, er sei nicht eitel, glauben Sie ihm keine Silbe. Männer sind mindestens genauso eitel wie Frauen. Es gibt statistische Erhebungen, die sagen aus, dass fünfzehn Prozent der Männer nach einer männlichen Erhebung glauben, der Lümmel sei zu kurz, während fünfundachtzig Prozent denken, mit dem Lineal sei etwas nicht in Ordnung.
Das sind die Wechseljahre des Mannes. Die meisten Männer wollen das nicht zugeben. Männer hauen lieber auf die Pauke. Manchmal verraten sie sich am Tresen bei der Geburtstagsfeier, zum 48 . oder so.
Sie sagen dann Sätze wie: »Achtundvierzig, das ist ein regelrechtes Bumsalter.« Sie bauen darauf, dass die Zuhörer angesichts einer derart unflätigen Bemerkung einfach applaudieren, ohne nachzufragen. Tun Sie das nicht. Fragen Sie nach: Fragen Sie ihn: »Was meinst du damit? Bums-alter?« Dann wird er es zugeben: »Man geht ins Schlafzimmer, legt sich hin, und bums ist man eingeschlafen.«
Wie hieß noch mal der Fachbegriff für die Wechseljahre des Mannes?
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